LOT VON DREI PORTAITBÜSTEN AUS DEM SCHLOSS MARSCHLINS Schweiz, 2. Hälfte 18. Jh. Gipsguss. Darstellung des Dichters Salomon Gessner (1730–1788), des Theologen Johann Caspar Lavater (1741–1801) nach einer Terrakottabüste von Martin Gottlieb Klauer (1742–1801) aus dem Jahre vor 1774 sowie eines weiteren Gelehrten, wohl Johann Jakob Bodmer (1698–1783). Alle drei in antikem Gewand. H min. 55 - max. 66 cm. Gebrauchsspuren. Zu reinigen. Eine Büste leicht lose. Unsere Büsten stammen der Überlieferung aus dem Ende des 18. Jh. und waren wohl Teil des Dekors für das Philanthropinum des Schloss Marschlins (Kanton Graubünden). Das Philanthropinum bezeichnete eine im 18. Jh. entstandene Erziehungsanstalt. Die pädagogische Erziehung inkorporierte aufklärerische Elemente, pietistische Ideologie sowie englische Erziehungsmethoden und zentrierte sich allgemein um die Menschen- und Bürgerbildung. 1761 gründete Martin von Planta das erste Seminar in Haldenstein und Ulysses von Salis bzw. Johann Peter Nesemann verlegten es 1771 nach Martin von Plantas Tod nach Marschlins. Das Philanthropinum wurde nach kurzer Zeit im Jahre 1777 wegen Unvermögen des Direktors Carl Friedrich Bahrdt sowie Unstimmigkeiten innerhalb des Kollegiums betreffend Erziehungsstils geschlossen. Einzig die Darstellung des Lavaters konnte einem künstlerischen Vorbild zugeordnet werden. Sein Portrait ist treu nach einem Terrakottamodell von Martin Gottlieb Klauer geformt. Es zeichnet sich durch die lebensnahe Wiedergabe der Gesichtszüge aus, die der Künstler wohl an einer heute verlorenen Totenmaske studieren konnte. Die Terrakottaversion befindet sich in der graphischen Sammlung der Zentralbibliothek in Zürich (Inv.-Nr.: 418). Frau Dr. Ursula Caflisch-Schnetzler, Sammlungskuratorin des Lavaterhauses, vermutet, dass es sich um das Modell für eine weitere Lavater-Porträtbüste aus Marmor im Neumarkischen Garten in Wörlitz handeln könnte (Vgl. Dr. Jochen Hesse, Sammlung Johann Caspar Lavater Jahresschrift 2018 „Noli me Nolle“, S. 17 mit Abb.).
LOT VON DREI PORTAITBÜSTEN AUS DEM SCHLOSS MARSCHLINS Schweiz, 2. Hälfte 18. Jh. Gipsguss. Darstellung des Dichters Salomon Gessner (1730–1788), des Theologen Johann Caspar Lavater (1741–1801) nach einer Terrakottabüste von Martin Gottlieb Klauer (1742–1801) aus dem Jahre vor 1774 sowie eines weiteren Gelehrten, wohl Johann Jakob Bodmer (1698–1783). Alle drei in antikem Gewand. H min. 55 - max. 66 cm. Gebrauchsspuren. Zu reinigen. Eine Büste leicht lose. Unsere Büsten stammen der Überlieferung aus dem Ende des 18. Jh. und waren wohl Teil des Dekors für das Philanthropinum des Schloss Marschlins (Kanton Graubünden). Das Philanthropinum bezeichnete eine im 18. Jh. entstandene Erziehungsanstalt. Die pädagogische Erziehung inkorporierte aufklärerische Elemente, pietistische Ideologie sowie englische Erziehungsmethoden und zentrierte sich allgemein um die Menschen- und Bürgerbildung. 1761 gründete Martin von Planta das erste Seminar in Haldenstein und Ulysses von Salis bzw. Johann Peter Nesemann verlegten es 1771 nach Martin von Plantas Tod nach Marschlins. Das Philanthropinum wurde nach kurzer Zeit im Jahre 1777 wegen Unvermögen des Direktors Carl Friedrich Bahrdt sowie Unstimmigkeiten innerhalb des Kollegiums betreffend Erziehungsstils geschlossen. Einzig die Darstellung des Lavaters konnte einem künstlerischen Vorbild zugeordnet werden. Sein Portrait ist treu nach einem Terrakottamodell von Martin Gottlieb Klauer geformt. Es zeichnet sich durch die lebensnahe Wiedergabe der Gesichtszüge aus, die der Künstler wohl an einer heute verlorenen Totenmaske studieren konnte. Die Terrakottaversion befindet sich in der graphischen Sammlung der Zentralbibliothek in Zürich (Inv.-Nr.: 418). Frau Dr. Ursula Caflisch-Schnetzler, Sammlungskuratorin des Lavaterhauses, vermutet, dass es sich um das Modell für eine weitere Lavater-Porträtbüste aus Marmor im Neumarkischen Garten in Wörlitz handeln könnte (Vgl. Dr. Jochen Hesse, Sammlung Johann Caspar Lavater Jahresschrift 2018 „Noli me Nolle“, S. 17 mit Abb.).
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