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Auktionsarchiv: Los-Nr. 16

PEROTTI – SONATA PER IL CEMBALO DEL 1771. Del Maestro Perotti."

Auktion 69
08.11.2017 - 10.11.2017
Schätzpreis
1.000 €
ca. 1.159 $
Zuschlagspreis:
1.200 €
ca. 1.391 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 16

PEROTTI – SONATA PER IL CEMBALO DEL 1771. Del Maestro Perotti."

Auktion 69
08.11.2017 - 10.11.2017
Schätzpreis
1.000 €
ca. 1.159 $
Zuschlagspreis:
1.200 €
ca. 1.391 $
Beschreibung:

Drei Notenhandschriften auf Papier. Wohl Österreich oder Italien, dat. 1771. Qu.-4º. Mit zwei gestoch. Titelbordüren. 6; 6; 4 nn. Bl. Alte Fadenbindung, ohne Einband. (8)
Unbekannte Sonaten für das Psalterium. – Drei reizvolle Sonaten, die stilistisch in die Zeit der Datierung passen. Da die Datierung allerdings, wie unten ausgeführt,das Datum der Abschrift bezeichnet, werden die Sonaten unwesentlich früher entstanden sein. Fraglich ist, welcher der Komponisten dieser Zeit mit dem Namen Perotti hier gemeint ist. Der bekannteste Vertreter dieses Namens, Giovanni Domenico Perotti (1761-1825), scheidet durch die Datierung aus, ebenso sein Bruder, Giovanni Agostino (1770-1855). Ein Ipolito Perotti, von dem man einige 1739 datierte Motetten, nicht aber die Lebensdaten kennt, dürfte zeitlich zu früh sein. Dagegen sind die drei vorliegenden Sonaten ohne weiteres mit dem Stil des Fulgenzio Perotti aus Vercelli in Einklang zu bringen. Fulgenzio war ein Augustinerpater und Salteriospieler, der sein Instrument, eine Form des Hackbretts (Psalterium), in der Mitte des 18. Jahrhunderts am renommierten Ospedale della Pietà in Venedig unterrichtet hat, dem Wirkungsort Antonio Vivaldis (siehe dazu: K. Akakpo, Italienische Salteriomusik des 18. Jahrhunderts – eine kommentierte Quellensichtung, in: Phoibos 1, 2015, S. 125-37). Von Fulgenzio Perotti sind Werke für Psalterium wie auch Cembalo bekannt, allerdings nur in Abschriften. Da der Urheber unserer Sonaten als "Maestro" bezeichnet wird, ist von einem bereits anerkannten Meister auszugehen, der Fulgenzio durch seine Unterrichtstätigkeit gewesen ist. Wahrscheinlich hat er zur Zeit unserer Abschriften noch gelebt. Die drei Sonaten sind deutlich vom melodischen, nur mehr wenig kontrapunktischen Stil der Zeit um 1760 geprägt, ebenso manche Satzbezeichnungen, darunter ein "Affectoso" und ein "Allegro non tanto presto", Bezeichnungen, die erst in dieser Zeit üblich werden. Sieht man sich den Notentext näher an, fällt das geringe Vorkommen von Akkorden auf. Sie sind meist in Brechungen geschrieben; wo Akkorde in längeren Notenwerten notiert sind, wie im ersten Satz der Sonate in B-Dur, steht eine Arpeggio-Anweisung daneben. Der Baß ist zum Teil beziffert notiert. All das spricht dafür, daß wir es hier mit drei Sonaten zu tun haben, die ursprünglich für das Psalterium mit Begleitung eines Basso continuo geschrieben worden sind und bald darauf, auf Grund der Seltenheit des "Salterio", in Handschriften als Werke für Cembalo Verbreitung gefunden haben. Da sich unter den Wasserzeichen auch die bekannten drei Halbmonde finden, dürften die Abschriften wohl in Oberitalien oder Österreich entstanden sein. – Alle Sonaten sind dreisätzig. Sie stehen in den Tonarten C-, B- und G-Dur. – Wie der Vergleich mit der von der Hand desselben Kopisten stammenden Sonate von Alessandro Felici erweist (unsere Nummmer 15), bezieht sich die Datierung der Handschriften nicht auf das Jahr der Entstehung, sondern auf das Jahr der Abschrift, was die Beurteilung des Papiers, der gestochenen Rokoko-Bordüre und der Schrift ebenfalls bestätigt. – Auf festem Bütten-Blankopapier, zwei der drei Hefte mit vorgedruckter reizvoller Titelbordüre, musizierende Putti, Instrumente und einen auf einer Trommel sitzenden Schwan darstellend. Der G-Dur-Sonate fehlt dieser illustrierte Umschlag, doch war er wohl urspünglich auch vorhanden. Der Vor- und der Haupttitel jeweils mit Federwerk in Schreibmeistermanier. – Vor allem der Titel etw. gebräunt und fleckig. Three unknown psaltry sonatas. – Three muscial score manuscripts on paper. Probably Austria or Italy, dated 1771. – Three delightful sonatas typical for the style of the date. But as the latter indicates the transcript date, the sonatas were probably composed some time earlier. The question is which one of the composers of that time is meant by the name of Perotti. The best known representative of this name, Giovanni Domenico Perotti (1761-1825) can be excluded by the date, as well as his brother Giovanni Agostino (1770-1855). A certain Ipolito Perotti who is known for some motets dated 1739, his biographical data unknown, can be discarded as too early. On

