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Auktionsarchiv: Los-Nr. 663 R

Imi Knoebel Dessau 1940 Ohne Titel 1985

Schätzpreis
100.000 € - 150.000 €
ca. 111.984 $ - 167.976 $
Zuschlagspreis:
124.000 €
ca. 138.860 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 663 R

Imi Knoebel Dessau 1940 Ohne Titel 1985

Schätzpreis
100.000 € - 150.000 €
ca. 111.984 $ - 167.976 $
Zuschlagspreis:
124.000 €
ca. 138.860 $
Beschreibung:

Imi Knoebel Dessau 1940 Ohne Titel 1985 Acryl auf Hartfaser, teils geritzt, 4-teilig. Je 204 x 105 cm. Gesamtmaß 204 x 420 cm. Signiert und datiert 'Imi 85'. Rückseitig auf dem Holz signiert und datiert 'Imi 85' sowie fortlaufend von '1' bis '4' beschriftet. - Mit Atelier- und geringfügigen Altersspuren. Provenienz Rheinische Unternehmenssammlung Mit strengen wie kargen „Linienbildern“ auf Hartfaser gestaltet Imi Knoebel seine erste umfängliche Präsenz. Den klaren, geometrischen Formenschatz in Schwarz und Weiß am Ende der 1960er Jahre klärt Imi Knoebel im Weiteren über die Verdichtung der Linie zum schwarzen respektive weißen Quadrat, zum schwarzen und weißen Kreuz, zur roten Raute, Rechteck oder Vieleck. Er überdenkt die Stringenz des losgelösten Einsatzes von rohen Hartfaserplatten, die unbemalt zu Kuben und anderen minimalistischen Formen gezimmert und mit Dachlatten und Keilrahmen zu skulpturalen Raumkörpern verdichtet, zu „specific objects“ (Donald Judd reifen, wie der „Raum 19“, 1968/87 oder den „Genter Raum“ mit dem Einsatz von lackierten Farboberflächen im Jahre 1980. Umso mehr erstaunt der Ausbruch des Künstlers in raumgreifende, vielteilige Werkkomplexe, die Knoebel romantisch „Eigentum Himmelreich“ betitelt: Schrottiges Metall, gebrauchte Bleche, alte Rohre zusammengehalten mit Draht nehmen ernsthaften Bezug zu aufgetürmten plastischen Gebilden. Ebenso dienen zahlreiche Zeichnungen mit feinen und anschwellenden Linien expressiver Gebärden dem Künstler, sich für die freie, heftige Geste vorzubereiten: Die bis dato zelebrierte strenge Ordnung makelloser Oberflächenbehandlung weicht dem mutwilligen Chaos nüchterner Konstruktivität. Zwischenbilder, so von Imi Knoebel bezeichnet, sind Bilder, die keiner ausgeprägt seriellen Ausarbeitung unterliegen und im Freiraum zu weiteren Schritten in der Entwicklung dienen, wie etwa die wenigen mit „Sommer 84“ bezeichneten, im Format quadratischen Bilder mit schnell ausgeführten, heftig gesetzten Pinselhieben; eine kreuz und quer verwischt, dünn aufgetragene Malerei auf geritzter, zerkratzter und durchbrochener Holzfaserplatte. Diesen ersten malerischen Ausbrüchen folgen wenige Arbeiten wie hier mit dieser 1985 vorgenommenen Reihung von vier Tafeln zum Querformat, die der Künstler aussagereich seinen „Betrachtung 84“ zuordnet: Eine akzentuierte Steigerung informeller, nahezu aggressiver Pinselschrift auf mit Kratzspuren und Ritzungen ‚malträtierten', nicht grundierten Hartfaser. Dieser emotional farbreiche wie stark physische Vortrag erfährt wenige Jahre später in den monochrom schwarzen „Schlachtenbildern“ eine zusätzlich theatralische Übertreibung: Dramatische Schürf- und Bohrspuren, über die Oberfläche der Holztafel verteilt, lassen den Blick in den Raum dahinter zu, wirken wie eine Reminiszenz an Lucio Fontana dessen Schnitt mit dem Messer in die monochrom bemalte Leinwand dem Bildträger der traditionellen Malerei zur eigenständigen Aussage verhilft. MvL

