Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 720

Schooten, Floris van

Alte Kunst & Antiquitäten
19.04.2023 - 20.04.2023
Schätzpreis
15.000 € - 20.000 €
ca. 16.154 $ - 21.538 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 720

Schooten, Floris van

Alte Kunst & Antiquitäten
19.04.2023 - 20.04.2023
Schätzpreis
15.000 € - 20.000 €
ca. 16.154 $ - 21.538 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Haarlem um 1585/90 - 1656 52 x 84 cm Stilleben mit Trauben, Schinken, Mispeln, Brot und Bier. Um 1630/40. Öl/Holz, rückseitig parkettiert. Fievez, Brüssel, 16. Dez. 1933, Lot 132; Galerie Sanct Lucas, Wien 1974; Christie's Amsterdam 9. Nov. 2010, Lot 12, Privatsammlung Potsdam. Aufgeführt in der RKD-Datenbank, Abb.-Nr. 281787, als Floris van Schooten, Maßangabe 52,2 x 83,5 cm. Vgl. Lit.: Erika Gemar-Koeltsch; Holländische Stilleben im 17.Jh., Bd. 3 , S.909 ff.; R. van Luttervelt, Schilders van het stilleven, Naarden 1947, S. 14/15 und Abb. 7. Die Hälfte der Stillebenwerke, die Abraham Bredius 1918 in seiner Floris van Schooten- Publikation aufführt (ca. 120 Werke) waren mit „FvS“ monogrammiert. Dennoch wurden Gemälde lange Zeit Malern wie W.C. Heda oder P. Claesz zugeschrieben. Wie die gesamte holländische Stillebenmalerei im frühen 17.Jh. gelangte auch Floris van Schooten über Marktszenen und Küchenstücke mit Hausrat und Personenstaffage zum eigenständigen Stilleben. Bei der hier vorgestellten Tafel in Frühstücks- Mittags- oder abendliches Mahl zu unterscheiden ist schwierig, - die Utensilien eines wirklich üppigen Essens fehlen, vor allem der allgegenwärtige Käse… Auffallend auf unserem Bild mit Schinken, Trauben, Brot und Bier sind die in der Komposition ebenbürtigen Mispeln am rechten Rand. Von den pflaumengroßen „Rosengewächsen“ mit dem Geschmack nach Birnen und Feigen wußte schon Hildegard von Bingen im 12.Jh. zu berichten, dass die Mespelus germanica (im Schweizerischen, wo sie auch heute noch kultiviert wird, gern „Näschpli“ , im Südwestdeutschen gar „Hundsärschli“ genannt ) blutreinigend sei und der Verzehr der rohen Früchte zur allgemeinen Genesung beitrage. Man findet in den zahllosen Stilleben jener Zeit die Mispel meist am Rande dargestellt, oder besser mit dargestellt unter und neben zahlreichen anderen Früchten wie Trauben, Quitten, Birnen, Oliven, Beeren, Kastanien, Nüssen usw. - sollten wir es also auf unserer Tafel eher mit einer Art Kater-Frühstück zu tun haben, die vor allem die Mispel als ein solches ausweist ? 1612 zog die väterliche Familie nach Haarlem, wo das politische Klima dem Katholizismus gegenüber toleranter war als im protestantischen Amsterdam. Der junge Floris wurde Mitglied der Lucas-Gilde und 25 Jahre später ihr Dekan. Seine Gemälde zeugen auch vom Einfluß seiner Zeitgenossen in Haarlem wie Floris van Dyck, Pieter Claesz und Roelof Koets Neben einigen Marktszenen und Küchenstücken, die auf seine Kenntnis der Werke von Pieter Aertsen und Joachom Beuckelaer verweisen, widmet er sich in seinem Künstlerleben ausschließlich dem eigenständigen Stilleben. Er stirbt 1656 und wird in der Groote Kerk zu Haarlem beigesetzt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 720
Auktion:
Datum:
19.04.2023 - 20.04.2023
Auktionshaus:
Nagel Auktionen GmbH
Neckarstr. 189-191
70190 Stuttgart
Deutschland
contact@auction.de
+49 (0)711 649690
+49 (0)711 64969696
Beschreibung:

