1 PAAR KONSOLEN-DESSERTES MIT "VERRE EGLOMISE"-APPLIKATIONEN UND SPIEGELAUFSÄTZEN, viktorianisch, England, 19. Jh. Mahagoni geflammt, teils vergoldet sowie Hinterglasmalerei; feine Blumen- und Blättergirlanden. Trapezförmige, vorstehende weisse Marmorplatte auf gerader Zarge mit 4 Säulenstützen und verspiegelter Rückwand auf entsprechender Sockelplatte. Rechteckige Spiegel mit profiliertem und kanneliertem Rahmen, Bronzebeschläge und -zierfriese. Fehlstellen. 117x49x275 cm. Provenienz: Aus französischem Besitz. "Verre églomisé" ist die französische Bezeichnung für eine spezielle Art der Hinterglasmalerei mit Lackfarben. Eine Vorform des Eglomisierens war bereits in der Spätantike bekannt. Der Begriff "églomisé" wurde vom Namen des Pariser Kunsthändlers und Rahmenerzeugers J.B. Glomi (gest. 1786) abgeleitet, der die Technik vor allem anwandte, um Rahmen von Bildern und Spiegeln zu verzieren. In großem Umfang wurde das Eglomisieren im 19. Jahrhundert betrieben, um Schilder herzustellen. Von dieser Technik kennt man drei verschiedene Arten: 1. Das Hintermalen von Glas mit Lacken, wobei die Ornamente und Darstellungen im Lack ausgespart oder ausgekratzt werden. Die freien Stellen unterlegt man dann mit spiegelnder glatter oder zerknitterter Gold- bzw. Silberfolie. Schriftzüge werden im Allgemeinen nicht ausgespart, sondern freigekratzt. Bei Glasbechern erfolgt der Schutz der Verzierungen gewöhnlich durch ein eingesetztes zweites Glas. Rahmen mit Glaseinsätzen haben die Rückwand des Rahmens als Schutz. 2. Silhouettierte Darstellungen aus Gold- oder Silberfolie werden auf die Rückseite eines Glases aufgebracht und das Umfeld lackiert. Für die Binnenzeichnungen auf den Folien werden Radiernadeln verwendet. 3. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden häufig bereits vorher bemalte Folien an der Rückseite eines Glases aufgebracht. Das Aussehen entspricht dem einer Eglomise-Malerei. Die Herstellung ist aber einfacher, weil nicht in Hinterglasmalerei gearbeitet werden muss, sondern wie bei einer herkömmlichen Malerei vorgegangen werden kann.
1 PAAR KONSOLEN-DESSERTES MIT "VERRE EGLOMISE"-APPLIKATIONEN UND SPIEGELAUFSÄTZEN, viktorianisch, England, 19. Jh. Mahagoni geflammt, teils vergoldet sowie Hinterglasmalerei; feine Blumen- und Blättergirlanden. Trapezförmige, vorstehende weisse Marmorplatte auf gerader Zarge mit 4 Säulenstützen und verspiegelter Rückwand auf entsprechender Sockelplatte. Rechteckige Spiegel mit profiliertem und kanneliertem Rahmen, Bronzebeschläge und -zierfriese. Fehlstellen. 117x49x275 cm. Provenienz: Aus französischem Besitz. "Verre églomisé" ist die französische Bezeichnung für eine spezielle Art der Hinterglasmalerei mit Lackfarben. Eine Vorform des Eglomisierens war bereits in der Spätantike bekannt. Der Begriff "églomisé" wurde vom Namen des Pariser Kunsthändlers und Rahmenerzeugers J.B. Glomi (gest. 1786) abgeleitet, der die Technik vor allem anwandte, um Rahmen von Bildern und Spiegeln zu verzieren. In großem Umfang wurde das Eglomisieren im 19. Jahrhundert betrieben, um Schilder herzustellen. Von dieser Technik kennt man drei verschiedene Arten: 1. Das Hintermalen von Glas mit Lacken, wobei die Ornamente und Darstellungen im Lack ausgespart oder ausgekratzt werden. Die freien Stellen unterlegt man dann mit spiegelnder glatter oder zerknitterter Gold- bzw. Silberfolie. Schriftzüge werden im Allgemeinen nicht ausgespart, sondern freigekratzt. Bei Glasbechern erfolgt der Schutz der Verzierungen gewöhnlich durch ein eingesetztes zweites Glas. Rahmen mit Glaseinsätzen haben die Rückwand des Rahmens als Schutz. 2. Silhouettierte Darstellungen aus Gold- oder Silberfolie werden auf die Rückseite eines Glases aufgebracht und das Umfeld lackiert. Für die Binnenzeichnungen auf den Folien werden Radiernadeln verwendet. 3. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden häufig bereits vorher bemalte Folien an der Rückseite eines Glases aufgebracht. Das Aussehen entspricht dem einer Eglomise-Malerei. Die Herstellung ist aber einfacher, weil nicht in Hinterglasmalerei gearbeitet werden muss, sondern wie bei einer herkömmlichen Malerei vorgegangen werden kann.
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