Höhe: 52 cm. Paris, um 1785.
Auf gedrückten vergoldeten Kugelfüßen der Unterbau in Marbre Rouge mit hochdekorativ ziselierten Bronzereliefs Blattwerk und Mänaden zeigend. Darauf eine perlbanddekorierte Basis mit zwei vollplastischen Schwanenfiguren, die rücklings den zylindrischen Uhrenkasten als Cassolette tragen mit umlaufenden Ringen mit Emailfeldern. Die Emailfelder als Zifferblatt fungierend, schwarze römische Stunden und arabische Minuten sowie Stabindizes zeigend. Über dem Werk ein konisch zulaufendes à jour gearbeitetes Dach mit fruktaler Bekrönung. Die vorliegende Schwanenpendule „à cercles tournants“ besticht nicht nur durch ihre wunderbare Ästhetik und hohe Kunstfertigkeit, sondern weist auch eine namhafte Besitzergeschichte auf. Die Provenienz kann bis auf die Sammlung des französischen Politikers François-Marie Taillepied (1802-1890), seines Zeichens Vicomte de Bondy, 'Pair de France' (1841), Senator von Indre und Präfekt von Yonne, zurückgeführt werden. Dessen Sammlung wurde ein Jahr nach seinem Tod bei einer Pariser Auktion der Galerie Durand-Ruel aufgelöst. Die Pendule kam als Lot 95 zwar ohne Abbildung, jedoch mit einer zu unserer Pendule deckungsgleichen Beschreibung zum Ausruf: „Pendule de bronze ciselé et doré, en forme de vase à cadrans tournants, sous un dôme ajouré, surmonté d'une graine. Ce vase est supporté par deux cygnes de bronze argenté, reliés par des guirlandes de roses, [...] bas-relief de bronze doré, représantant une danse de nymphes. Das Werk vermutlich erneuert. Marmor minimal bestoßen. Nicht auf Funktionsfähigkeit geprüft. Provenienz: Sammlung François-Marie Taillepied (1802-1890). Auktion Galerie Durand-Ruel „Beaux Meubles et Bronzes d'Ameublement“, 11 rue Le Pelletier, Paris, 21.-22. Mai 1891 (Lot 95, ohne Abb.) Auktion Galerie Georges Petit „Objets d'Art et d'Ameublement“ Collection de M. H. Beéche, Paris, 9. Mai 1904 (Lot 95, mit Abb. S. 27 im Katalog). Sammlung Léon Michel-Lévy (1846-1925), bei obiger Auktion erworben. Sammlung Galerie Au balancier de cristal, Paris 1949. Danach französische Kunstsammlung. Anmerkung I: Das Modell für das Schwanenpaar basiert auf einem Entwurf von Charles de Wailly (1730-1798) (Vgl. Svend Eriksen, Early Neoclassicism in France, London 1974, Abb. 330). Der Zeichner hielt sich von 1754 bis 1757 in Rom auf, wo er antike Monumente studierte. Nach seiner Rückkehr nach Paris arbeitete er als Theaterdekorateur und Ornamentalist. Unter dem Schutz des Marquis de Marigny, Bruder von Madame de Pompadour und Superintendent der königlichen Bauten, war er damals einer der wichtigsten Wegbereiter des neuen Geschmacks „à la grecque“. Seine Zeichnung für eine imaginäre Vase illustriert zwei Schwäne, die eine sog. Cassolette (Räuchergefäß) tragen. Anmerkung II: Vgl. Eine Louis XVI-Schwanen-Cassolette, welche wahrscheinlich aus den russischen Zarensammlungen stammte, weist in der Gestaltung der Schwäne und des Domes große Ähnlichkeit zu unserer Pendule auf (Vgl. Christie´s, Auktion „Important mobilier et objets d'art, orfevrerie, céramiques“, Paris, 22. Juni 2004, Lot 350). Es existieren noch zwei weitere bekannte Cassoletten dieses Modells mit alternierenden Sockeln, welche als Vergleichsbeispiele zu unserer Pendule herangezogen werden können: Ein Exemplar stammt aus der ehem. Sammlung Taylor (Vgl. Christie´s London, Juli 1912, Lot 544); eine weitere mit einem Sockel aus kirschrotem Marmor stand 1914 im Palais Gatchina. Dieses Schloss wurde ab 1766 von Antonio Rinaldi für den Günstling von Katharina II, Graf Orlov, gebaut. Literatur: Tardy, La pendule française des origines à nos jours, 2me partie, Du Louis XVI à nos jour, Paris 1949, S. 289, Abb. 2. (12818121) (13) Louis XVI pendule "à cercles tournants" with swan décor Height: 52 cm. Paris, ca. 1785. The swan pendule “à cercles tournants” on offer for sale in this lot impresses not only due to its beautiful aestheticism and great artistic skill but also suggests a prominent provenance. It can be traced back to the collection of the French politici
Höhe: 52 cm. Paris, um 1785.
