Beschreibung:

Zacchia, Lanfrancho. Centuria decisionum ad materiam tractatus de salario et operariorum mercede. 38 Bl., 180 S. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 32 x 22 cm. Halbpergament um 1780 (unteres Kapital lädiert, Klebeschild auf dem Rücken, etwas wurmstichig) mit goldgeprägtem RSchild. Venedig, Turrinus, 1664. Nicht bei Goldsmith und Kress. – Zweite und erste venezianische Ausgabe des von Giovanni Maria Turrini herausgegebenen, bedeutenden kameralwissenschaftlichen Werkes der "Sacra Rota", des "Tribunale della Rota Romana", also des Römischen Ordentlichen Appellationsgerichtshofs, der nach der "Apostolischen Signatur" das zweithöchste Gericht der römisch-katholischen Kirche darstellt und der die gesamte Gerichtsbarkeit des päpstlichen Stuhles unterlag, d. h. auch deren Warenwirtschaft und Finanzverwaltung mit der Entlohnung aller Funktionäre und deren Bediensteten, dem internationalen Handel des Kirchenstaates und generell dessen Wirtschaftstätigkeiten. Die "Centuria decisionem" enthält hundert Gesetzestexte und Erlässe vom Ende des 16. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts (1570-1655), die alle möglichen Belange, zur Verwaltung der Provinzen und Klöster des Kirchenstaats, zu deren Waren- und Geldwirtschaft, der Schuldenverwaltung, der Steuer- und Kollekteneinnahmen, den Kosten für Messen, Funeralien und anderer Obliegenheiten wie Geldwechsel, Münzprägungen und vieles, vieles mehr regeln und durch einen umfangreichen Index erschlossen wird: "Index Decisionum S. Rotae Romanae Tractatui de Salario seu Operariorum Mercede Annexarum". Eine erste Ausgabe des Werkes von dem Rechtsgelehrten des Heiligen Stuhles Lanfranco Zacchia, des "Iur[is] Cons[ultus] Romani Pertinens", die Niccolo Tinassi 1658 in Rom gedruckt hatte. – Titel gestempelt, wenige leichte Falzverstärkungen . Mal mehr mal weniger gebräunt. Durchgehend im unteren Rand minimal wurmstichig (ohne Textverlust), leicht wellig. Schönes Exemplar dieses seltenen Werkes. Spiegel mit Exlibris "Marii Santangelo", dem Motto "Egli osa non trama" und der berühmten, namensgebenden Bronzestatue des Erzengels Michael von dem flämischen Bildhauer Peter Anton von Verschaffelt.