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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1516

Meister der Weiblichen Halbfiguren tätig

Schätzpreis
100.000 € - 140.000 €
ca. 114.205 $ - 159.887 $
Zuschlagspreis:
409.200 €
ca. 467.328 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1516

Meister der Weiblichen Halbfiguren tätig

Schätzpreis
100.000 € - 140.000 €
ca. 114.205 $ - 159.887 $
Zuschlagspreis:
409.200 €
ca. 467.328 $
Beschreibung:

Meister der Weiblichen Halbfiguren tätig in Antwerpen und Mecheln um 1520/1530 Weite Landschaft mit der Bekehrung des Heiligen Paulus Öl auf Holz (parkettiert). 30,5 x 43,9 cm. Provenienz Deutsche Privatsammlung Ausstellungen "Die Flämische Landschaft, 1520-1570. Eine Austellung der Kulturstiftung Ruhr Essen und des Kunsthistorischen Museums Wien, Wien 2004, S. 58, Nr. 7. Der „Meister der weiblichen Halbfiguren“ ist ein anonymer Maler, dessen genaue Lebensdaten noch immer unbekannt sind. Seinen Namen erhielt er Ende des 19. Jahrhunderts nach einem Gemälde in der Sammlung Harrach (Schloss Rohrau), das drei musizierende junge Frauen darstellt. 1935 hat Max J. Friedländer diesem Meister eine Gruppe von 67 Gemälden zugeschrieben, zumeist Bilder mit elegant gekleideten weiblichen Halbfiguren, darunter mehrere in der Art der Heiligen Magdalena, die in den nördlichen Niederlanden besonders verehrt wurde. Einige dieser Bilder haben als Hintergrund eine fein gemalte Landschaft, die eine Nähe an Joachim Patinir verrät. Immer wieder haben Kunstwissenschaftler versucht, das künstlerische Umfeld des Meister zu klären. F. Wickhoff glaubte, dass er aus Frankreich stammen könnte, während O. Benesch ihn nach Brügge und S. Bergmans nach Mechelen verortete. Die neuesten Forschungen haben in seinen Werken aber auch den Einfluss von Joos van Cleve Jan Massys und Bernard van Orley aufgezeigt, so dass nicht auszuschließen ist, dass er möglicherweise in Antwerpen oder Brüssel tätig war. Das Motiv der „Bekehrung des Heiligen Paulus“ ist bislang einmalig in der Produktion dieses Meisters. Darüber hinaus ist es allgemein selten in der flämischen Malerei der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts; Patinir hat es nicht gemalt. Die Darstellung stammt aus der Apostelgeschichte (9:3-7) und beschreibt, wie Christus Paulus auf seinem Weg nach Damaskus erscheint. Vom Himmel strahlt ein blendendes Licht, das Ross und Reiter erschreckt, wodurch beide zu Boden stürzen. Dieses göttliche Ereignis nicht wahrnehmend setzen die anderen Soldaten ihren Weg fort in Richtung einer fernen Stadt am Wasser, vorbei an bewaldeten Hügeln und felsigen Bergen. Alexander Wieds Zuschreibung an den Meister der weiblichen Halbfiguren anlässlich der Ausstellung von 2004 stützt sich auf vergleichbare Werke. Am auffälligsten ist die Ähnlichkeit von Struktur und Landschaftsikonographie zu einer Landschaft mit Jagdgesellschaft in Genf (Musée d'Art et d'Histoire). Die Landschaft ist nahezu identisch, wenngleich seitenverkehrt, z. B. die Baumgruppe mit dem dürren Baum, dessen Äste und spärliches Laub sich gegen den Himmel abgrenzen. Vogelschwärme, ein von Patinir vermiedenes Element, sind in beiden Kompositionen zu sehen. Schließlich bieten beide Hintergründe einen Panoramablick mit hoher Horizontlinie und blauen Bergen hinter einer Hafenstadt. Weitere Merkmale dieser „Bekehrung des Heiligen Paulus" sind typisch für das Vokabular des Meisters, wie die moosbedeckten Stämme der Bäume, der mit Gras- und Farnblättern bedeckte Boden und die mit Kieselsteinen übersäten Wege. In seiner Studie aus dem Jahr 2004 lobte Alexander Wied die hohe technische Qualität dieses bis dahin unbekannten Bildes. Er datierte es um 1545 zur Reifezeit des Meisters.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1516
