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Auktionsarchiv: Los-Nr. 229

GUSTAV HESSING* (Czernowitz 1909 - 1981 Wien)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
5.000 € - 10.000 €
ca. 5.408 $ - 10.816 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 229

GUSTAV HESSING* (Czernowitz 1909 - 1981 Wien)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
5.000 € - 10.000 €
ca. 5.408 $ - 10.816 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

GUSTAV HESSING* (Czernowitz 1909 - 1981 Wien) Stilleben Öl/Leinwand, 33,4 x 47 cm verso Nachlasstempel Gustav Hessing, Galerie Pethner-Lichtenfels Provenienz: Nachlass des Künstlers, Galerie Peithner-Lichtenfels, Privatsammlung Wien SCHÄTZPREIS: € 5.000 - 10.000 Österreichischer Künstler des 20. Jahrhunderts. Hauptvertreter des österreichischen Expressionismus, Farbexpressionismus und der Klassischen Moderne. Von 1936 bis 1940 Student für Bildhauerei bei W. Gössner und Malerei bei Rudolf Szyszkowitz an der Kunstgewerbeschule in Graz. Studierte ab 1947 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Herbert Boeckl Einflüsse des Frühexpressionismus von Richard Gerstl Herbert Boeckl und Jean Egger Schuf in der Auseinandersetzung mit Farbe und Form v.a. Landschaften und Stillleben mit einem pastosen und gestischen Farbauftrag. Karl Stark kam 1921 im steirischen Glojach als Sohn eines Lehrers zur Welt. Da sein künstlerisches Interesse anfänglich dem Dreidimensionalen galt, begann er 1936 an der Grazer Kunstgewerbeschule ein Bildhauereistudium. Weil ihm der anschließende Kriegsdienst einen raschen Berufseinstieg unmöglich machte, entschloss er sich nach Kriegsende zur Fortsetzung seines Kunststudiums. Er entschied sich nun aber für ein Studium der Malerei bei Rudolf Szyszkowitz und – nach der 1947 erfolgten Übersiedlung nach Wien – bei Herbert Boeckl an der Akademie der bildenden Künste. Da im offiziellen Kunstgeschehen fast nur mehr die abstrakte Malerei von der Kunstkritik und vielen Künstlern als Innovation akklamiert wurde, distanzierte sich Stark zunehmend von der Wiener Kunstszene und übersiedelte schließlich 1951 mit seiner Familie ins Drautal. Von seinem Kärntner Domizil pendelte er dann wöchentlich nach Linz, wo er einen Lehrauftrag an der Kunstgewerbeschule hatte. Erst 1958 kehrte Karl Stark nach Wien zurück. Dort konnte er sich wieder ganz der Malerei widmen. In diese Umbruchzeit datiert auch das 1957 entstandene Stillleben, das sowohl im Aufbau, als auch in der malerischen Umsetzung auf den französischen Maler Paul Cézanne als Reverenzgestalt hinweist. Stark bezieht sich auch im Arrangement des Stilllebens auf diesen bahnbrechenden Franzosen: Er platziert die etwas schräg in Position gebrachte weiße Obstschüssel mit den in Orange-Rottönen gehaltenen Äpfeln auf einer sogfältig ausgebreiteten weißen Tischdecke. Dieser Cézanne-Bezug gilt auch für die Farbkontraste zwischen den warmen Rottönen der Äpfel und dem Schattenblaugrau der Tischdecke. Die Erfahrungen Karl Starks aus der Bildhauerei begründeten aber auch sein eigenes tiefes Verständnis für Form, Raum und Plastizität. Die Entscheidung zugunsten einer pastosen Malweise wie auch eines gestischen und kräftigen Pinselduktus traf Stark wahrscheinlich aus seiner Auseinandersetzung mit der Stilllebenmalerei Boeckls. So wie dieser setzt sich Stark auch mit den tradierten Bildlösungen der klassischen Moderne am Scheideweg zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion auseinander. Dabei gilt sein besonderes Anliegen dem Zusammenspiel von Farbe, Form und Struktur sowie deren Zusammenhängen, wie er dies auch kunsttheoretisch untermauerte: „Form und Farbe müssen zusammenwirken, um etwas Neues hervorzubringen. Durch die bewusste Formbildung wird die gestaltete Farbe Substanz.“
