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Auktionsarchiv: Los-Nr. 0034

Hans Bischoffshausen*

Schätzpreis
50.000 € - 100.000 €
ca. 56.553 $ - 113.106 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 0034

Hans Bischoffshausen*

Schätzpreis
50.000 € - 100.000 €
ca. 56.553 $ - 113.106 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Hans Bischoffshausen* (Feld am See/Kärnten 1927 - 1987 Villach) Kreuzblume, 1960 Mischtechnik auf Leinen; gerahmt; 81 x 60 cm Rückseitig bezeichnet, datiert und signiert am Keilrahmen: "Kreuzblume" Bischoffshausen 1960 Rückseitig signiert auf der Leinwand: Bischoffshausen Mehrere Klebeetiketten sowie Nachlassetikett auf der Rückseite Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers Hans Bischoffshausen Einführung in persönliche Biographie und künstlerische Entwicklung Ursprünglich wollte Hans Bischoffshausen Architekt werden und begann daher 1947 ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Graz. Doch sein dortiger Professor für Künstlerische Gestaltung, Kurt Weber begeisterte ihn für die Malerei der Klassischen Moderne und konstatierte seinem Studenten bald: „Sie sind Maler. Sie werden immer Maler sein“ (zitiert nach: K: Messner: Helene Bischoffshausen. Ein Leben im Sturzflug, in: Die Brücke, 4, 1996, S.8). Tatsächlich brach Bischoffshausen das Architekturstudium nach fünf Semestern ab, zog zurück nach Kärnten und gab sich ganz seinem viel zitierten „Sturz in die Malerei“ (Bischoffshausen 1977) hin. Trotzdem sollte die Architektur stets ein wichtiges Interessengebiet Bischoffshausens bleiben, dem er sich in zahlreichen theoretischen Schriften und in Form von „Kunst am Bau“ widmete. In seiner künstlerischen Entwicklung reflektierte der junge Maler Anfang der 1950er Jahre intensiv Paul Klee und sein „spielerisches Geheimnis“ (Bischoffshausen 1977). In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts führte die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Tendenzen und die Suche nach dem eigenen Stil Bischoffshausen über Versuche in gestischer Malerei sowie dripping-Verfahren (à la Jackson Pollock schließlich zu für ihn zukunftsweisenderen Methoden, in denen er zusehends mit dem Bildgrund selbst experimentierte, verschiedene Materialien auf ihn aufbrachte oder ihn durchlöcherte oder verbrannte. Besonders prägend für diese Entwicklung war für Bischoffshausen das Kennenlernen von Lucio Fontana der ein wichtiger Förderer und Mentor für den jungen Maler wurde. Anders als andere (kärntner) MalerInnen seiner Generation (Lassnig, Staudacher, Rainer) hatte Bischoffshausen den Anschluss an die internationale Kunstszene nämlich nicht über Paris gesucht, sondern orientierte sich vorerst an den südlichen Nachbarländern Österreichs. In den Galerien von Slowenien (damals Jugoslawien) und Italien kam Bischoffshausen mit Fontana und der italienischen ZERO-Bewegung in Kontakt und konnte seinen Bekanntheitsgrad durch erste eigene Ausstellungen steigern. In der Folge kam es 1958 auch zu einer Präsentation in der renommierten Galerie nächst St. Stephan in Wien und 1959 erhielt Bischoffshausen den 1. Joanneumspreis für zeitgenössische Kunst des Landes Steiermark. Finanzielle Einkünfte durch den Preis ermöglichte dem Künstler schließlich doch auch noch den Weg nach Paris. Ende 1959 reiste er erstmals in die französische Metropole, Anfang 1960 holte er seine Frau Helene und die beiden Töchter (geb. 1951 und 1958; eine dritte Tochter, die 1955 geboren wurde, war bereits im Alter von 14 Monaten an den Folgen einer Infektionskrankheit gestorben) nach. Vorstellung und Realität des Pariser Lebens hätten weiter nicht auseinanderklaffen können, wie aus einem Zitat von Helene deutlich wird: „Ich kaufte mir ein Paar Stöckelschuhe mit hohen Absätzen und einen Kaminrock aus rotem Samt im Gedanken an die Weltstadt Paris und landete in diesem Loch.“ (zitiert nach: I. Freytag, G. Trauhsnig: Helene, Stutz und die Kunst, in: Die Brücke, 73, 2006/2007, S. 22). Mit dem „Loch“ meinte sie einen Schuppen in einem Hinterhof des Abbruchviertels „Glacière“ (einem aufgelassenen Kühlhaus), den Bischoffshausen notdürftig „mit Gips, Karton und Wellblech“ (H. Bischoffshausen: Cresyl. Die Sonne der Armen, Klagenfurt 1999, S. 224) für seine Familie ausgebaut hatte. Mehrere Jahre hauste die Familie dort unter schlechtesten Umständen und ständigem Geldmangel. Auch wenn sich die Wohnsituation ab 1