Auktion:
Datum:
17.11.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Meister der Weiblichen Halbfiguren tätig in Antwerpen und Mecheln um 1520/1530 Weite Landschaft mit der Bekehrung des Heiligen Paulus Öl auf Holz (parkettiert). 30,5 x 43,9 cm. Provenienz Deutsche Privatsammlung Ausstellungen "Die Flämische Landschaft, 1520-1570. Eine Austellung der Kulturstiftung Ruhr Essen und des Kunsthistorischen Museums Wien, Wien 2004, S. 58, Nr. 7. Der „Meister der weiblichen Halbfiguren“ ist ein anonymer Maler, dessen genaue Lebensdaten noch immer unbekannt sind. Seinen Namen erhielt er Ende des 19. Jahrhunderts nach einem Gemälde in der Sammlung Harrach (Schloss Rohrau), das drei musizierende junge Frauen darstellt. 1935 hat Max J. Friedländer diesem Meister eine Gruppe von 67 Gemälden zugeschrieben, zumeist Bilder mit elegant gekleideten weiblichen Halbfiguren, darunter mehrere in der Art der Heiligen Magdalena, die in den nördlichen Niederlanden besonders verehrt wurde. Einige dieser Bilder haben als Hintergrund eine fein gemalte Landschaft, die eine Nähe an Joachim Patinir verrät. Immer wieder haben Kunstwissenschaftler versucht, das künstlerische Umfeld des Meister zu klären. F. Wickhoff glaubte, dass er aus Frankreich stammen könnte, während O. Benesch ihn nach Brügge und S. Bergmans nach Mechelen verortete. Die neuesten Forschungen haben in seinen Werken aber auch den Einfluss von Joos van Cleve Jan Massys und Bernard van Orley aufgezeigt, so dass nicht auszuschließen ist, dass er möglicherweise in Antwerpen oder Brüssel tätig war. Das Motiv der „Bekehrung des Heiligen Paulus“ ist bislang einmalig in der Produktion dieses Meisters. Darüber hinaus ist es allgemein selten in der flämischen Malerei der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts; Patinir hat es nicht gemalt. Die Darstellung stammt aus der Apostelgeschichte (9:3-7) und beschreibt, wie Christus Paulus auf seinem Weg nach Damaskus erscheint. Vom Himmel strahlt ein blendendes Licht, das Ross und Reiter erschreckt, wodurch beide zu Boden stürzen. Dieses göttliche Ereignis nicht wahrnehmend setzen die anderen Soldaten ihren Weg fort in Richtung einer fernen Stadt am Wasser, vorbei an bewaldeten Hügeln und felsigen Bergen. Alexander Wieds Zuschreibung an den Meister der weiblichen Halbfiguren anlässlich der Ausstellung von 2004 stützt sich auf vergleichbare Werke. Am auffälligsten ist die Ähnlichkeit von Struktur und Landschaftsikonographie zu einer Landschaft mit Jagdgesellschaft in Genf (Musée d'Art et d'Histoire). Die Landschaft ist nahezu identisch, wenngleich seitenverkehrt, z. B. die Baumgruppe mit dem dürren Baum, dessen Äste und spärliches Laub sich gegen den Himmel abgrenzen. Vogelschwärme, ein von Patinir vermiedenes Element, sind in beiden Kompositionen zu sehen. Schließlich bieten beide Hintergründe einen Panoramablick mit hoher Horizontlinie und blauen Bergen hinter einer Hafenstadt. Weitere Merkmale dieser „Bekehrung des Heiligen Paulus" sind typisch für das Vokabular des Meisters, wie die moosbedeckten Stämme der Bäume, der mit Gras- und Farnblättern bedeckte Boden und die mit Kieselsteinen übersäten Wege. In seiner Studie aus dem Jahr 2004 lobte Alexander Wied die hohe technische Qualität dieses bis dahin unbekannten Bildes. Er datierte es um 1545 zur Reifezeit des Meisters.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1516
Auktion:
Datum:
17.11.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
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