Auktionsarchiv: Los-Nr. 16
Auktion:
Datum:
08.11.2017 - 10.11.2017
Auktionshaus:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Deutschland
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

Drei Notenhandschriften auf Papier. Wohl Österreich oder Italien, dat. 1771. Qu.-4º. Mit zwei gestoch. Titelbordüren. 6; 6; 4 nn. Bl. Alte Fadenbindung, ohne Einband. (8)
Unbekannte Sonaten für das Psalterium. – Drei reizvolle Sonaten, die stilistisch in die Zeit der Datierung passen. Da die Datierung allerdings, wie unten ausgeführt,das Datum der Abschrift bezeichnet, werden die Sonaten unwesentlich früher entstanden sein. Fraglich ist, welcher der Komponisten dieser Zeit mit dem Namen Perotti hier gemeint ist. Der bekannteste Vertreter dieses Namens, Giovanni Domenico Perotti (1761-1825), scheidet durch die Datierung aus, ebenso sein Bruder, Giovanni Agostino (1770-1855). Ein Ipolito Perotti, von dem man einige 1739 datierte Motetten, nicht aber die Lebensdaten kennt, dürfte zeitlich zu früh sein. Dagegen sind die drei vorliegenden Sonaten ohne weiteres mit dem Stil des Fulgenzio Perotti aus Vercelli in Einklang zu bringen. Fulgenzio war ein Augustinerpater und Salteriospieler, der sein Instrument, eine Form des Hackbretts (Psalterium), in der Mitte des 18. Jahrhunderts am renommierten Ospedale della Pietà in Venedig unterrichtet hat, dem Wirkungsort Antonio Vivaldis (siehe dazu: K. Akakpo, Italienische Salteriomusik des 18. Jahrhunderts – eine kommentierte Quellensichtung, in: Phoibos 1, 2015, S. 125-37). Von Fulgenzio Perotti sind Werke für Psalterium wie auch Cembalo bekannt, allerdings nur in Abschriften. Da der Urheber unserer Sonaten als "Maestro" bezeichnet wird, ist von einem bereits anerkannten Meister auszugehen, der Fulgenzio durch seine Unterrichtstätigkeit gewesen ist. Wahrscheinlich hat er zur Zeit unserer Abschriften noch gelebt. Die drei Sonaten sind deutlich vom melodischen, nur mehr wenig kontrapunktischen Stil der Zeit um 1760 geprägt, ebenso manche Satzbezeichnungen, darunter ein "Affectoso" und ein "Allegro non tanto presto", Bezeichnungen, die erst in dieser Zeit üblich werden. Sieht man sich den Notentext näher an, fällt das geringe Vorkommen von Akkorden auf. Sie sind meist in Brechungen geschrieben; wo Akkorde in längeren Notenwerten notiert sind, wie im ersten Satz der Sonate in B-Dur, steht eine Arpeggio-Anweisung daneben. Der Baß ist zum Teil beziffert notiert. All das spricht dafür, daß wir es hier mit drei Sonaten zu tun haben, die ursprünglich für das Psalterium mit Begleitung eines Basso continuo geschrieben worden sind und bald darauf, auf Grund der Seltenheit des "Salterio", in Handschriften als Werke für Cembalo Verbreitung gefunden haben. Da sich unter den Wasserzeichen auch die bekannten drei Halbmonde finden, dürften die Abschriften wohl in Oberitalien oder Österreich entstanden sein. – Alle Sonaten sind dreisätzig. Sie stehen in den Tonarten C-, B- und G-Dur. – Wie der Vergleich mit der von der Hand desselben Kopisten stammenden Sonate von Alessandro Felici erweist (unsere Nummmer 15), bezieht sich die Datierung der Handschriften nicht auf das Jahr der Entstehung, sondern auf das Jahr der Abschrift, was die Beurteilung des Papiers, der gestochenen Rokoko-Bordüre und der Schrift ebenfalls bestätigt. – Auf festem Bütten-Blankopapier, zwei der drei Hefte mit vorgedruckter reizvoller Titelbordüre, musizierende Putti, Instrumente und einen auf einer Trommel sitzenden Schwan darstellend. Der G-Dur-Sonate fehlt dieser illustrierte Umschlag, doch war er wohl urspünglich auch vorhanden. Der Vor- und der Haupttitel jeweils mit Federwerk in Schreibmeistermanier. – Vor allem der Titel etw. gebräunt und fleckig. Three unknown psaltry sonatas. – Three muscial score manuscripts on paper. Probably Austria or Italy, dated 1771. – Three delightful sonatas typical for the style of the date. But as the latter indicates the transcript date, the sonatas were probably composed some time earlier. The question is which one of the composers of that time is meant by the name of Perotti. The best known representative of this name, Giovanni Domenico Perotti (1761-1825) can be excluded by the date, as well as his brother Giovanni Agostino (1770-1855). A certain Ipolito Perotti who is known for some motets dated 1739, his biographical data unknown, can be discarded as too early. On

Auktionsarchiv: Los-Nr. 16
Auktion:
Datum:
08.11.2017 - 10.11.2017
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