Auktionsarchiv: Los-Nr. 663 R
Auktion:
Datum:
01.06.2019
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Imi Knoebel Dessau 1940 Ohne Titel 1985 Acryl auf Hartfaser, teils geritzt, 4-teilig. Je 204 x 105 cm. Gesamtmaß 204 x 420 cm. Signiert und datiert 'Imi 85'. Rückseitig auf dem Holz signiert und datiert 'Imi 85' sowie fortlaufend von '1' bis '4' beschriftet. - Mit Atelier- und geringfügigen Altersspuren. Provenienz Rheinische Unternehmenssammlung Mit strengen wie kargen „Linienbildern“ auf Hartfaser gestaltet Imi Knoebel seine erste umfängliche Präsenz. Den klaren, geometrischen Formenschatz in Schwarz und Weiß am Ende der 1960er Jahre klärt Imi Knoebel im Weiteren über die Verdichtung der Linie zum schwarzen respektive weißen Quadrat, zum schwarzen und weißen Kreuz, zur roten Raute, Rechteck oder Vieleck. Er überdenkt die Stringenz des losgelösten Einsatzes von rohen Hartfaserplatten, die unbemalt zu Kuben und anderen minimalistischen Formen gezimmert und mit Dachlatten und Keilrahmen zu skulpturalen Raumkörpern verdichtet, zu „specific objects“ (Donald Judd reifen, wie der „Raum 19“, 1968/87 oder den „Genter Raum“ mit dem Einsatz von lackierten Farboberflächen im Jahre 1980. Umso mehr erstaunt der Ausbruch des Künstlers in raumgreifende, vielteilige Werkkomplexe, die Knoebel romantisch „Eigentum Himmelreich“ betitelt: Schrottiges Metall, gebrauchte Bleche, alte Rohre zusammengehalten mit Draht nehmen ernsthaften Bezug zu aufgetürmten plastischen Gebilden. Ebenso dienen zahlreiche Zeichnungen mit feinen und anschwellenden Linien expressiver Gebärden dem Künstler, sich für die freie, heftige Geste vorzubereiten: Die bis dato zelebrierte strenge Ordnung makelloser Oberflächenbehandlung weicht dem mutwilligen Chaos nüchterner Konstruktivität. Zwischenbilder, so von Imi Knoebel bezeichnet, sind Bilder, die keiner ausgeprägt seriellen Ausarbeitung unterliegen und im Freiraum zu weiteren Schritten in der Entwicklung dienen, wie etwa die wenigen mit „Sommer 84“ bezeichneten, im Format quadratischen Bilder mit schnell ausgeführten, heftig gesetzten Pinselhieben; eine kreuz und quer verwischt, dünn aufgetragene Malerei auf geritzter, zerkratzter und durchbrochener Holzfaserplatte. Diesen ersten malerischen Ausbrüchen folgen wenige Arbeiten wie hier mit dieser 1985 vorgenommenen Reihung von vier Tafeln zum Querformat, die der Künstler aussagereich seinen „Betrachtung 84“ zuordnet: Eine akzentuierte Steigerung informeller, nahezu aggressiver Pinselschrift auf mit Kratzspuren und Ritzungen ‚malträtierten', nicht grundierten Hartfaser. Dieser emotional farbreiche wie stark physische Vortrag erfährt wenige Jahre später in den monochrom schwarzen „Schlachtenbildern“ eine zusätzlich theatralische Übertreibung: Dramatische Schürf- und Bohrspuren, über die Oberfläche der Holztafel verteilt, lassen den Blick in den Raum dahinter zu, wirken wie eine Reminiszenz an Lucio Fontana dessen Schnitt mit dem Messer in die monochrom bemalte Leinwand dem Bildträger der traditionellen Malerei zur eigenständigen Aussage verhilft. MvL

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Datum:
01.06.2019
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