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Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 54

Alexej von Jawlensky

Schätzpreis
140.000 € - 160.000 €
ca. 157.531 $ - 180.036 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 54

Alexej von Jawlensky

Schätzpreis
140.000 € - 160.000 €
ca. 157.531 $ - 180.036 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Alexej von Jawlensky Dahlien 1932 Öl auf Karton auf Holz montiert 49 x 53,5 cm Gerahmt. Unten links schwarz signiert 'A. Jawlensky.' sowie unten rechts kaum lesbar datiert '32'. Rückseitig von Andreas Jawlensky mit den Werkdaten versehen. - Partiell mit feinem Craquelé, die Ecken teils leicht bestoßen.Jawlenskys großes Stillleben von 1932, das schon bei Clemens Weiler schlicht als "Dahlien" geführt ist, mag einen nicht völlig mit dem Oeuvre des Künstlers vertrauten Betrachter zunächst sehr durch Komposition und malerische Auffassung überraschen, kennt man doch die andersgearteten streng geometrischen "Abstrakten Köpfe" der vorauslaufenden Jahre und die stilistisch nicht minder radikalen "Meditationen" und kleinformatigen Blumenstücke des Alterswerks. Dieses setzt 1933 ein und sublimiert bekanntlich auf einmalige Weise die schwere Erkrankung, die sich bei Jawlensky seit 1929 mit Lähmungserscheinungen bemerkbar machte. In der biographischen wie künstlerischen Zäsur, die hier zu verzeichnen ist, scheint sich Jawlensky, inmitten der auslaufenden Serie der "Abstrakten Köpfe", sich der wiederentdeckten Gattung des häuslichen Stilllebens behutsam rückzuversichern. Tayfun Belgien hatte in Bezug auf die bei Jawlensky auffällige Konsequenz in der Beschränkung auf Stillleben, Landschaft und Porträt von den seelisch relevanten "Dingen" seiner unmittelbaren "Lebenswelt" gesprochen, die ihm "offenbar den notwendigen innerlichen Halt" zu geben verstanden. (Vgl. Tayfun Belgin, Der Weg des Bildes. Über Kontinuität in der Kunst Alexej von Jawlenskys, in: Ausst. Kat. Alexej von Jawlensky, Reisen, Freunde, Wandlungen, Museum am Ostwall, Dortmund 1998, vgl. S. 12). Jawlensky versichert sich hier, auch in diesem isolierten Werkbeispiel, seiner inneren Kontinuitäten und des Reichtums seiner Ausdruckskraft. Jawlenskys Dahlien, eruptiv in Farbe und Form, sind umgeben von einem fremden, lichteren Farbraum voller transparenter, tonal gebrochener Schatten und Reflexe: ein starker bildimmanenter Kontrast, der sich in den dunklen aufgesetzten Konturen und dem strengen Flächenarrangement fortsetzt. Auch das Bildformat schließt sich ab durch einen kräftigen schwarzen Umriss. Die Binnenstruktur ist jedoch lebendig und offen durch die kleinteilig gebundene Pinselführung, die das Gemälde förmlich überzieht. In ihrer fedrigen Beweglichkeit und Delikatesse erinnert sie entfernt an die frühen Jahre, in denen Jawlensky postimpressionistische Einflüsse und die Malerei von Van Gogh und Cézanne, von Gauguin und Matisse verarbeitete und den Wert eingesetzter malerischer Mittel für sich studierte. Im Zitat der auf der Wand dekorierten Bilder, ist angedeutet, mit was er sich umgab und was ihm wichtig war. In seinem Zimmer in Wiesbaden, so berichtete es ein Besucher, hingen persische Miniaturen und in "besonderer Anordnung kleine Bilder von Klee, Kandinsky, Nolde und von ihm selbst." (Vgl. Clemens Weiler, Alexej von Jawlensky, Köln 1959, S. 138).WerklisteMaria Jawlensky/Lucia Pieroni-Jawlensky/Angelica Jawlensky II 1413 (dort: "(am Atelierfenster)")ZertifikatWir danken Angelica Jawlensky Bianconi, Muralto, für freundliche, ergänzende Mitteilung.ProvenienzNachlass des Künstlers; Galerie Grosshennig, Düsseldorf (1964), ehemals Sammlung Richard König, Duisburg; seitdem Familienbesitz, RheinlandLiteraturhinweiseClemens Weiler, Alexej von Jawlensky, Köln 1959, Kat. Nr. 756 mit Abb. S. 281AusstellungDüsseldorf 1964/1965 (Galerie Grosshennig), Meisterwerke des 19. und 20. Jahrhunderts. Gemälde - Plastik - Aquarelle, S. 19 mit Abb.

Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 54
Auktion:
Datum:
19.06.2020
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Alexej von Jawlensky Dahlien 1932 Öl auf Karton auf Holz montiert 49 x 53,5 cm Gerahmt. Unten links schwarz signiert 'A. Jawlensky.' sowie unten rechts kaum lesbar datiert '32'. Rückseitig von Andreas Jawlensky mit den Werkdaten versehen. - Partiell mit feinem Craquelé, die Ecken teils leicht bestoßen.Jawlenskys großes Stillleben von 1932, das schon bei Clemens Weiler schlicht als "Dahlien" geführt ist, mag einen nicht völlig mit dem Oeuvre des Künstlers vertrauten Betrachter zunächst sehr durch Komposition und malerische Auffassung überraschen, kennt man doch die andersgearteten streng geometrischen "Abstrakten Köpfe" der vorauslaufenden Jahre und die stilistisch nicht minder radikalen "Meditationen" und kleinformatigen Blumenstücke des Alterswerks. Dieses setzt 1933 ein und sublimiert bekanntlich auf einmalige Weise die schwere Erkrankung, die sich bei Jawlensky seit 1929 mit Lähmungserscheinungen bemerkbar machte. In der biographischen wie künstlerischen Zäsur, die hier zu verzeichnen ist, scheint sich Jawlensky, inmitten der auslaufenden Serie der "Abstrakten Köpfe", sich der wiederentdeckten Gattung des häuslichen Stilllebens behutsam rückzuversichern. Tayfun Belgien hatte in Bezug auf die bei Jawlensky auffällige Konsequenz in der Beschränkung auf Stillleben, Landschaft und Porträt von den seelisch relevanten "Dingen" seiner unmittelbaren "Lebenswelt" gesprochen, die ihm "offenbar den notwendigen innerlichen Halt" zu geben verstanden. (Vgl. Tayfun Belgin, Der Weg des Bildes. Über Kontinuität in der Kunst Alexej von Jawlenskys, in: Ausst. Kat. Alexej von Jawlensky, Reisen, Freunde, Wandlungen, Museum am Ostwall, Dortmund 1998, vgl. S. 12). Jawlensky versichert sich hier, auch in diesem isolierten Werkbeispiel, seiner inneren Kontinuitäten und des Reichtums seiner Ausdruckskraft. Jawlenskys Dahlien, eruptiv in Farbe und Form, sind umgeben von einem fremden, lichteren Farbraum voller transparenter, tonal gebrochener Schatten und Reflexe: ein starker bildimmanenter Kontrast, der sich in den dunklen aufgesetzten Konturen und dem strengen Flächenarrangement fortsetzt. Auch das Bildformat schließt sich ab durch einen kräftigen schwarzen Umriss. Die Binnenstruktur ist jedoch lebendig und offen durch die kleinteilig gebundene Pinselführung, die das Gemälde förmlich überzieht. In ihrer fedrigen Beweglichkeit und Delikatesse erinnert sie entfernt an die frühen Jahre, in denen Jawlensky postimpressionistische Einflüsse und die Malerei von Van Gogh und Cézanne, von Gauguin und Matisse verarbeitete und den Wert eingesetzter malerischer Mittel für sich studierte. Im Zitat der auf der Wand dekorierten Bilder, ist angedeutet, mit was er sich umgab und was ihm wichtig war. In seinem Zimmer in Wiesbaden, so berichtete es ein Besucher, hingen persische Miniaturen und in "besonderer Anordnung kleine Bilder von Klee, Kandinsky, Nolde und von ihm selbst." (Vgl. Clemens Weiler, Alexej von Jawlensky, Köln 1959, S. 138).WerklisteMaria Jawlensky/Lucia Pieroni-Jawlensky/Angelica Jawlensky II 1413 (dort: "(am Atelierfenster)")ZertifikatWir danken Angelica Jawlensky Bianconi, Muralto, für freundliche, ergänzende Mitteilung.ProvenienzNachlass des Künstlers; Galerie Grosshennig, Düsseldorf (1964), ehemals Sammlung Richard König, Duisburg; seitdem Familienbesitz, RheinlandLiteraturhinweiseClemens Weiler, Alexej von Jawlensky, Köln 1959, Kat. Nr. 756 mit Abb. S. 281AusstellungDüsseldorf 1964/1965 (Galerie Grosshennig), Meisterwerke des 19. und 20. Jahrhunderts. Gemälde - Plastik - Aquarelle, S. 19 mit Abb.

Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 54
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Datum:
19.06.2020
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
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