Auf gedrückten vergoldeten Kugelfüßen der Unterbau in Marbre Rouge mit hochdekorativ ziselierten Bronzereliefs Blattwerk und Mänaden zeigend. Darauf eine perlbanddekorierte Basis mit zwei vollplastischen Schwanenfiguren, die rücklings den zylindrischen Uhrenkasten als Cassolette tragen mit umlaufenden Ringen mit Emailfeldern. Die Emailfelder als Zifferblatt fungierend, schwarze römische Stunden und arabische Minuten sowie Stabindizes zeigend. Über dem Werk ein konisch zulaufendes à jour gearbeitetes Dach mit fruktaler Bekrönung. Die vorliegende Schwanenpendule „à cercles tournants“ besticht nicht nur durch ihre wunderbare Ästhetik und hohe Kunstfertigkeit, sondern weist auch eine namhafte Besitzergeschichte auf. Die Provenienz kann bis auf die Sammlung des französischen Politikers François-Marie Taillepied (1802-1890), seines Zeichens Vicomte de Bondy, 'Pair de France' (1841), Senator von Indre und Präfekt von Yonne, zurückgeführt werden. Dessen Sammlung wurde ein Jahr nach seinem Tod bei einer Pariser Auktion der Galerie Durand-Ruel aufgelöst. Die Pendule kam als Lot 95 zwar ohne Abbildung, jedoch mit einer zu unserer Pendule deckungsgleichen Beschreibung zum Ausruf: „Pendule de bronze ciselé et doré, en forme de vase à cadrans tournants, sous un dôme ajouré, surmonté d'une graine. Ce vase est supporté par deux cygnes de bronze argenté, reliés par des guirlandes de roses, [...] bas-relief de bronze doré, représantant une danse de nymphes. Das Werk vermutlich erneuert. Marmor minimal bestoßen. Nicht auf Funktionsfähigkeit geprüft. Provenienz: Sammlung François-Marie Taillepied (1802-1890). Auktion Galerie Durand-Ruel „Beaux Meubles et Bronzes d'Ameublement“, 11 rue Le Pelletier, Paris, 21.-22. Mai 1891 (Lot 95, ohne Abb.) Auktion Galerie Georges Petit „Objets d'Art et d'Ameublement“ Collection de M. H. Beéche, Paris, 9. Mai 1904 (Lot 95, mit Abb. S. 27 im Katalog). Sammlung Léon Michel-Lévy (1846-1925), bei obiger Auktion erworben. Sammlung Galerie Au balancier de cristal, Paris 1949. Danach französische Kunstsammlung. Anmerkung I: Das Modell für das Schwanenpaar basiert auf einem Entwurf von Charles de Wailly (1730-1798) (Vgl. Svend Eriksen, Early Neoclassicism in France, London 1974, Abb. 330). Der Zeichner hielt sich von 1754 bis 1757 in Rom auf, wo er antike Monumente studierte. Nach seiner Rückkehr nach Paris arbeitete er als Theaterdekorateur und Ornamentalist. Unter dem Schutz des Marquis de Marigny, Bruder von Madame de Pompadour und Superintendent der königlichen Bauten, war er damals einer der wichtigsten Wegbereiter des neuen Geschmacks „à la grecque“. Seine Zeichnung für eine imaginäre Vase illustriert zwei Schwäne, die eine sog. Cassolette (Räuchergefäß) tragen. Anmerkung II: Vgl. Eine Louis XVI-Schwanen-Cassolette, welche wahrscheinlich aus den russischen Zarensammlungen stammte, weist in der Gestaltung der Schwäne und des Domes große Ähnlichkeit zu unserer Pendule auf (Vgl. Christie´s, Auktion „Important mobilier et objets d'art, orfevrerie, céramiques“, Paris, 22. Juni 2004, Lot 350). Es existieren noch zwei weitere bekannte Cassoletten dieses Modells mit alternierenden Sockeln, welche als Vergleichsbeispiele zu unserer Pendule herangezogen werden können: Ein Exemplar stammt aus der ehem. Sammlung Taylor (Vgl. Christie´s London, Juli 1912, Lot 544); eine weitere mit einem Sockel aus kirschrotem Marmor stand 1914 im Palais Gatchina. Dieses Schloss wurde ab 1766 von Antonio Rinaldi für den Günstling von Katharina II, Graf Orlov, gebaut. Literatur: Tardy, La pendule française des origines à nos jours, 2me partie, Du Louis XVI à nos jour, Paris 1949, S. 289, Abb. 2. (12818121) (13) Louis XVI pendule "à cercles tournants" with swan décor Height: 52 cm. Paris, ca. 1785. The swan pendule “à cercles tournants” on offer for sale in this lot impresses not only due to its beautiful aestheticism and great artistic skill but also suggests a prominent provenance. It can be traced back to the collection of the French politici
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