Beschreibung:

Im historistischen Prachteinband Bossuet, Jacques Bénigne. Discours sur l'histoire universelle à monseigneur le Dauphin, pour expliquer la suite de la religion & les changemens des empires. Premiere partie. 1 Bl., 561 S., 3 Bl. Mit gestochener Titelvignette, gestochener Kopf- und Schlussvignette sowie gestochener Initiale. 25,5 x 19 cm. Dunkelgrüner Samteinband d. Z. (Kapitale leicht abgeschürft, Gelenle etwas schwächer) mit großer erhaben gearbeiteter, figürlicher Messingplatte mit vier, mit zahlreichen Halbedelsteinen besetzten Eckstücken und großer beinener Reliefplatte, Rückdeckel mit mehrfach durchbrochener punzierter Messingplatte (ohne die Schließen). Paris, Sebastien Mabre-Cramoisy, 1681. Graesse I, 502. Carter-Muir 157. – Erste Ausgabe. "Diese 'Abhandlung über die Weltgeschichte' ist das letzte nennenswerte Unternehmen dieser Art Universalgeschichte, die mit dem hl. Augustinus beginnt und den Lauf der Menschheitsgeschichte als durchgehende Manifestation der göttlichen Vorsehung interpretiert, welche die Menschheit ihrem Seelenheil entgegenführt" (Carter-Muir). – Leicht gebräunt und braunfleckig. Exlibris im vorderen und hinteren Innenspiegel. Gutes Exemplar in einem aufwändig gestalteten Prunkeinband. Der Vorderdeckel zeigt im Mittelfeld eine aus Bein gearbeitete, von einer gotischen Maßwerkädikula (16,5 x 9 cm) überfangene Kreuzigungsszene, die im oberen Bereich in den Ecken jeweils mit einem Vierpass sowie mit mehreren bekrönenden Blumen ausgestattet ist (etwas angestaubt und gedunkelt). Der Leib Christi lässt keinerlei Zweifel darüber, dass der Heiland bereits verstorben ist. Links neben dem Kreuz wird die vollkommen entkräftet wirkende Gottesmutter gestützt. Oberhalb der Kreuzigung, in der Messingplatte erscheint Christus als Weltenherrscher, umgeben von den griechischen Buchstaben für Anfang und Ende. Neben dem Mittelfeld steht links der heilige Andreas, rechts Petrus. Die Eckstücke sind jeweils mit acht kleineren und fünf größeren Halbedelsteinen wie Malachit, Achat, Amethyst, Jaspis oder Karneol geziert. Der Rückdeckel zeigt den segnenden Christus in der Mandorla, umgeben von den vier Evangelistensymbolen. Ein späterer, etwa 0,5 cm breiter Kantenbeschlag, überdeckt teils leicht die Reliefplatte. Äußerst interessanter eklektizistischer Einband, der sich des Stils der Gotik und der Romanik anschaulich bedient.