Die Grafik im schmalen Hochformat zeigt eine stehende Frau mit einer großen Straußenfeder an ihrem Hut. Dieser eindrucksvolle Schmuck wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als „Pleureuse“ bezeichnet. Heinrich Zille fertigte die Radierung 1903 und überarbeitete sie mehrfach geringfügig. Bei dem vorliegenden Blatt handelt es sich um einen von ungezählten Drucken des vierten und letzten Zustandes, die später abgezogen wurden und unsigniert, aber oft mit dem Signaturstempel versehen in den Handel kamen. Die Radierung mit Vernis mou und Stoffdurchdruckverfahren ist rechts unten mit dem Signaturstempel „H. Zille“ versehen. Das Papier ist entlang des oberen Plattenrandes oberflächlich gebrochen. Das Blatt zeigt vereinzelte winzige Stockfleckchen und ist insgesamt in gutem Zustand. Die Platte misst 41,3 x 18,3 cm, das Blatt 53,6 x 29,5 cm. Heinrich Zille (1858-1929) Heinrich Zille stammte aus einer ärmlichen Familie, die häufig von Schuldeneintreibern heimgesucht wurde und der kleine Heinrich war schon früh gezwungen, durch kleinere Botengänge Geld zu verdienen. Er verdiente sich auch das Geld für ersten Zeichenunterricht selbst und machte nach der Schule eine Lehre bei einem Steinzeichner; parallel lernte er bei Professor Theodor Hosemann der ihm riet, auf die Straße zu gehen, zu beobachten und zu zeichnen. Nach seiner Ausbildung fand Zille Beschäftigung in verschiedenen graphischen Betrieben, bis er 1877 bei der Photographischen Gesellschaft Berlin anfing, bei der er 30 Jahre lang blieb, nur unterbrochen vom Wehrdienst. Nach seiner Entlassung begann Heinrich Zille als freier Maler zu arbeiten und fand zu dem Stil, der heute mit seinem Namen verbunden wird: Szenen aus dem Berliner „Milljöh“, aus den Hinterhöfen und der Welt der proletarischen Unterschicht prägten seine Werke, die er häufig noch mit typischen Berliner Bonmots versah. Zille wurde 1903 Mitglied der Berliner Secession und war eng mit Max Liebermann befreundet. Zille wurde in der Berliner Kunstszene immer bekannter und beliebter, was 1924 in seiner Ernennung zum Professor an der Preußischen Akademie der Künste mündete. Als er 1929 starb erhielt er ein Ehrenbegräbnis. In Berlin ist dem Ausnahmekünstler ein Museum gewidmet, unzählige Straßen sind nach ihm benannt und auch nicht wenige Schulen. Neben dem Museum in Berlin besitzt das Kunstmuseum der Stadt Mühlheim an der Ruhr die größte Sammlung von Zille- Zeichnungen. (fea) Sie haben Interesse an diesem Objekt? Vorgebot abgeben
Die Grafik im schmalen Hochformat zeigt eine stehende Frau mit einer großen Straußenfeder an ihrem Hut. Dieser eindrucksvolle Schmuck wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als „Pleureuse“ bezeichnet. Heinrich Zille fertigte die Radierung 1903 und überarbeitete sie mehrfach geringfügig. Bei dem vorliegenden Blatt handelt es sich um einen von ungezählten Drucken des vierten und letzten Zustandes, die später abgezogen wurden und unsigniert, aber oft mit dem Signaturstempel versehen in den Handel kamen. Die Radierung mit Vernis mou und Stoffdurchdruckverfahren ist rechts unten mit dem Signaturstempel „H. Zille“ versehen. Das Papier ist entlang des oberen Plattenrandes oberflächlich gebrochen. Das Blatt zeigt vereinzelte winzige Stockfleckchen und ist insgesamt in gutem Zustand. Die Platte misst 41,3 x 18,3 cm, das Blatt 53,6 x 29,5 cm. Heinrich Zille (1858-1929) Heinrich Zille stammte aus einer ärmlichen Familie, die häufig von Schuldeneintreibern heimgesucht wurde und der kleine Heinrich war schon früh gezwungen, durch kleinere Botengänge Geld zu verdienen. Er verdiente sich auch das Geld für ersten Zeichenunterricht selbst und machte nach der Schule eine Lehre bei einem Steinzeichner; parallel lernte er bei Professor Theodor Hosemann der ihm riet, auf die Straße zu gehen, zu beobachten und zu zeichnen. Nach seiner Ausbildung fand Zille Beschäftigung in verschiedenen graphischen Betrieben, bis er 1877 bei der Photographischen Gesellschaft Berlin anfing, bei der er 30 Jahre lang blieb, nur unterbrochen vom Wehrdienst. Nach seiner Entlassung begann Heinrich Zille als freier Maler zu arbeiten und fand zu dem Stil, der heute mit seinem Namen verbunden wird: Szenen aus dem Berliner „Milljöh“, aus den Hinterhöfen und der Welt der proletarischen Unterschicht prägten seine Werke, die er häufig noch mit typischen Berliner Bonmots versah. Zille wurde 1903 Mitglied der Berliner Secession und war eng mit Max Liebermann befreundet. Zille wurde in der Berliner Kunstszene immer bekannter und beliebter, was 1924 in seiner Ernennung zum Professor an der Preußischen Akademie der Künste mündete. Als er 1929 starb erhielt er ein Ehrenbegräbnis. In Berlin ist dem Ausnahmekünstler ein Museum gewidmet, unzählige Straßen sind nach ihm benannt und auch nicht wenige Schulen. Neben dem Museum in Berlin besitzt das Kunstmuseum der Stadt Mühlheim an der Ruhr die größte Sammlung von Zille- Zeichnungen. (fea) Sie haben Interesse an diesem Objekt? Vorgebot abgeben
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