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Auktionsarchiv: Los-Nr. 648 -

(Mailand 1710–1815) Die sieben Gaben des

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
20.000 € - 30.000 €
ca. 22.376 $ - 33.564 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 648 -

(Mailand 1710–1815) Die sieben Gaben des

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
20.000 € - 30.000 €
ca. 22.376 $ - 33.564 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

(Mailand 1710–1815) Die sieben Gaben des Heiligen Geists, Öl auf Leinwand, 116 x 93 cm, gerahmt Wir danken Alessandro Morandotti und Fernando Mazzocca, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes unabhängig voneinander auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt haben. Die starke Streuung des Lichts im vorliegenden Gemälde kontrastiert mit der Klarheit der Darstellung des Themas: des Sakraments der Firmung in Verbindung mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes. Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht (die gelb gewandete Profilfigur im Zentrum) werden alle mit ihren traditionellen Attributen gezeigt. Beschrieben fanden sich diese in der Iconologia von Cesare Ripa, einem weit verbreiteten ikonografischen Handbuch für Künstler, das erstmals 1593 in Rom zwar nicht illustriert, aber mit Beschreibungen von 699 Personifikationen erschien, ehe das Werk im 17. und 18. Jahrhundert zahlreiche illustrierte Neuausgaben erlebte. Symmetrisch in einem architektonischen Raum angeordnet, der indirekt an das Presbyterium einer Kirche erinnert, werden die allegorischen Gestalten vom Heiligen Geist beleuchtet, dessen Schein auch auf die durchscheinend dargestellte Figur im Hintergrund fällt, die vermutlich als Jungfrau Maria anzusehen ist und sich hier als Anspielung auf die zentrale Rolle der Kirche im Leben eines guten Christen eingesetzt findet. Die moralisierenden Absichten des Gemäldes lassen sich dank zu entschlüsselnder Hinweise wie den beiden von engelgleichen Putten hochgehaltenen Tafeln ablesen, die auf das bei der Ankunft des Heiligen Geistes verkündete göttliche Gesetz Bezug nehmen. So werden die Moral und der fromme Eifer jener Kultur, der der Künstler angehörte, bildlich umgesetzt. Das vorliegende Gemälde könnte wohl Teil einer der Feier der Sakramente gewidmeten Serie gewesen sein. Die Wahl der Farben, das goldene Licht, der weiche, reiche Auftrag zarter Pastelltöne und die Anlehnung des Werks am Klassizismus Correggios, der sich besonders in den engelhaften Putten zeigt, sind durchwegs Markenzeichen Francesco Cornelianis. Es lassen sich Vergleiche mit einer Reihe von Werken des Künstlers anstellen, die zwischen 1770 und 1780 entstanden sind. Dazu gehören Die von der Zeit enthüllte Wahrheit und Die vom Laster bedrohte Tugend, die sich gegenwärtig in einer Privatsammlung finden und 1999 in der Ausstellung Mailand im Zeitalter Pietro Verris präsentiert wurden, nachdem sie zuvor von Morandotti publiziert worden waren (siehe A. Morandotti, Francesco Corneliani [1742‒1814]. Realtà e senso nella tradizione pittorica lombarda, in: Nuovi Studi, I, 1996, 2, Abb. 127, 128). Der sich auf seine eigene Erfahrung stützende und den besten lombardischen Künstlern des 17. und 18. Jahrhunderts von Giulio Cesare Procaccini und Daniele Crespi bis zu den Brüdern Nuvolone und Legnanino folgende Francesco Corneliani mag als der sensibelste Interpret des lombardischen Klassizismus vor Andrea Appiani beschrieben werden. Wir danken Alessandro Morandotti für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots. Auktion: Alte Meister Datum: 30.04.2019 - 17:00 Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum Besichtigung: 20.04. - 30.04.2019

Auktionsarchiv: Los-Nr. 648 -
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Mailand 1710–1815) Die sieben Gaben des Heiligen Geists, Öl auf Leinwand, 116 x 93 cm, gerahmt Wir danken Alessandro Morandotti und Fernando Mazzocca, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes unabhängig voneinander auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt haben. Die starke Streuung des Lichts im vorliegenden Gemälde kontrastiert mit der Klarheit der Darstellung des Themas: des Sakraments der Firmung in Verbindung mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes. Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht (die gelb gewandete Profilfigur im Zentrum) werden alle mit ihren traditionellen Attributen gezeigt. Beschrieben fanden sich diese in der Iconologia von Cesare Ripa, einem weit verbreiteten ikonografischen Handbuch für Künstler, das erstmals 1593 in Rom zwar nicht illustriert, aber mit Beschreibungen von 699 Personifikationen erschien, ehe das Werk im 17. und 18. Jahrhundert zahlreiche illustrierte Neuausgaben erlebte. Symmetrisch in einem architektonischen Raum angeordnet, der indirekt an das Presbyterium einer Kirche erinnert, werden die allegorischen Gestalten vom Heiligen Geist beleuchtet, dessen Schein auch auf die durchscheinend dargestellte Figur im Hintergrund fällt, die vermutlich als Jungfrau Maria anzusehen ist und sich hier als Anspielung auf die zentrale Rolle der Kirche im Leben eines guten Christen eingesetzt findet. Die moralisierenden Absichten des Gemäldes lassen sich dank zu entschlüsselnder Hinweise wie den beiden von engelgleichen Putten hochgehaltenen Tafeln ablesen, die auf das bei der Ankunft des Heiligen Geistes verkündete göttliche Gesetz Bezug nehmen. So werden die Moral und der fromme Eifer jener Kultur, der der Künstler angehörte, bildlich umgesetzt. Das vorliegende Gemälde könnte wohl Teil einer der Feier der Sakramente gewidmeten Serie gewesen sein. Die Wahl der Farben, das goldene Licht, der weiche, reiche Auftrag zarter Pastelltöne und die Anlehnung des Werks am Klassizismus Correggios, der sich besonders in den engelhaften Putten zeigt, sind durchwegs Markenzeichen Francesco Cornelianis. Es lassen sich Vergleiche mit einer Reihe von Werken des Künstlers anstellen, die zwischen 1770 und 1780 entstanden sind. Dazu gehören Die von der Zeit enthüllte Wahrheit und Die vom Laster bedrohte Tugend, die sich gegenwärtig in einer Privatsammlung finden und 1999 in der Ausstellung Mailand im Zeitalter Pietro Verris präsentiert wurden, nachdem sie zuvor von Morandotti publiziert worden waren (siehe A. Morandotti, Francesco Corneliani [1742‒1814]. Realtà e senso nella tradizione pittorica lombarda, in: Nuovi Studi, I, 1996, 2, Abb. 127, 128). Der sich auf seine eigene Erfahrung stützende und den besten lombardischen Künstlern des 17. und 18. Jahrhunderts von Giulio Cesare Procaccini und Daniele Crespi bis zu den Brüdern Nuvolone und Legnanino folgende Francesco Corneliani mag als der sensibelste Interpret des lombardischen Klassizismus vor Andrea Appiani beschrieben werden. Wir danken Alessandro Morandotti für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots. Auktion: Alte Meister Datum: 30.04.2019 - 17:00 Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum Besichtigung: 20.04. - 30.04.2019

Auktionsarchiv: Los-Nr. 648 -
Auktion:
Datum:
30.04.2019
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Wien | Palais Dorotheum
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