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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3209

RAOUL DUFY

Schätzpreis
330.000 CHF - 380.000 CHF
ca. 323.625 $ - 372.659 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3209

RAOUL DUFY

Schätzpreis
330.000 CHF - 380.000 CHF
ca. 323.625 $ - 372.659 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

RAOUL DUFY (Le Havre 1877 - 1953 Forcalquier) Le bal populaire. 1906. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Raoul Dufy 34 x 42 cm. Provenienz: - Sammlung Gustave Coquiot, Paris. - Galerie Charpentier, Paris Dezember 1959. - Privatsammlung Schweiz. Ausstellung: Mailand 1969, Galleria del Milione, Nr. 4 (mit Abb.). Literatur: Lafaille, Maurice: Raoul Dufy Catalogue Raisonné de l'oeuvre peint de 1895 à 1915, 1972, Bd. I, Nr. 244 (mit Abb.). Raoul Dufys fauvistisches Werk Le bal populaire ist ein Fest der in dieser Zeit neu aufkommenden Farb- und Formsprache. Dieses schöne Gemälde ist daher sehr bedeutend. Es zeigt sowohl thematisch wie auch technisch in welch entscheidendem kunsthistorischem Moment sich der Pionier Raoul Dufy befunden hat. Die 1905 im Salon d’Automne ausgestellten Werke der Fauves haben den jungen Maler sehr beeindruckt. Nach seiner Ausbildung an der École des Beaux-Art du Havre beginnt er sich mit neuen, nicht akademischen Ausdrucksmitteln auseinanderzusetzen. Er lässt sich besonders von seinem Freund Albert Marquet in die fauvistische Malerei einführen. Die beiden verbringen den Sommer 1906 in Le Havre, Trouville und Honfleur. In Le Havre zelebrieren sie den französischen Nationalfeiertag, den 14. Juli. Beide starten eine kleine Serie von Gemälden zu diesem Thema, welches für die fauvistische Farb- und Formensprache sehr gut geeignet ist. Auch die berühmten "Rue pavoisée" stellen die Feierlichkeiten dieses Tages in Le Havre dar. So bilden diese Werke den Höhepunkt von Dufys Auseinandersetzung mit dieser bedeutenden, expressionistischen Stilrichtung. In einem öffentlichen Garten sehen wir Paare tanzen. Die Bäume des Parks winden sich wild zum Himmel und die Nationalflaggen klirren. Hinter dem Geäst sind in verschiedenfarbigen Konturen die Musikanten eines mittelgrossen Orchesters angedeutet. Im Vordergrund sehen wir eine die Tänzer beobachtende und ein Glas Wein trinkende Person an einem Tisch. Man sieht ausserdem viele weitere kunsthistorisch bedeutende Einflüsse, die sich in den kommenden Jahren noch intensivieren sollten und Dufy schliesslich den Fauvismus aufgeben lassen werden. So kann man den Duktus und den Bildaufbau von Cézanne erkennen. Auch sind Elemente enthalten, die aus dieser Auseinandersetzung kurz danach, ab 1907 in die Bewegung des Kubismus münden werden. Es entziehen sich bewusst einzelne Bildsegmente der akademischen Perspektive. So sind zum Beispiel der Tisch, der Sitzende und die Tanzenden in voneinander unabhängigen Blickwinkeln zu sehen. Dies verleiht dem Ganzen ein vibrierendes Gefüge, jedoch als Komposition eine nicht unstimmige Harmonie, wie es auch den gerade in diesen Jahren immer mehr gefeierten Werken von Cézanne eigen ist. Die ganze Szenerie spiegelt den Tanz, die Musik, die Farbenvielfalt wider und drückt so die Festlichkeit und Freude des Moments aus und ist mit ein Symbol für die Freude, die der junge Maler dabei empfunden haben muss, mit den neuen Stiltechniken seine Ausdruckskraft darstellen zu können.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3209
Auktion:
Datum:
02.12.2016
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

RAOUL DUFY (Le Havre 1877 - 1953 Forcalquier) Le bal populaire. 1906. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Raoul Dufy 34 x 42 cm. Provenienz: - Sammlung Gustave Coquiot, Paris. - Galerie Charpentier, Paris Dezember 1959. - Privatsammlung Schweiz. Ausstellung: Mailand 1969, Galleria del Milione, Nr. 4 (mit Abb.). Literatur: Lafaille, Maurice: Raoul Dufy Catalogue Raisonné de l'oeuvre peint de 1895 à 1915, 1972, Bd. I, Nr. 244 (mit Abb.). Raoul Dufys fauvistisches Werk Le bal populaire ist ein Fest der in dieser Zeit neu aufkommenden Farb- und Formsprache. Dieses schöne Gemälde ist daher sehr bedeutend. Es zeigt sowohl thematisch wie auch technisch in welch entscheidendem kunsthistorischem Moment sich der Pionier Raoul Dufy befunden hat. Die 1905 im Salon d’Automne ausgestellten Werke der Fauves haben den jungen Maler sehr beeindruckt. Nach seiner Ausbildung an der École des Beaux-Art du Havre beginnt er sich mit neuen, nicht akademischen Ausdrucksmitteln auseinanderzusetzen. Er lässt sich besonders von seinem Freund Albert Marquet in die fauvistische Malerei einführen. Die beiden verbringen den Sommer 1906 in Le Havre, Trouville und Honfleur. In Le Havre zelebrieren sie den französischen Nationalfeiertag, den 14. Juli. Beide starten eine kleine Serie von Gemälden zu diesem Thema, welches für die fauvistische Farb- und Formensprache sehr gut geeignet ist. Auch die berühmten "Rue pavoisée" stellen die Feierlichkeiten dieses Tages in Le Havre dar. So bilden diese Werke den Höhepunkt von Dufys Auseinandersetzung mit dieser bedeutenden, expressionistischen Stilrichtung. In einem öffentlichen Garten sehen wir Paare tanzen. Die Bäume des Parks winden sich wild zum Himmel und die Nationalflaggen klirren. Hinter dem Geäst sind in verschiedenfarbigen Konturen die Musikanten eines mittelgrossen Orchesters angedeutet. Im Vordergrund sehen wir eine die Tänzer beobachtende und ein Glas Wein trinkende Person an einem Tisch. Man sieht ausserdem viele weitere kunsthistorisch bedeutende Einflüsse, die sich in den kommenden Jahren noch intensivieren sollten und Dufy schliesslich den Fauvismus aufgeben lassen werden. So kann man den Duktus und den Bildaufbau von Cézanne erkennen. Auch sind Elemente enthalten, die aus dieser Auseinandersetzung kurz danach, ab 1907 in die Bewegung des Kubismus münden werden. Es entziehen sich bewusst einzelne Bildsegmente der akademischen Perspektive. So sind zum Beispiel der Tisch, der Sitzende und die Tanzenden in voneinander unabhängigen Blickwinkeln zu sehen. Dies verleiht dem Ganzen ein vibrierendes Gefüge, jedoch als Komposition eine nicht unstimmige Harmonie, wie es auch den gerade in diesen Jahren immer mehr gefeierten Werken von Cézanne eigen ist. Die ganze Szenerie spiegelt den Tanz, die Musik, die Farbenvielfalt wider und drückt so die Festlichkeit und Freude des Moments aus und ist mit ein Symbol für die Freude, die der junge Maler dabei empfunden haben muss, mit den neuen Stiltechniken seine Ausdruckskraft darstellen zu können.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3209
Auktion:
Datum:
02.12.2016
Auktionshaus:
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8031 Zürich
Schweiz
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