Beschreibung:

Bronzeblech in Form einer Tabula ansata. Über fünf Zeilen folgender gravierter Text in Griechisch: ΘΕΩ ΥΨΙΣΙΣΤΩ | ΕΠΗΚΟΩ ΠΟΝΤ | ΠΟΥΛΧΕΡ ΚΑΙ | ΜΑΡΚΙΑΝΟΣ | ΕΥ•ΧΗΣ ΧΑΡΙΝ• = Für den höchsten Gott (theos hypsistos), den Erhörenden, Pont(...) Pulcher und Pont(...) Markianus aufgrund ihres Gelübdes. Am Ende von Zeile 2 eine NT-Ligatur. Trennzeichen begegnen nur in der letzten Zeile in Form von retrogradem und normalem S. Oben ein, unten zwei Befestigungslöcher für Nägel. Schöne grüne Patina. Intakt. Maße 13,4 cm x 8,5 cm. Die Ausführenden der Weihung, ihre Namen sind gut römisch, sind eventuell Brüder oder aber Vater und Sohn. Dass die Vornamen fehlen, ist zeittypisch für das 3. Jahrhundert, in dem die Inschrift entstanden sein dürfte. Ihrer beider Gentilname Pont(...) ist abgekürzt. Aufgrund der Häufigkeit ist eher eine Ergänzung zu Pont(ius) als zu Pont(ilius) in Erwägung zu ziehen. Der berühmteste Träger des Gentilnamens Pontius ist der Statthalter von Judäa in den Jahren 26 bis 36 n. Chr., Pontius Pilatus. Die Weihinschrift erhöht erfreulicherweise die Zahl bekannter Dedikationen, die an Theos Hypsistos gerichtet sind. Pagane Bezeichnungen wie Zeus Hypsistos stehen dabei neben Theos Hypsistos. Letztere Bezeichnung konnte auch von Juden bzw. dem jüdischen Glauben nahestehenden Sekten wie den Hypsistariern und sogar von Christen verwendet werden. Es handelt sich um ein ausgesprochen spannendes Zeugnis antiker Religionsgeschichte aus einer Zeit, in der monotheistische Religionen an Bedeutung gewannen. Provenienz: Aus einer in Süddeutschland aufbewahrten Privatsammlung. Erworben in den 1970er bis 1980er Jahren im Kunsthandel und aus deutschen Privatsammlungen. Zustand: II -