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0034
Auktion:
Datum:
01.12.2018
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Hans Bischoffshausen* (Feld am See/Kärnten 1927 - 1987 Villach) Kreuzblume, 1960 Mischtechnik auf Leinen; gerahmt; 81 x 60 cm Rückseitig bezeichnet, datiert und signiert am Keilrahmen: "Kreuzblume" Bischoffshausen 1960 Rückseitig signiert auf der Leinwand: Bischoffshausen Mehrere Klebeetiketten sowie Nachlassetikett auf der Rückseite Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers Hans Bischoffshausen Einführung in persönliche Biographie und künstlerische Entwicklung Ursprünglich wollte Hans Bischoffshausen Architekt werden und begann daher 1947 ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Graz. Doch sein dortiger Professor für Künstlerische Gestaltung, Kurt Weber begeisterte ihn für die Malerei der Klassischen Moderne und konstatierte seinem Studenten bald: „Sie sind Maler. Sie werden immer Maler sein“ (zitiert nach: K: Messner: Helene Bischoffshausen. Ein Leben im Sturzflug, in: Die Brücke, 4, 1996, S.8). Tatsächlich brach Bischoffshausen das Architekturstudium nach fünf Semestern ab, zog zurück nach Kärnten und gab sich ganz seinem viel zitierten „Sturz in die Malerei“ (Bischoffshausen 1977) hin. Trotzdem sollte die Architektur stets ein wichtiges Interessengebiet Bischoffshausens bleiben, dem er sich in zahlreichen theoretischen Schriften und in Form von „Kunst am Bau“ widmete. In seiner künstlerischen Entwicklung reflektierte der junge Maler Anfang der 1950er Jahre intensiv Paul Klee und sein „spielerisches Geheimnis“ (Bischoffshausen 1977). In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts führte die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Tendenzen und die Suche nach dem eigenen Stil Bischoffshausen über Versuche in gestischer Malerei sowie dripping-Verfahren (à la Jackson Pollock schließlich zu für ihn zukunftsweisenderen Methoden, in denen er zusehends mit dem Bildgrund selbst experimentierte, verschiedene Materialien auf ihn aufbrachte oder ihn durchlöcherte oder verbrannte. Besonders prägend für diese Entwicklung war für Bischoffshausen das Kennenlernen von Lucio Fontana der ein wichtiger Förderer und Mentor für den jungen Maler wurde. Anders als andere (kärntner) MalerInnen seiner Generation (Lassnig, Staudacher, Rainer) hatte Bischoffshausen den Anschluss an die internationale Kunstszene nämlich nicht über Paris gesucht, sondern orientierte sich vorerst an den südlichen Nachbarländern Österreichs. In den Galerien von Slowenien (damals Jugoslawien) und Italien kam Bischoffshausen mit Fontana und der italienischen ZERO-Bewegung in Kontakt und konnte seinen Bekanntheitsgrad durch erste eigene Ausstellungen steigern. In der Folge kam es 1958 auch zu einer Präsentation in der renommierten Galerie nächst St. Stephan in Wien und 1959 erhielt Bischoffshausen den 1. Joanneumspreis für zeitgenössische Kunst des Landes Steiermark. Finanzielle Einkünfte durch den Preis ermöglichte dem Künstler schließlich doch auch noch den Weg nach Paris. Ende 1959 reiste er erstmals in die französische Metropole, Anfang 1960 holte er seine Frau Helene und die beiden Töchter (geb. 1951 und 1958; eine dritte Tochter, die 1955 geboren wurde, war bereits im Alter von 14 Monaten an den Folgen einer Infektionskrankheit gestorben) nach. Vorstellung und Realität des Pariser Lebens hätten weiter nicht auseinanderklaffen können, wie aus einem Zitat von Helene deutlich wird: „Ich kaufte mir ein Paar Stöckelschuhe mit hohen Absätzen und einen Kaminrock aus rotem Samt im Gedanken an die Weltstadt Paris und landete in diesem Loch.“ (zitiert nach: I. Freytag, G. Trauhsnig: Helene, Stutz und die Kunst, in: Die Brücke, 73, 2006/2007, S. 22). Mit dem „Loch“ meinte sie einen Schuppen in einem Hinterhof des Abbruchviertels „Glacière“ (einem aufgelassenen Kühlhaus), den Bischoffshausen notdürftig „mit Gips, Karton und Wellblech“ (H. Bischoffshausen: Cresyl. Die Sonne der Armen, Klagenfurt 1999, S. 224) für seine Familie ausgebaut hatte. Mehrere Jahre hauste die Familie dort unter schlechtesten Umständen und ständigem Geldmangel. Auch wenn sich die Wohnsituation ab 1

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Auktion:
Datum:
01.12.2018
Auktionshaus:
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