Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1229

Pieter Brueghel D. J. 1564 Brüssel

Alte
21.05.2016
Schätzpreis
1.000.000 € - 1.200.000 €
ca. 1.131.109 $ - 1.357.330 $
Zuschlagspreis:
1.096.000 €
ca. 1.239.695 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1229

Pieter Brueghel D. J. 1564 Brüssel

Alte
21.05.2016
Schätzpreis
1.000.000 € - 1.200.000 €
ca. 1.131.109 $ - 1.357.330 $
Zuschlagspreis:
1.096.000 €
ca. 1.239.695 $
Beschreibung:

Pieter Brueghel D. J. 1564 Brüssel - 1637/1638 Antwerpen Das Hochzeitsmahl im Freien Öl auf Holz. 41,5 x 58,9 cm. Provenienz Französische Privatsammlung. - Galerie de Jonckheere, 1995. - Britische Privatsammlung. - Kunsthandlung Bernheimer, München. - Westdeutsche Privatsammlung. Literatur Klaus Ertz: Pieter Brueghel der Jüngere (1564-1637/38). Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Lingen 2000, S. 714, Nr. E877, mit Abb. Dieses „Hochzeitsmahl im Freien“ von Pieter Brueghel dem Jüngeren stellt eine von nur acht eigenhändigen Ausführungen einer Komposition dar, die nach 1616 und damit in die späte Schaffensphase des Künstlers zu datieren ist. Sie zeigt den Künstler, so Klaus Ertz, „auf dem Höhepunkt seines Könnens“ und gehört „zum Besten, was der Maler geben konnte“ (Ertz, op. cit., S. 659ff). Das vorliegende Gemälde aus einer westdeutschen Privatsammlung ist, wie Ertz weiter ausführt, „von sehr guter Qualität“ (Ertz, op. cit., S. 714); auch der Erhaltungszustand der Malerei ist als sehr gut zu bezeichnen. Die Tafel, die auf der Rückseite den Stempel der Antwerpener Malergilde trägt, ist am linken Rand leicht beschnitten. Mit dieser Komposition (Ertz nennt sie den Typ A der Hochzeitsmahl-Darstellungen) greift Pieter Brueghel ein bedeutendes wie auch beliebtes Bildthema auf, das letztlich auf seinen Vater zurückgeht, und fügt dabei dem Thema eine völlig neue, eigenständige Formulierung hinzu. Ort des bäuerlichen Hochzeitsmahls ist der weite Hof eines Bauernhauses. Eine lange niedrige Tafel erstreckt sich im Vordergrund fast über die gesamte Bildbreite. An ihr haben sich Bauern zum Hochzeitsmahl versammelt: Männer und Frauen, Alte, Junge und Kleinkinder, auch ein Hund hat sich hinzugesellt. Bier wird eingeschenkt, Essen gereicht, Essen geteilt, die Kleinen gefüttert, zwei Gäste kommen sich offensichtlich näher, und der Dudelsackpfeifer hat sein Spiel unterbrochen, um sich zu erfrischen. Die Feiernden im Bildzentrum sind jedoch nicht die eigentlichen Protagonisten des Hochzeitsmahls. Diese sieht man am rechten Bildrand an einer Tafel, die schräg in den Bildraum gestellt ist. Hier sitzt die Braut, durch das aufgespannte rote Tuch und das Papierkrönchen gekennzeichnet, zusammen mit den Honoratioren und den Familienangehörigen. An dieser Tafel geht es gesitteter zu, zumindest etwas, denn auch hier tauschen zwei Gäste bereits Zärtlichkeiten aus. Immerhin kommt an dieser Tafel der Dudelsackpfeifer seiner Pflicht nach, die Gesellschaft mit Musik zu unterhalten. Im Hintergrund verteilen die Brauteltern, wie es üblich war, Brot an Bedürftige, in einem großen Topf wird die Suppe zubereitet. Pieter Brueghels „Hochzeitsmahl im Freien“ ist als formale Komposition wie auch als ikonographische Weiterentwicklung des Themas eine meisterliche Bilderfindung des Künstlers. Die langgestreckte bildparallel aufgestellte Tafel erlaubt es dem Künstler, eine friesartige Figurenkomposition zu arrangieren, in der die Figuren in allen erdenklichen Posen aneinandergereiht werden. Die Bauern sind von vorne und von hinten zu sehen, sie knien, stehen, hocken, liegen, sie blicken nach rechts und nach links, der eine bückt sich, der andere streckt die Arme; das Trinken, Zuprosten, Einschenken, Füttern, Essen, Umarmen werden in einer Vielzahl unterschiedlichster Figurentypen dargestellt. Dabei bilden alle Tätigkeiten Interaktionen zwischen zwei oder mehreren Figuren, so dass sich eine rhythmische Reihung der Figuren ergibt, bei der der Blick des Betrachters von Figur zu Figur, von Figurenpaar zu Figurengruppe geführt wird. Eine Figur wie die Frau am linken Bildrand, die von einem Mann umarmt wird und zugleich eine Suppenschüssel entgegennimmt, ist nicht nur komisch - sie erfüllt eben auch den Zweck, den Blick des Betrachters weiterzuleiten. Die rhythmische friesartige Figurenkomposition mündet in die Tafel am rechten Bildrand. Dadurch, dass diese Tafel diagona

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1229
Auktion:
Datum:
21.05.2016
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Pieter Brueghel D. J. 1564 Brüssel - 1637/1638 Antwerpen Das Hochzeitsmahl im Freien Öl auf Holz. 41,5 x 58,9 cm. Provenienz Französische Privatsammlung. - Galerie de Jonckheere, 1995. - Britische Privatsammlung. - Kunsthandlung Bernheimer, München. - Westdeutsche Privatsammlung. Literatur Klaus Ertz: Pieter Brueghel der Jüngere (1564-1637/38). Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Lingen 2000, S. 714, Nr. E877, mit Abb. Dieses „Hochzeitsmahl im Freien“ von Pieter Brueghel dem Jüngeren stellt eine von nur acht eigenhändigen Ausführungen einer Komposition dar, die nach 1616 und damit in die späte Schaffensphase des Künstlers zu datieren ist. Sie zeigt den Künstler, so Klaus Ertz, „auf dem Höhepunkt seines Könnens“ und gehört „zum Besten, was der Maler geben konnte“ (Ertz, op. cit., S. 659ff). Das vorliegende Gemälde aus einer westdeutschen Privatsammlung ist, wie Ertz weiter ausführt, „von sehr guter Qualität“ (Ertz, op. cit., S. 714); auch der Erhaltungszustand der Malerei ist als sehr gut zu bezeichnen. Die Tafel, die auf der Rückseite den Stempel der Antwerpener Malergilde trägt, ist am linken Rand leicht beschnitten. Mit dieser Komposition (Ertz nennt sie den Typ A der Hochzeitsmahl-Darstellungen) greift Pieter Brueghel ein bedeutendes wie auch beliebtes Bildthema auf, das letztlich auf seinen Vater zurückgeht, und fügt dabei dem Thema eine völlig neue, eigenständige Formulierung hinzu. Ort des bäuerlichen Hochzeitsmahls ist der weite Hof eines Bauernhauses. Eine lange niedrige Tafel erstreckt sich im Vordergrund fast über die gesamte Bildbreite. An ihr haben sich Bauern zum Hochzeitsmahl versammelt: Männer und Frauen, Alte, Junge und Kleinkinder, auch ein Hund hat sich hinzugesellt. Bier wird eingeschenkt, Essen gereicht, Essen geteilt, die Kleinen gefüttert, zwei Gäste kommen sich offensichtlich näher, und der Dudelsackpfeifer hat sein Spiel unterbrochen, um sich zu erfrischen. Die Feiernden im Bildzentrum sind jedoch nicht die eigentlichen Protagonisten des Hochzeitsmahls. Diese sieht man am rechten Bildrand an einer Tafel, die schräg in den Bildraum gestellt ist. Hier sitzt die Braut, durch das aufgespannte rote Tuch und das Papierkrönchen gekennzeichnet, zusammen mit den Honoratioren und den Familienangehörigen. An dieser Tafel geht es gesitteter zu, zumindest etwas, denn auch hier tauschen zwei Gäste bereits Zärtlichkeiten aus. Immerhin kommt an dieser Tafel der Dudelsackpfeifer seiner Pflicht nach, die Gesellschaft mit Musik zu unterhalten. Im Hintergrund verteilen die Brauteltern, wie es üblich war, Brot an Bedürftige, in einem großen Topf wird die Suppe zubereitet. Pieter Brueghels „Hochzeitsmahl im Freien“ ist als formale Komposition wie auch als ikonographische Weiterentwicklung des Themas eine meisterliche Bilderfindung des Künstlers. Die langgestreckte bildparallel aufgestellte Tafel erlaubt es dem Künstler, eine friesartige Figurenkomposition zu arrangieren, in der die Figuren in allen erdenklichen Posen aneinandergereiht werden. Die Bauern sind von vorne und von hinten zu sehen, sie knien, stehen, hocken, liegen, sie blicken nach rechts und nach links, der eine bückt sich, der andere streckt die Arme; das Trinken, Zuprosten, Einschenken, Füttern, Essen, Umarmen werden in einer Vielzahl unterschiedlichster Figurentypen dargestellt. Dabei bilden alle Tätigkeiten Interaktionen zwischen zwei oder mehreren Figuren, so dass sich eine rhythmische Reihung der Figuren ergibt, bei der der Blick des Betrachters von Figur zu Figur, von Figurenpaar zu Figurengruppe geführt wird. Eine Figur wie die Frau am linken Bildrand, die von einem Mann umarmt wird und zugleich eine Suppenschüssel entgegennimmt, ist nicht nur komisch - sie erfüllt eben auch den Zweck, den Blick des Betrachters weiterzuleiten. Die rhythmische friesartige Figurenkomposition mündet in die Tafel am rechten Bildrand. Dadurch, dass diese Tafel diagona

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1229
Auktion:
Datum:
21.05.2016
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen