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Auktionsarchiv: Los-Nr. 489

KIRCHNER, ERNST LUDWIG

Internationale Kunst
04.11.2020 - 07.11.2020
Schätzpreis
10.000 CHF
ca. 10.911 $
Zuschlagspreis:
6.500 CHF
ca. 7.092 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 489

KIRCHNER, ERNST LUDWIG

Internationale Kunst
04.11.2020 - 07.11.2020
Schätzpreis
10.000 CHF
ca. 10.911 $
Zuschlagspreis:
6.500 CHF
ca. 7.092 $
Beschreibung:

KIRCHNER, ERNST LUDWIG Aschaffenburg - Davos Hermann Huber mit Malpinsel. Kohle auf Papier, sig. u. gewidmet "Lieber Huber Alles Gute zu Genesung" u.r., verso wohl von Hermann Huber bez. "(...) Gezeichnet von Kirchner wie ich Fresco mal an den Amtshäusern", 36x50,cm (BG) Provenienz: Galerie Neupert, Zürich. Bereits während seiner Ausbildung zum Architekten begann Ernst Ludwig Kirchner mit seinem grafischen Werk, dem er sich nach Erhalt des Diploms vollständig widmete. Nach seinem Studium, das er u.a. an der Debschitz-Schule in München absolvierte, gründete er zusammen mit Erich Heckel Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff in Dresden die Künstlergemeinschaft "Die Brücke", die sich nach einem Streit auflöste. Der bis dahin impressionistisch beeinflusste Maler entwickelte in jenen Jahren einen ausgeprägt expressionistischen Malstil. Seine bevorzugten Motive waren Akte, Porträts, Zirkus- und Bühnenszenen. In seinen Kompositionen äusserte sich der Kontrast zwischen Landschaft und Grossstadt in zunehmend zackigen Formen, nervöseren Strichen und einer geringeren Leuchtkraft der Farben. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges meldete sich Kirchner als Freiwilliger und wurde Fahrer bei einem Artillerieregiment. Bereits nach wenigen Monaten beurlaubte man ihn infolge eines Nervenzusammenbruches. Durch die Behandlung wurde Kirchner von Medikamenten abhängig. Als die psychologische Betreuung keinen nennenswerten Erfolg brachte, zog Kirchner nach Davos, wo er sich mit Hilfe des Mediziners Lucius Spengler und dessen Frau langsam erholte. Zwischenzeitlich hatte seine Lebensgefährtin Erna Schilling in Berlin mit dem Verkauf seiner Bilder den Grundstein zu seinem künstlerischen Erfolg und damit zu seiner finanziellen Unabhängigkeit gelegt. In einer Zeit, als Kirchners Kunst sich auf internationaler Ebene zu etablieren begann, zog sich der Künstler selbst mehr und mehr in die Bergwelt zurück und geriet in Depressionen. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, zahlreiche Landschaftsbilder in einem zunehmend flächigeren Malstil zu schaffen. Ende der 1920er Jahre fand er zu seinem ganz persönlichen, trotz abstrahierender Elemente stets im Gegenständlichen verharrenden Stil. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten in Deutschland wurden zahlreiche Werke von Kirchner beschlagnahmt und einige Gemälde in der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Am 15. Juni beging Ernst Ludwig Kirchner in Davos Selbstmord. Ernst Ludwig Kirchners persönlich gewidmete Zeichnung zeigt den Maler Hermann Huber bei der Ausmalung des Treppenaufganges zur Lindenbrücke im Zürcher Amtshaus III. erhielt Huber den Auftrag für zwei Fresken, die er im Folgejahr fertigstellte. Unsere Kohlezeichnung zeigt ihn während der Arbeit am linken Wandgemälde "Kinder am Ufersteg". Huber und Kirchner kannten sich vermutlich durch den gemeinsamen Freund Otto Meyer-Amden der seine beiden letzten Lebensjahre in Hubers Haus verbrachte und starb. Ob sich die Genesungswünsche Kirchners auf die Verarbeitung von Meyer-Amdens Tod oder eine anderweitige Unpässlichkeit bezogen, muss offen bleiben.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 489
Auktion:
Datum:
04.11.2020 - 07.11.2020
Auktionshaus:
Dobiaschofsky Auktionen AG
Monbijoustr. 30/32
3001 Bern
Schweiz
info@dobiaschofsky.com
+41 31 5601060
+41 31 5601070
Beschreibung:

KIRCHNER, ERNST LUDWIG Aschaffenburg - Davos Hermann Huber mit Malpinsel. Kohle auf Papier, sig. u. gewidmet "Lieber Huber Alles Gute zu Genesung" u.r., verso wohl von Hermann Huber bez. "(...) Gezeichnet von Kirchner wie ich Fresco mal an den Amtshäusern", 36x50,cm (BG) Provenienz: Galerie Neupert, Zürich. Bereits während seiner Ausbildung zum Architekten begann Ernst Ludwig Kirchner mit seinem grafischen Werk, dem er sich nach Erhalt des Diploms vollständig widmete. Nach seinem Studium, das er u.a. an der Debschitz-Schule in München absolvierte, gründete er zusammen mit Erich Heckel Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff in Dresden die Künstlergemeinschaft "Die Brücke", die sich nach einem Streit auflöste. Der bis dahin impressionistisch beeinflusste Maler entwickelte in jenen Jahren einen ausgeprägt expressionistischen Malstil. Seine bevorzugten Motive waren Akte, Porträts, Zirkus- und Bühnenszenen. In seinen Kompositionen äusserte sich der Kontrast zwischen Landschaft und Grossstadt in zunehmend zackigen Formen, nervöseren Strichen und einer geringeren Leuchtkraft der Farben. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges meldete sich Kirchner als Freiwilliger und wurde Fahrer bei einem Artillerieregiment. Bereits nach wenigen Monaten beurlaubte man ihn infolge eines Nervenzusammenbruches. Durch die Behandlung wurde Kirchner von Medikamenten abhängig. Als die psychologische Betreuung keinen nennenswerten Erfolg brachte, zog Kirchner nach Davos, wo er sich mit Hilfe des Mediziners Lucius Spengler und dessen Frau langsam erholte. Zwischenzeitlich hatte seine Lebensgefährtin Erna Schilling in Berlin mit dem Verkauf seiner Bilder den Grundstein zu seinem künstlerischen Erfolg und damit zu seiner finanziellen Unabhängigkeit gelegt. In einer Zeit, als Kirchners Kunst sich auf internationaler Ebene zu etablieren begann, zog sich der Künstler selbst mehr und mehr in die Bergwelt zurück und geriet in Depressionen. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, zahlreiche Landschaftsbilder in einem zunehmend flächigeren Malstil zu schaffen. Ende der 1920er Jahre fand er zu seinem ganz persönlichen, trotz abstrahierender Elemente stets im Gegenständlichen verharrenden Stil. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten in Deutschland wurden zahlreiche Werke von Kirchner beschlagnahmt und einige Gemälde in der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Am 15. Juni beging Ernst Ludwig Kirchner in Davos Selbstmord. Ernst Ludwig Kirchners persönlich gewidmete Zeichnung zeigt den Maler Hermann Huber bei der Ausmalung des Treppenaufganges zur Lindenbrücke im Zürcher Amtshaus III. erhielt Huber den Auftrag für zwei Fresken, die er im Folgejahr fertigstellte. Unsere Kohlezeichnung zeigt ihn während der Arbeit am linken Wandgemälde "Kinder am Ufersteg". Huber und Kirchner kannten sich vermutlich durch den gemeinsamen Freund Otto Meyer-Amden der seine beiden letzten Lebensjahre in Hubers Haus verbrachte und starb. Ob sich die Genesungswünsche Kirchners auf die Verarbeitung von Meyer-Amdens Tod oder eine anderweitige Unpässlichkeit bezogen, muss offen bleiben.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 489
Auktion:
Datum:
04.11.2020 - 07.11.2020
Auktionshaus:
Dobiaschofsky Auktionen AG
Monbijoustr. 30/32
3001 Bern
Schweiz
info@dobiaschofsky.com
+41 31 5601060
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