Gustave Courbet

Informationen zu Gustave Courbet

Gustave Courbet wurde am 10. Juni 1819 in Ornans im Doubs, einer Region im Osten Frankreichs, geboren. Er kam als viertes Kind von fünf aus einer bürgerlichen Familie, die aus dem Gewerbe der Glasherstellung stammte. Sein Vater, Regis Courbet, war ein hoch angesehener Glasmaler. Courbet begann seine künstlerische Ausbildung im Alter von elf Jahren an der Kunstakademie von Besançon. Er studierte dort bis 1839, als er nach Paris reiste, um sich an der École des Beaux-Arts einzuschreiben. Aufgrund finanzieller Probleme konnte er sich jedoch nicht lange dort aufhalten. Stattdessen studierte er mit einer Reihe von privaten Lehrern, die ihm ermöglichten, seine Fähigkeiten in der Zeichnung und Malerei zu perfektionieren. 1845 hatte er seine erste Ausstellung im Pariser Salon, der damals der wichtigste Kunstmarkt Europas war. Seine Arbeiten fielen auf und er erhielt zwei Preise. Er konnte nun auch professionell als Maler arbeiten und seine Werke wurden zunehmend von Kritikern und Sammlern anerkannt. Courbet begann, sich in seiner Malerei von der akademischen Tradition abzuheben. Er widmete sich der realistischen Malerei und versuchte, den Betrachter dazu zu bringen, das Thema auf eine neue Art und Weise zu betrachten. Seine Gemälde sind dafür bekannt, dass sie eine starke Emotionalität und eine tiefe Komplexität in sich tragen. 1848 nahm er an den Februarrevolutionen in Paris teil und schrieb einen Aufruf an die Künstler, sich der Revolution anzuschließen. Er war auch an der Gründung der Société libre des Beaux-Arts beteiligt, einer Gesellschaft, die sich für die Freiheit der Kunst einsetzte. 1855 veröffentlichte er eine Sammlung von Essays, die als Manifest des Realismus bekannt wurden. Darin stellte er seine radikalen Ansichten über die Kunst vor und unterstützte die Idee, dass die Kunst sich an der Wirklichkeit orientieren sollte, nicht an der Tradition. Im Jahr 1857 stellte Courbet erstmals in der preußischen Hauptstadt Berlin aus, wo er sehr erfolgreich war. Er nahm auch an verschiedenen Ausstellungen in anderen europäischen Städten, wie London und Wien, teil. Seine Werke wurden nun auch in den USA und in Südamerika ausgestellt. 1863 erregte er mit seinem Gemälde Die Origine du monde (Die Entstehung der Welt) viel Aufsehen. Das Gemälde zeigt eine Frau von der Taille aufwärts, die sich auf einem Bett ausstreckt. Viele Kritiker waren schockiert und betrachteten das Gemälde als zu provokativ. Courbet blieb weiterhin ein revolutionärer Künstler, der sich für die Freiheit der Kunst einsetzte. Seine Arbeiten wurden immer wieder in Galerien, Museen und Kunstmessen auf der ganzen Welt ausgestellt. Er starb am 31. Dezember 1877 in La Tour-de-Peilz, Schweiz.