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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1076

Leonardo da Vinci Salomé. Buchdeckel in farbiger Email

Wertvolle Bücher
21.04.2016
Schätzpreis
1.200 €
ca. 1.360 $
Zuschlagspreis:
1.500 €
ca. 1.700 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1076

Leonardo da Vinci Salomé. Buchdeckel in farbiger Email

Wertvolle Bücher
21.04.2016
Schätzpreis
1.200 €
ca. 1.360 $
Zuschlagspreis:
1.500 €
ca. 1.700 $
Beschreibung:

Leonardo da Vinci Salomé. Buchdeckel in farbiger Emaille mit Chrysographie und Rahmen sowie Schriftzügen in goldenen Kapitalien: "+SALOME+ LEONARDO DA VINCI". 24,5 x 16 cm. Montiert in roten Samtrahmen auf rotem Samtdeckel (rückseitige Aufstellungslasche fehlt, Samt meist abgerieben, bestoßen, mit kleinen Löchlein). Frankreich (Limoges) 18./19. Jahrhundert. Frühe, wohl als Buchdeckel oder als Kassettendeckel einer Schmuckschatulle verwendetes, künstlerisch recht anspruchsvolles Emaillebild auf leicht konvex gewölbter Kupferplatte. Es handelt sich um eine frei nachgeahmte Komposition im Stil Leonardo da Vincis (1452-1519) und seiner Florentiner Schule. Dargestellt ist die Herodestochter Salomé, der der Scharfrichter den Kopf Johannes des Täufers in einer goldenen Schale darreicht. Salomé hatte sich den Kopf des virilen, gefürchteten Täufers von ihrem Vater zum Dank für ihren Schleiertanz erbeten: Einer der eindrucksvollsten Topoi der Evangelienerzählung bei Matthäus und Markus (Mt 14,1-12 und Mk 6,14-29), der vor allem im Fin-de-Siècle immer wieder Künstler inspirierte (wie etwa Oscar Wilde und Richard Strauß). Motivisch rührt der Vorwurf vor allem von dem berühmten Salomé-Gemälde des Bernardino Luini (1480-1532), der von dem Werke Raffaels, Melozzo da Forlìs und vor allem von Leonardo da Vinci beeinflusst wurde, wie es die feine Zeichnung der Figuren, die Gestaltung der Gewänder und der Ornamente, aber auch der Sfumato-Stil trefflich vor Augen führt (Florenz, Uffici). Der Künstler unserer Emaille zeigt die ihren blauen, mit Goldfransen gesäumten Umhang raffende Tochter des Herodes in reichstem toskanischen Gewand mit Goldbordüren am Purpurstoff, mit blauen Blüten gebundenem Lockenhaar und einem dem Betrachter zugewandten näckischen Blick, während sie mit ihrer rechten Hand auf den von goldenem Blut tropfenden, ebenmäßig schönen Kopf des Täufers deutet, der ihr von dem Schlächter mit dem Krummsäbel über der Schale präsentiert wird. Während sich der Täuferkopf gewissermaßen keusch - also ganz dem Gottesauftrage zugetan - nach links abwendet, schaut der muskulöse, halbnackte Scharfrichter die schöne Prinzessin lüstern an, während zwischen den beiden wie ein Schemen das blassgraue, erschüttert strenge Gesicht des Herodes erscheint, der den Wunsch seiner Tochter zwar erfüllen musste, aber nicht billigte. Diese visuelle Interpretation der biblischen Erzählung zeugt schon ganz von Geiste des 18. oder 19. Jahrhunderts und entfernt den Künstler ganz weit von einer möglichen Deutung zur Zeit der italienischen Renaissance - auch wenn er rein formal-ästhetisch sich dieser als Inspiration durchaus bedient. Für 18. Jahrhundert spräche die dünne Contre-Emaille auf der Rückseite verso. Der Samtrahmen ist sicherlich später. – Mehrere Oberflächenläsuren wie kleine Hacker und Abplatzungen, wenige Kratzer und (teils wohl auch absichtlich beigebrachte) Bruchlinien am Rand und auch in der Darstellung, der goldene Tischfuß und der rechte Ärmel sowie Teile des Kleides der Salomé mit oberflächlicher Farbzersetzung, meist aber sehr gut erhalten und in sehr schöner, nuancierter Farbigkeit und feinstem Goldauftrag.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1076