GUSTAV HESSING* (Czernowitz 1909 - 1981 Vienna) Still Life oil/canvas, 33,4 x 47 cm verso estate stamp Gustav Hessing, Gallery Peithner-Lichtenfels Provenance: estate of the artist, gallery Peithner-Lichtenfels Austria, private collection Vienna ESTIMATE € 5.000 - 10.000 Austrian artist of the 20th century. Main representative of Austrian Expressionism, Color Expressionism and Classical Modernism. From 1936 to 1940 student of sculpture with W. Gössner and painting under Rudolf Szyszkowitz at the School of Arts and Crafts in Graz. Studied from 1947 at the Academy of Fine Arts in Vienna with Herbert Boeckl Influenced by the early expressionism of Richard Gerstl Herbert Boeckl and Jean Egger In his exploration of color and form, he created primarily landscapes and still lifes with an impasto and gestural application of paint. Karl Stark was born in Glojach in Styria in 1921 as the son of a teacher. Since his artistic interest was initially in the three-dimensional, he began studying sculpture at the Graz School of Applied Arts in 1936. Because the subsequent military service made it impossible for him to start a career quickly, he decided to continue his art studies after the end of the war. However, he now decided to study painting with Rudolf Szyszkowitz and – after moving to Vienna in 1947 – with Herbert Boeckl at the Academy of Fine Arts. Since in the official art scene almost only abstract painting was acclaimed as an innovation by art critics and many artists, Stark increasingly distanced himself from the Viennese art scene and finally moved to the Drautal with his family in 1951. He then commuted weekly from his Carinthian domicile to Linz, where he taught at the School of Applied Arts. Karl Stark only returned to Vienna in 1958. There he was able to devote himself entirely to painting again. The still life created in 1957 also dates to this period of upheaval. It refers to the French painter Paul Cézanne as a figure of reverence both in its structure and in its painting. Stark also refers to this pioneering Frenchman in the arrangement of the still life: He places the white fruit bowl with the apples in shades of orange and red at a slight angle on a carefully laid out white tablecloth. This Cézanne reference also applies to the color contrasts between the warm red tones of the apples and the shadowy blue-grey of the tablecloth. However, Karl Stark's experiences in sculpture also established his own deep understanding of form, space and plasticity. Stark's decision in favor of an impasto style of painting as well as a gestural and powerful brushwork probably came from his examination of Boeckl's still life painting. Like him, Stark also deals with the traditional pictorial solutions of classical modernism at the crossroads between representationalism and abstraction. His special concern is the interplay of colour, form and structure and their connections, as he also underpins this in terms of art theory: “Form and color have to work together in order to produce something new. Through the conscious formation of form, the designed color becomes substance.”