Haarlem um 1585/90 - 1656 52 x 84 cm Stilleben mit Trauben, Schinken, Mispeln, Brot und Bier. Um 1630/40. Öl/Holz, rückseitig parkettiert. Fievez, Brüssel, 16. Dez. 1933, Lot 132; Galerie Sanct Lucas, Wien 1974; Christie's Amsterdam 9. Nov. 2010, Lot 12, Privatsammlung Potsdam. Aufgeführt in der RKD-Datenbank, Abb.-Nr. 281787, als Floris van Schooten, Maßangabe 52,2 x 83,5 cm. Vgl. Lit.: Erika Gemar-Koeltsch; Holländische Stilleben im 17.Jh., Bd. 3 , S.909 ff.; R. van Luttervelt, Schilders van het stilleven, Naarden 1947, S. 14/15 und Abb. 7. Die Hälfte der Stillebenwerke, die Abraham Bredius 1918 in seiner Floris van Schooten- Publikation aufführt (ca. 120 Werke) waren mit „FvS“ monogrammiert. Dennoch wurden Gemälde lange Zeit Malern wie W.C. Heda oder P. Claesz zugeschrieben. Wie die gesamte holländische Stillebenmalerei im frühen 17.Jh. gelangte auch Floris van Schooten über Marktszenen und Küchenstücke mit Hausrat und Personenstaffage zum eigenständigen Stilleben. Bei der hier vorgestellten Tafel in Frühstücks- Mittags- oder abendliches Mahl zu unterscheiden ist schwierig, - die Utensilien eines wirklich üppigen Essens fehlen, vor allem der allgegenwärtige Käse… Auffallend auf unserem Bild mit Schinken, Trauben, Brot und Bier sind die in der Komposition ebenbürtigen Mispeln am rechten Rand. Von den pflaumengroßen „Rosengewächsen“ mit dem Geschmack nach Birnen und Feigen wußte schon Hildegard von Bingen im 12.Jh. zu berichten, dass die Mespelus germanica (im Schweizerischen, wo sie auch heute noch kultiviert wird, gern „Näschpli“ , im Südwestdeutschen gar „Hundsärschli“ genannt ) blutreinigend sei und der Verzehr der rohen Früchte zur allgemeinen Genesung beitrage. Man findet in den zahllosen Stilleben jener Zeit die Mispel meist am Rande dargestellt, oder besser mit dargestellt unter und neben zahlreichen anderen Früchten wie Trauben, Quitten, Birnen, Oliven, Beeren, Kastanien, Nüssen usw. - sollten wir es also auf unserer Tafel eher mit einer Art Kater-Frühstück zu tun haben, die vor allem die Mispel als ein solches ausweist ? 1612 zog die väterliche Familie nach Haarlem, wo das politische Klima dem Katholizismus gegenüber toleranter war als im protestantischen Amsterdam. Der junge Floris wurde Mitglied der Lucas-Gilde und 25 Jahre später ihr Dekan. Seine Gemälde zeugen auch vom Einfluß seiner Zeitgenossen in Haarlem wie Floris van Dyck, Pieter Claesz und Roelof Koets Neben einigen Marktszenen und Küchenstücken, die auf seine Kenntnis der Werke von Pieter Aertsen und Joachom Beuckelaer verweisen, widmet er sich in seinem Künstlerleben ausschließlich dem eigenständigen Stilleben. Er stirbt 1656 und wird in der Groote Kerk zu Haarlem beigesetzt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 720
Auktion:
Datum:
19.04.2023 - 20.04.2023
Auktionshaus:
Nagel Auktionen GmbH
Neckarstr. 189-191
70190 Stuttgart
Deutschland
contact@auction.de
+49 (0)711 649690
+49 (0)711 64969696
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen