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Auktionsarchiv: Los-Nr. 387

(Rom 1623–1694) (Breivelde, Ninove um

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
12.000 € - 18.000 €
ca. 13.425 $ - 20.138 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 387

(Rom 1623–1694) (Breivelde, Ninove um

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
12.000 € - 18.000 €
ca. 13.425 $ - 20.138 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

(Rom 1623–1694) (Breivelde, Ninove um 1606 – um 1667 Brüssel) Die Tötung des Nessus, Öl auf Leinwand, 51,5 x 79 cm, gerahmt Provenienz: Galleria Giamblanco, Turin; Europäische Privatsammlung Literatur: G. Sestieri, in: Galleria Giamblanco: dipinti antichi. Pittura italiana dal Seicento al Novecento, hg. von A. Cifani, Turin 2013, S. 24f. Das Thema des vorliegenden Gemäldes ist Ovids Metamorphosen (IX, 101–133) entnommen und zeigt den Moment, in dem der Fährmann Nessus versucht, Herkules’ Begleiterin Deianira zu schänden. Herkules greift zum Bogen, um den Kentauren zu töten. Die in Arkadien angesiedelte Geschichte steht im Einklang mit den vielen mythologischen Sujets Filippo Lauris, der im späten 17. Jahrhundert zweifellos zu den versiertesten Malern dieses Genres zählte. Dafür sprechen auch die um 1661 ausgeführten Fresken im Palazzo Borghese in Rom. Es zeigen sich Parallelen zum Schaffen Dughets, an dessen Seite Lauri als Figurenmaler an der Ausstattung im Palazzo Borghese arbeitete. Noch engere Verbindungen scheint es jedoch zu den zur Jahrhundertwende in Rom tätigen flämischen Landschaftsmalern Matteo (oder Matthijs) und Paul Bril gegeben zu haben. Ab Beginn des 17. Jahrhunderts übte Brils umfangreiches Schaffen über das gesamte Jahrhundert einen nachhaltigen und tiefgreifenden Einfluss aus, der in den Werken Van Bloemens und Van Lints unverkennbar ist. Es scheint, dass der Maler dieses Gemäldes daher hier eher unter dem Eindruck dieser Tradition stand unter als jener Dughets. Ab der Jahrhundertmitte war Dughet in der Regel Lauris erste Anlaufstelle für die Landschaftshintergründe seiner mythologischen Sujets, die zudem auch von Mola herrührende venezianische Einflüsse verraten. Die Gesichtszüge der drei Protagonisten, des seinen Bogen spannenden Amors und der Puttengruppe im Gebüsch sind allesamt typisch für Lauris Stil, doch fehlt ihnen die Ausgewogenheit, die seinen kleinen Gemälden auf Leinwand für private Auftraggeber in der Regel innewohnt. Aufgrund der zutage tretenden Unterschiede und des augenscheinlichen Einflusses der flämischen Landschaftsmalerei besteht die Möglichkeit, dass hier ein weiterer flämischer Künstler an der Ausführung beteiligt oder vielleicht sogar der alleinige Schöpfer des Werkes war. Heute hat sich fast jede Spur dieses flämischen Malers verloren, trotzdem er fast sein ganzes Leben in Rom tätig war. Der schwer fassbare Louis Cousin, auch bekannt als Luigi Gentile oder Primo, wurde in seiner niederländischen Heimat sowie kurze Zeit in Paris ausgebildet und ist vor allem als Historienmaler und Porträtist in Erinnerung geblieben. Sein Monogramm hat man jedoch auch auf mehreren mythologischen Szenen gefunden, die auf dem französischen Kunstmarkt aufgetaucht sind und die sich ganz eng am Schaffen Lauris orientieren. Einen geeigneteren und direkteren Vergleich bezüglich der Wiedergabe der Figuren bietet aber das Gemälde Venus beweint den toten Adonis im Kunsthistorischen Museum in Wien, das auch hinsichtlich des Geschmacks von Interpretation und Komposition besser entspricht. Auktion: Alte Meister Datum: 30.04.2019 - 17:00 Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum Besichtigung: 20.04. - 30.04.2019

