Beschreibung:

DUFY, RAOUL (Paris 1883 - 1955 Dax) Nu dans un paysage. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Raoul Dufy 54 x 44 cm. Dieses Werk wird ins zweite Supplement des Dufy Catalogue Raisonné von Fanny Guillon-Laffaille aufgenommen. Provenienz: - Privatsammlung Stockholm. - Sotheby's London, 26. Juni 1991, Los 164. - Privatsammlung (an obiger Auktion erworben). Als ein Feuerwerk der Farben lässt sich das Gemälde "Nu dans un paysage" des französischen Malers Raoul Dufy beschreiben. Die Farbintensität seiner Bilder entwickelt sich unter dem Einfluss der Fauves, denen sich Dufy 1905 anschliesst. Ein Schlüsselerlebnis ist seine Begegnung mit dem Gemälde "Luxe, calme et volupté" von Henri Matisse im "Salon des Indepéndants" in Paris. Unter dem Einfluss der Fauvisten schafft Dufy Bilder mit leuchtenden Farben, kräftiger Farbflächigkeit und schwarzen Konturen. Der Fauvismus stellt - zum ersten Mal in der Geschichte der abendländischen Malerei - die Farbe, vor allem die ungebrochene Farbe, in den Mittelpunkt der Gestaltung. Hierdurch werden die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Farbe an sich aufgezeigt. Die stärkste farbige Wirkung wird nicht mit den buntesten Farben, sondern mit der reichsten Vision der Farbe geschaffen. Einen besonderen Fokus legt Dufy in dieser Zeit auf Landschaftsbilder, Strassenszenen und die Darstellung festlich geschmückter Plätze wie im vorliegenden Gemälde. In "Nu dans un paysage" vereint Dufy seine Virtuosität der Farb- und Raummodulation: Die architektonischen und pflanzlichen Elemente werden als reine Fläche ohne Modellierung und Illusion des Helldunkels behandelt. An die Stelle des Tiefenraumes tritt ein durch Empfindungsvermögen und Fantasie gestalteter poetischer Raum. Dieser Raum drückt sich bildnerisch durch ein Zusammenspiel reiner, gleichmässig gesättigter Farben in Orange, Gelb, Blau und Grün aus. Die im Titel hervorgehobene Figur eines weiblichen Aktes in der unteren Bildmitte liegt geschützt am Fusse der Pflanzen, wie in einem Nest. Halb verborgen, verführerisch räkelnd verwundert ihre Existenz im urbanen Kontext und bildet doch den zentralen Referenzpunkt der Komposition. Dufys leuchtendes, üppiges Bild ist mondän und hedonistisch zugleich und besticht durch seinen Überfluss und das mediterrane Flair.