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Auktionsarchiv: Los-Nr. 114002997

Niki de Saint-Phalle

Schätzpreis
35.000 €
ca. 39.246 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 114002997

Niki de Saint-Phalle

Schätzpreis
35.000 €
ca. 39.246 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Dos à Dos
Dos à Dos. 1993. Multiple. Farbig gefasstes Polyesterharz. Mit Plakette am Fuß, dort mit dem Namenszug der Künstlerin und Nummerierung sowie mit dem Editionsstempel "Plastique d'Art - R. Haligon". Aus einer Auflage von 20 Exemplaren. 170 x 90 x 65 cm (66,9 x 35,4 x 25,5 in). [SM]. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland. Die in New York aufgewachsene Malerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle, geboren 1930 in Neuilly-sur-Seine, heiratet bereits mit achtzehn Jahren den amerikanischen Schriftsteller Harry Matthews. Nach ihrer Scheidung lebt sie ab 1960 mit dem Bildhauer Jean Tinguely zusammen und wird durch ihn Mitglied der Pariser Künstlergruppe "Nouveaux Réalistes". In den Gruppenausstellungen präsentiert sie erstmals ihre Schießbilder: Auf eine mit Spachtelmasse pastos strukturierte Leinwand schießt Niki de Saint Phalle mit einem Gewehr Farbkugeln, die beim Aufprall zerplatzen und das Relief damit kolorieren. Der aggressive Akt des Schießens dient der Künstlerin zur Aufarbeitung ihrer problematischen Vaterbeziehung. Berühmt wird Niki de Saint Phalle durch ihre Nanas, die ab 1964 entstehen. Die drallen, bunten Frauengestalten, die zunächst aus Wolle, Garn, Pappmaché und Drahtgerüsten entstehen, später aus Polyester sind, möchte die Künstlerin als fröhliche, befreite Frauen und Vorbotinnen eines neuen matriarchalischen Zeitalters verstanden wissen. Nanas stehen z. B. am Leine-Ufer in Hannover, wo sie 1969 eine ihrer ersten spektakulären Einzelausstellungen hat. Ihr größtes Projekt ist der 1979 begonnene Tarot-Garten in der Toskana, der eine ganze Landschaft mit begehbaren Nanas besiedelt. 1988 entwirft sie zusammen mit Tinguely den weltberühmten "Strawinskybrunnen", der am Centre Georges Pompidou aufgestellt wird. Niki de Saint Phalle ist ab den 1950er Jahren auf zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten und gilt als die Künstlerin, die das weibliche Lebensprinzip als bestimmendes Thema in die Kunstgeschichte einführt. Dies gilt auch für ihren farbenprächtigen, in nur 20 Exemplaren gefertigten Doppelstuhl "Dos à Dos", "Rücken an Rücken". Hier vereinen sich die Prinzipien des Männlichen und Weiblichen in energiegeladener Lebensfreude, ohne dabei ihre Gegensätzlichkeit zu negieren: Weiche, fraulich gerundete Gebilde treffen auf die deutliche Phallusform des Sitzmöbels mit der hoch aufragenden Lehne. In diesem Sinne des zugleich getrennten und vereinten Gegensatzpaares Mann und Frau dürften auch die gegenüberliegenden Sitzflächen zu verstehen sein: Einerseits sind sie durch die Lehne abgesondert und bedingen so eine voneinander abgewandte Haltung. Andererseits jedoch erlaubt, ja erzwingt die offene Struktur den Kontakt, eine Berührung "Rücken an Rücken". Die große Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter, ein Leitmotiv im Werk der Niki de Saint Phalle, wird hier noch einmal, fast am Ende eines Lebenswerkes, tiefsinnig und zugleich voller Leichtigkeit gestellt. 1994 zieht sie auf ärztlichen Rat in das milde Klima Kaliforniens. Dort arbeitet sie an ihrer letzten großen Werkserie und spielerischen Hommage an Tinguelys bewegliche Skulpturen, den "Explodierenden Bildern". Am 22. Mai 2002 stirbt Niki de Saint Phalle an einem Lungenemphysem infolge der langjährigen künstlerischen Arbeit unter den gefährlichen Polyesterdämpfen. Doch auch posthum kann die Künstlerin noch Erfolge feiern, so die Eröffnung der 2003 von ihren Mitarbeitern vollendeten Umgestaltung der barocken Grotte in den Herrenhäuser Gärten Hannovers in ein bunt glitzerndes Kunstwerk aus Glasmosaiken, Steinen und Figuren.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 114002997