Auktionsarchiv: Los-Nr. 387
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Rom 1623–1694) (Breivelde, Ninove um 1606 – um 1667 Brüssel) Die Tötung des Nessus, Öl auf Leinwand, 51,5 x 79 cm, gerahmt Provenienz: Galleria Giamblanco, Turin; Europäische Privatsammlung Literatur: G. Sestieri, in: Galleria Giamblanco: dipinti antichi. Pittura italiana dal Seicento al Novecento, hg. von A. Cifani, Turin 2013, S. 24f. Das Thema des vorliegenden Gemäldes ist Ovids Metamorphosen (IX, 101–133) entnommen und zeigt den Moment, in dem der Fährmann Nessus versucht, Herkules’ Begleiterin Deianira zu schänden. Herkules greift zum Bogen, um den Kentauren zu töten. Die in Arkadien angesiedelte Geschichte steht im Einklang mit den vielen mythologischen Sujets Filippo Lauris, der im späten 17. Jahrhundert zweifellos zu den versiertesten Malern dieses Genres zählte. Dafür sprechen auch die um 1661 ausgeführten Fresken im Palazzo Borghese in Rom. Es zeigen sich Parallelen zum Schaffen Dughets, an dessen Seite Lauri als Figurenmaler an der Ausstattung im Palazzo Borghese arbeitete. Noch engere Verbindungen scheint es jedoch zu den zur Jahrhundertwende in Rom tätigen flämischen Landschaftsmalern Matteo (oder Matthijs) und Paul Bril gegeben zu haben. Ab Beginn des 17. Jahrhunderts übte Brils umfangreiches Schaffen über das gesamte Jahrhundert einen nachhaltigen und tiefgreifenden Einfluss aus, der in den Werken Van Bloemens und Van Lints unverkennbar ist. Es scheint, dass der Maler dieses Gemäldes daher hier eher unter dem Eindruck dieser Tradition stand unter als jener Dughets. Ab der Jahrhundertmitte war Dughet in der Regel Lauris erste Anlaufstelle für die Landschaftshintergründe seiner mythologischen Sujets, die zudem auch von Mola herrührende venezianische Einflüsse verraten. Die Gesichtszüge der drei Protagonisten, des seinen Bogen spannenden Amors und der Puttengruppe im Gebüsch sind allesamt typisch für Lauris Stil, doch fehlt ihnen die Ausgewogenheit, die seinen kleinen Gemälden auf Leinwand für private Auftraggeber in der Regel innewohnt. Aufgrund der zutage tretenden Unterschiede und des augenscheinlichen Einflusses der flämischen Landschaftsmalerei besteht die Möglichkeit, dass hier ein weiterer flämischer Künstler an der Ausführung beteiligt oder vielleicht sogar der alleinige Schöpfer des Werkes war. Heute hat sich fast jede Spur dieses flämischen Malers verloren, trotzdem er fast sein ganzes Leben in Rom tätig war. Der schwer fassbare Louis Cousin, auch bekannt als Luigi Gentile oder Primo, wurde in seiner niederländischen Heimat sowie kurze Zeit in Paris ausgebildet und ist vor allem als Historienmaler und Porträtist in Erinnerung geblieben. Sein Monogramm hat man jedoch auch auf mehreren mythologischen Szenen gefunden, die auf dem französischen Kunstmarkt aufgetaucht sind und die sich ganz eng am Schaffen Lauris orientieren. Einen geeigneteren und direkteren Vergleich bezüglich der Wiedergabe der Figuren bietet aber das Gemälde Venus beweint den toten Adonis im Kunsthistorischen Museum in Wien, das auch hinsichtlich des Geschmacks von Interpretation und Komposition besser entspricht. Auktion: Alte Meister Datum: 30.04.2019 - 17:00 Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum Besichtigung: 20.04. - 30.04.2019

Auktionsarchiv: Los-Nr. 387
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
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Wien | Palais Dorotheum
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