Auktion:
Datum:
21.04.2016
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Leonardo da Vinci Salomé. Buchdeckel in farbiger Emaille mit Chrysographie und Rahmen sowie Schriftzügen in goldenen Kapitalien: "+SALOME+ LEONARDO DA VINCI". 24,5 x 16 cm. Montiert in roten Samtrahmen auf rotem Samtdeckel (rückseitige Aufstellungslasche fehlt, Samt meist abgerieben, bestoßen, mit kleinen Löchlein). Frankreich (Limoges) 18./19. Jahrhundert. Frühe, wohl als Buchdeckel oder als Kassettendeckel einer Schmuckschatulle verwendetes, künstlerisch recht anspruchsvolles Emaillebild auf leicht konvex gewölbter Kupferplatte. Es handelt sich um eine frei nachgeahmte Komposition im Stil Leonardo da Vincis (1452-1519) und seiner Florentiner Schule. Dargestellt ist die Herodestochter Salomé, der der Scharfrichter den Kopf Johannes des Täufers in einer goldenen Schale darreicht. Salomé hatte sich den Kopf des virilen, gefürchteten Täufers von ihrem Vater zum Dank für ihren Schleiertanz erbeten: Einer der eindrucksvollsten Topoi der Evangelienerzählung bei Matthäus und Markus (Mt 14,1-12 und Mk 6,14-29), der vor allem im Fin-de-Siècle immer wieder Künstler inspirierte (wie etwa Oscar Wilde und Richard Strauß). Motivisch rührt der Vorwurf vor allem von dem berühmten Salomé-Gemälde des Bernardino Luini (1480-1532), der von dem Werke Raffaels, Melozzo da Forlìs und vor allem von Leonardo da Vinci beeinflusst wurde, wie es die feine Zeichnung der Figuren, die Gestaltung der Gewänder und der Ornamente, aber auch der Sfumato-Stil trefflich vor Augen führt (Florenz, Uffici). Der Künstler unserer Emaille zeigt die ihren blauen, mit Goldfransen gesäumten Umhang raffende Tochter des Herodes in reichstem toskanischen Gewand mit Goldbordüren am Purpurstoff, mit blauen Blüten gebundenem Lockenhaar und einem dem Betrachter zugewandten näckischen Blick, während sie mit ihrer rechten Hand auf den von goldenem Blut tropfenden, ebenmäßig schönen Kopf des Täufers deutet, der ihr von dem Schlächter mit dem Krummsäbel über der Schale präsentiert wird. Während sich der Täuferkopf gewissermaßen keusch - also ganz dem Gottesauftrage zugetan - nach links abwendet, schaut der muskulöse, halbnackte Scharfrichter die schöne Prinzessin lüstern an, während zwischen den beiden wie ein Schemen das blassgraue, erschüttert strenge Gesicht des Herodes erscheint, der den Wunsch seiner Tochter zwar erfüllen musste, aber nicht billigte. Diese visuelle Interpretation der biblischen Erzählung zeugt schon ganz von Geiste des 18. oder 19. Jahrhunderts und entfernt den Künstler ganz weit von einer möglichen Deutung zur Zeit der italienischen Renaissance - auch wenn er rein formal-ästhetisch sich dieser als Inspiration durchaus bedient. Für 18. Jahrhundert spräche die dünne Contre-Emaille auf der Rückseite verso. Der Samtrahmen ist sicherlich später. – Mehrere Oberflächenläsuren wie kleine Hacker und Abplatzungen, wenige Kratzer und (teils wohl auch absichtlich beigebrachte) Bruchlinien am Rand und auch in der Darstellung, der goldene Tischfuß und der rechte Ärmel sowie Teile des Kleides der Salomé mit oberflächlicher Farbzersetzung, meist aber sehr gut erhalten und in sehr schöner, nuancierter Farbigkeit und feinstem Goldauftrag.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1076
Auktion:
Datum:
21.04.2016
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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