Auktionsarchiv: Los-Nr. 229
Auktion:
Datum:
19.05.2022
Auktionshaus:
Widder Auktionen
Johannesgasse 9 - 13
1010 Wien
Österreich
office@widderauktionen.com
0043 - 676 - 555 66 10
0043 - 1 - 512 45 69
Beschreibung:

GUSTAV HESSING* (Czernowitz 1909 - 1981 Wien) Stilleben Öl/Leinwand, 33,4 x 47 cm verso Nachlasstempel Gustav Hessing, Galerie Pethner-Lichtenfels Provenienz: Nachlass des Künstlers, Galerie Peithner-Lichtenfels, Privatsammlung Wien SCHÄTZPREIS: € 5.000 - 10.000 Österreichischer Künstler des 20. Jahrhunderts. Hauptvertreter des österreichischen Expressionismus, Farbexpressionismus und der Klassischen Moderne. Von 1936 bis 1940 Student für Bildhauerei bei W. Gössner und Malerei bei Rudolf Szyszkowitz an der Kunstgewerbeschule in Graz. Studierte ab 1947 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Herbert Boeckl Einflüsse des Frühexpressionismus von Richard Gerstl Herbert Boeckl und Jean Egger Schuf in der Auseinandersetzung mit Farbe und Form v.a. Landschaften und Stillleben mit einem pastosen und gestischen Farbauftrag. Karl Stark kam 1921 im steirischen Glojach als Sohn eines Lehrers zur Welt. Da sein künstlerisches Interesse anfänglich dem Dreidimensionalen galt, begann er 1936 an der Grazer Kunstgewerbeschule ein Bildhauereistudium. Weil ihm der anschließende Kriegsdienst einen raschen Berufseinstieg unmöglich machte, entschloss er sich nach Kriegsende zur Fortsetzung seines Kunststudiums. Er entschied sich nun aber für ein Studium der Malerei bei Rudolf Szyszkowitz und – nach der 1947 erfolgten Übersiedlung nach Wien – bei Herbert Boeckl an der Akademie der bildenden Künste. Da im offiziellen Kunstgeschehen fast nur mehr die abstrakte Malerei von der Kunstkritik und vielen Künstlern als Innovation akklamiert wurde, distanzierte sich Stark zunehmend von der Wiener Kunstszene und übersiedelte schließlich 1951 mit seiner Familie ins Drautal. Von seinem Kärntner Domizil pendelte er dann wöchentlich nach Linz, wo er einen Lehrauftrag an der Kunstgewerbeschule hatte. Erst 1958 kehrte Karl Stark nach Wien zurück. Dort konnte er sich wieder ganz der Malerei widmen. In diese Umbruchzeit datiert auch das 1957 entstandene Stillleben, das sowohl im Aufbau, als auch in der malerischen Umsetzung auf den französischen Maler Paul Cézanne als Reverenzgestalt hinweist. Stark bezieht sich auch im Arrangement des Stilllebens auf diesen bahnbrechenden Franzosen: Er platziert die etwas schräg in Position gebrachte weiße Obstschüssel mit den in Orange-Rottönen gehaltenen Äpfeln auf einer sogfältig ausgebreiteten weißen Tischdecke. Dieser Cézanne-Bezug gilt auch für die Farbkontraste zwischen den warmen Rottönen der Äpfel und dem Schattenblaugrau der Tischdecke. Die Erfahrungen Karl Starks aus der Bildhauerei begründeten aber auch sein eigenes tiefes Verständnis für Form, Raum und Plastizität. Die Entscheidung zugunsten einer pastosen Malweise wie auch eines gestischen und kräftigen Pinselduktus traf Stark wahrscheinlich aus seiner Auseinandersetzung mit der Stilllebenmalerei Boeckls. So wie dieser setzt sich Stark auch mit den tradierten Bildlösungen der klassischen Moderne am Scheideweg zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion auseinander. Dabei gilt sein besonderes Anliegen dem Zusammenspiel von Farbe, Form und Struktur sowie deren Zusammenhängen, wie er dies auch kunsttheoretisch untermauerte: „Form und Farbe müssen zusammenwirken, um etwas Neues hervorzubringen. Durch die bewusste Formbildung wird die gestaltete Farbe Substanz.“
GUSTAV HESSING* (Czernowitz 1909 - 1981 Vienna) Still Life oil/canvas, 33,4 x 47 cm verso estate stamp Gustav Hessing, Gallery Peithner-Lichtenfels Provenance: estate of the artist, gallery Peithner-Lichtenfels Austria, private collection Vienna ESTIMATE € 5.000 - 10.000 Austrian artist of the 20th century. Main representative of Austrian Expressionism, Color Expressionism and Classical Modernism. From 1936 to 1940 student of sculpture with W. Gössner and painting under Rudolf Szyszkowitz at the School of Arts and Crafts in Graz. Studied from 1947 at the Academy of Fine Arts in Vienna with Herbert Boeckl Influenced by the early expressionism of Richard Gerstl Herbert Boeckl and Jean Egger In his exploration of color and form, he created primarily landscapes and still lifes with an impasto and gestural application of paint. Karl Stark was born in Glojach in Styria in 1921 as the son of a teacher. Since his artistic interest was initially in the three-dimensional, he began studying sculpture at the Graz School of Applied Arts in 1936. Because the subsequent military service made it impossible for him to start a career quickly, he decided to continue his art studies after the end of the war. However, he now decided to study painting with Rudolf Szyszkowitz and – after moving to Vienna in 1947 – with Herbert Boeckl at the Academy of Fine Arts. Since in the official art scene almost only abstract painting was acclaimed as an innovation by art critics and many artists, Stark increasingly distanced himself from the Viennese art scene and finally moved to the Drautal with his family in 1951. He then commuted weekly from his Carinthian domicile to Linz, where he taught at the School of Applied Arts. Karl Stark only returned to Vienna in 1958. There he was able to devote himself entirely to painting again. The still life created in 1957 also dates to this period of upheaval. It refers to the French painter Paul Cézanne as a figure of reverence both in its structure and in its painting. Stark also refers to this pioneering Frenchman in the arrangement of the still life: He places the white fruit bowl with the apples in shades of orange and red at a slight angle on a carefully laid out white tablecloth. This Cézanne reference also applies to the color contrasts between the warm red tones of the apples and the shadowy blue-grey of the tablecloth. However, Karl Stark's experiences in sculpture also established his own deep understanding of form, space and plasticity. Stark's decision in favor of an impasto style of painting as well as a gestural and powerful brushwork probably came from his examination of Boeckl's still life painting. Like him, Stark also deals with the traditional pictorial solutions of classical modernism at the crossroads between representationalism and abstraction. His special concern is the interplay of colour, form and structure and their connections, as he also underpins this in terms of art theory: “Form and color have to work together in order to produce something new. Through the conscious formation of form, the designed color becomes substance.”

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Datum:
19.05.2022
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