Auktion:
Datum:
12.06.2015 - 13.06.2015
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Dos à Dos
Dos à Dos. 1993. Multiple. Farbig gefasstes Polyesterharz. Mit Plakette am Fuß, dort mit dem Namenszug der Künstlerin und Nummerierung sowie mit dem Editionsstempel "Plastique d'Art - R. Haligon". Aus einer Auflage von 20 Exemplaren. 170 x 90 x 65 cm (66,9 x 35,4 x 25,5 in). [SM]. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland. Die in New York aufgewachsene Malerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle, geboren 1930 in Neuilly-sur-Seine, heiratet bereits mit achtzehn Jahren den amerikanischen Schriftsteller Harry Matthews. Nach ihrer Scheidung lebt sie ab 1960 mit dem Bildhauer Jean Tinguely zusammen und wird durch ihn Mitglied der Pariser Künstlergruppe "Nouveaux Réalistes". In den Gruppenausstellungen präsentiert sie erstmals ihre Schießbilder: Auf eine mit Spachtelmasse pastos strukturierte Leinwand schießt Niki de Saint Phalle mit einem Gewehr Farbkugeln, die beim Aufprall zerplatzen und das Relief damit kolorieren. Der aggressive Akt des Schießens dient der Künstlerin zur Aufarbeitung ihrer problematischen Vaterbeziehung. Berühmt wird Niki de Saint Phalle durch ihre Nanas, die ab 1964 entstehen. Die drallen, bunten Frauengestalten, die zunächst aus Wolle, Garn, Pappmaché und Drahtgerüsten entstehen, später aus Polyester sind, möchte die Künstlerin als fröhliche, befreite Frauen und Vorbotinnen eines neuen matriarchalischen Zeitalters verstanden wissen. Nanas stehen z. B. am Leine-Ufer in Hannover, wo sie 1969 eine ihrer ersten spektakulären Einzelausstellungen hat. Ihr größtes Projekt ist der 1979 begonnene Tarot-Garten in der Toskana, der eine ganze Landschaft mit begehbaren Nanas besiedelt. 1988 entwirft sie zusammen mit Tinguely den weltberühmten "Strawinskybrunnen", der am Centre Georges Pompidou aufgestellt wird. Niki de Saint Phalle ist ab den 1950er Jahren auf zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten und gilt als die Künstlerin, die das weibliche Lebensprinzip als bestimmendes Thema in die Kunstgeschichte einführt. Dies gilt auch für ihren farbenprächtigen, in nur 20 Exemplaren gefertigten Doppelstuhl "Dos à Dos", "Rücken an Rücken". Hier vereinen sich die Prinzipien des Männlichen und Weiblichen in energiegeladener Lebensfreude, ohne dabei ihre Gegensätzlichkeit zu negieren: Weiche, fraulich gerundete Gebilde treffen auf die deutliche Phallusform des Sitzmöbels mit der hoch aufragenden Lehne. In diesem Sinne des zugleich getrennten und vereinten Gegensatzpaares Mann und Frau dürften auch die gegenüberliegenden Sitzflächen zu verstehen sein: Einerseits sind sie durch die Lehne abgesondert und bedingen so eine voneinander abgewandte Haltung. Andererseits jedoch erlaubt, ja erzwingt die offene Struktur den Kontakt, eine Berührung "Rücken an Rücken". Die große Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter, ein Leitmotiv im Werk der Niki de Saint Phalle, wird hier noch einmal, fast am Ende eines Lebenswerkes, tiefsinnig und zugleich voller Leichtigkeit gestellt. 1994 zieht sie auf ärztlichen Rat in das milde Klima Kaliforniens. Dort arbeitet sie an ihrer letzten großen Werkserie und spielerischen Hommage an Tinguelys bewegliche Skulpturen, den "Explodierenden Bildern". Am 22. Mai 2002 stirbt Niki de Saint Phalle an einem Lungenemphysem infolge der langjährigen künstlerischen Arbeit unter den gefährlichen Polyesterdämpfen. Doch auch posthum kann die Künstlerin noch Erfolge feiern, so die Eröffnung der 2003 von ihren Mitarbeitern vollendeten Umgestaltung der barocken Grotte in den Herrenhäuser Gärten Hannovers in ein bunt glitzerndes Kunstwerk aus Glasmosaiken, Steinen und Figuren.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 114002997
Auktion:
Datum:
12.06.2015 - 13.06.2015
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
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