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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3020

Hans Bischoffshausen

Schätzpreis
50.000 € - 100.000 €
ca. 56.583 $ - 113.167 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3020

Hans Bischoffshausen

Schätzpreis
50.000 € - 100.000 €
ca. 56.583 $ - 113.167 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Hans Bischoffshausen* (Feld am See/Kärnten 1927 - 1987 Villach) „o.T.“ 1950er Jahre Mischtechnik auf Holzplatte; ungerahmt 69 x 90 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz € 50.000 - 100.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre befand sich Hans Bischoffshausen als junger Maler in einer Experimentierphase. Nachdem er seine persönliche Aufarbeitung der Klassischen Moderne um die Mitte des Jahrzehnts abgeschlossen hatte, wandte er sich der Gegenwartskunst sowie der Suche nach seinem eigenen künstlerischen Ausdruck zu. Bald stellte sich ein Fokus auf Materialebenen ein, die auf den Bildträger aufgebracht werden. Dabei galt Bischoffshausens Interesse einerseits dem Material selbst, andererseits den Bearbeitungsmöglichkeiten der dadurch in den Raum erweiterten Bildfläche. Bischoffshausen sprach dabei von „Materialschlachten“, und tatsächlich herrscht in jenen Bildern oft ein „rauer Ton“ vor. Noch strahlen Bischoffshausens Werke nicht die Ruhe, Reinheit und Entrücktheit aus, wie später in der monochromen Phase, sondern ganz im Gegenteil: sie wirken expressiv, wütend, geradezu gewaltsam, grob, schmutzig. „Jetzt gilt die Ikonographie der Bedrohung“ drückt es Arnulf Rohsmann aus (Rohsmann, 1991, S. 50). Auch die verwendeten Materialien unterstützen diesen Eindruck, bediente er sich doch oft „armer Materialien“ wie Asche, Asphalt, Sand, Spachtelmasse, Gips…. Manchmal nützte Bischoffshausen die entstandenen Ebenen, um dann mit dem Finger in den feuchten Grund archaisch anmutende Zeichen einzubringen. Im vorliegenden Fall beließ er die Oberfläche unversehrt und stellte das Relief der Materialien und Farben in den Mittelpunkt. Um eine hellere Struktur in der Bildmitte formieren sich orthogonal aufgebrachte Materialwülste in erdigen Tönen, deren gestischer Impetus beinahe an Peitschenhiebe gemahnt. Im Zentrum ist der Farbauftrag derart dick und pastos, dass an mehreren Stellen der Lack aufgeplatzt ist und tiefe Furchen gebildet hat. „Losgelöst von Inhalten thematischer und literarischer Art (nicht jedoch assoziationsfrei) konzentrierte man sich auf den Umgang mit der Materie selbst, auf den durch Intensität, Eigenwilligkeit und spontane Handschrift geprägten bildnerischen Vorgang“, kommentiert Peter Baum Bischoffshausens Schaffensphase der Materialschlachten (Hans Bischoffshausen (Hg.), Ausstellungskatalog, Hans Bischoffshausen 1950-1977, Villach 1977). (Clara Kaufmann)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3020
Auktion:
Datum:
17.12.2021
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Hans Bischoffshausen* (Feld am See/Kärnten 1927 - 1987 Villach) „o.T.“ 1950er Jahre Mischtechnik auf Holzplatte; ungerahmt 69 x 90 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz € 50.000 - 100.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre befand sich Hans Bischoffshausen als junger Maler in einer Experimentierphase. Nachdem er seine persönliche Aufarbeitung der Klassischen Moderne um die Mitte des Jahrzehnts abgeschlossen hatte, wandte er sich der Gegenwartskunst sowie der Suche nach seinem eigenen künstlerischen Ausdruck zu. Bald stellte sich ein Fokus auf Materialebenen ein, die auf den Bildträger aufgebracht werden. Dabei galt Bischoffshausens Interesse einerseits dem Material selbst, andererseits den Bearbeitungsmöglichkeiten der dadurch in den Raum erweiterten Bildfläche. Bischoffshausen sprach dabei von „Materialschlachten“, und tatsächlich herrscht in jenen Bildern oft ein „rauer Ton“ vor. Noch strahlen Bischoffshausens Werke nicht die Ruhe, Reinheit und Entrücktheit aus, wie später in der monochromen Phase, sondern ganz im Gegenteil: sie wirken expressiv, wütend, geradezu gewaltsam, grob, schmutzig. „Jetzt gilt die Ikonographie der Bedrohung“ drückt es Arnulf Rohsmann aus (Rohsmann, 1991, S. 50). Auch die verwendeten Materialien unterstützen diesen Eindruck, bediente er sich doch oft „armer Materialien“ wie Asche, Asphalt, Sand, Spachtelmasse, Gips…. Manchmal nützte Bischoffshausen die entstandenen Ebenen, um dann mit dem Finger in den feuchten Grund archaisch anmutende Zeichen einzubringen. Im vorliegenden Fall beließ er die Oberfläche unversehrt und stellte das Relief der Materialien und Farben in den Mittelpunkt. Um eine hellere Struktur in der Bildmitte formieren sich orthogonal aufgebrachte Materialwülste in erdigen Tönen, deren gestischer Impetus beinahe an Peitschenhiebe gemahnt. Im Zentrum ist der Farbauftrag derart dick und pastos, dass an mehreren Stellen der Lack aufgeplatzt ist und tiefe Furchen gebildet hat. „Losgelöst von Inhalten thematischer und literarischer Art (nicht jedoch assoziationsfrei) konzentrierte man sich auf den Umgang mit der Materie selbst, auf den durch Intensität, Eigenwilligkeit und spontane Handschrift geprägten bildnerischen Vorgang“, kommentiert Peter Baum Bischoffshausens Schaffensphase der Materialschlachten (Hans Bischoffshausen (Hg.), Ausstellungskatalog, Hans Bischoffshausen 1950-1977, Villach 1977). (Clara Kaufmann)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3020
Auktion:
Datum:
17.12.2021
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
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