Beschreibung:

Naturselbstdruck. - Kniphof, Joh. H. Botanica in originali seu Herbarium vivum... Centurien I-VI (v. XII) in 1 Bd. Halle, Trampe, 1757-59. Fol. 5 (st. 6) typogr. Tit., von kolor. Naturselbstdrucken umrahmt, 15 (st. 18) Bll. Vorst. u. 2 Bll. Vorrede zu Cent. VII, 600 kolor. Naturselbstdrucke auf 600 Taf. Ldr. d. Zt. mit reicher Rverg. u. 2 farb. Rsch., goldgepr. Deckelfil., Kamm-Marmorpapiervors.
Fischer, Naturselbstdruck (in: Gutenberg Jahrbuch 1933, SS. 186 ff. u. 198, 7); Hunt 534; Nissen, BBI 1076; Pritzel 4752; Stafleu/C. 3763. - Erste Ausgabe der erweiterten in Halle gedr. Fassung dieses Pflanzenwerkes in Naturselbstdruck , des größten Pflanzenwerks Kniphof's, das komplett 12 Centurien mit 1200 Tafeln enthält. Bereits 1748/49 erschien eine bei Funcke in Erfurt gedruckte Ausgabe mit zunächst 1186 unkolor. Naturselbstdrucken, die jedoch nicht in den Buchhandel kam. - "Der Wert dieser Abbildungen liegt darin, daß die vielfach mit Blüten und Wurzeln dargestellten Pflanzen ihren natürlichen Habitus, ihre Biegungen und Windungen, Verzweigungen und Verästelungen, ihre Haare, Dornen oder Stacheln in einer Naturtreue zeigen, wie sie bis dahin auch vom größten Künstler nicht wiedergegeben werden konnten... Die Illusion, eine wirkliche Pflanze vor sich zu haben, wird durch eine Kolorierung erreicht, die bei der Halleschen Ausgabe, welche das Kniphofsche Verfahren in seiner Vollkommenheit zeigt, oft impressionistisch, naturalistisch anmutet. Es sollte, was schon der Titel sagt, und das ist sehr zu beachten, ein Herbariumersatz geboten werden, nicht etwa eine Bilderfolge von Pflanzen wie sie bisher üblich war" (F. S. 187). Kniphof war der erste, der die Erfindung des Naturselbstdruckes geschäftlich zu nutzen wußte u. 1733 das erste derartige Werk herausgab. - Ohne die Cent. VI-XII. Es fehlen 1 Titelbl. u. 2 Bll. Widmung an König Frdr. V. von Dänemark sowie das Pflanzenverz. für VI, zusätzl. eingeb. sind 2 Bll. Vorrede für VII. Alle Tafeln in qualitätvollem Altkolorit. Alle Tit., Vorreden u. Verz. an den Beginn des Bandes gebunden, 2 Tit. angerandet, 3 der 5 Tit. mit alten Bibl.-Stempeln "Naturf. Verein zu Riga". Die Numerierung der Centurien wurde erst ab Tl. IV eingedruckt, die ersten Titelbll. waren unnumeriert und der Eintrag der Bandzahl wurde mit Tusche nachgetragen, hier das 1. Titelbl. ohne, das 2. mit I. II. num. Alle Taf. in der ob. Ecke zeitgen. in Tinte num., teilw. fleckig u. gebräunt. Die Tafeln meist mit Abklatsch vorwiegend des hauptsächlich grünen Kolorits auf das davor- bzw. gegenüberliegende Blatt verso wie auch mit Durchschlag auf das folgende Blatt. Die letzte Taf. u. der hintere flieg. Vors. mit kl. Randläsur. Buchblock insg. in sehr ansprechendem Erhaltungszustand. Einband bestoßen, unt. Kap. lädiert, Teile des roten Rsch. fehlen.