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Auktionsarchiv: Los-Nr. 26

(Venedig 1519–1594) Die Schlacht

Alte Meister
18.10.2016
Schätzpreis
300.000 € - 400.000 €
ca. 330.781 $ - 441.042 $
Zuschlagspreis:
907.500 €
ca. 1.000.614 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 26

(Venedig 1519–1594) Die Schlacht

Alte Meister
18.10.2016
Schätzpreis
300.000 € - 400.000 €
ca. 330.781 $ - 441.042 $
Zuschlagspreis:
907.500 €
ca. 1.000.614 $
Beschreibung:

(Venedig 1519–1594) Die Schlacht zwischen Philistern und Israeliten, Öl auf Leinwand, 146 x 230,7 cm, gerahmt Provenienz: vermutlich ausgeführt für die Herzöge Gonzaga von Mantua; europäische Privatsammlung; dort erworben vom jetzigen Besitzer Wir danken Mauro Lucco, Bernard Aikema und Vilmos Tátrai, die die Zuschreibung unabhängig voneinander nach Prüfung des vorliegenden Gemäldes im Original bestätigt haben. Das vorliegende Gemälde scheint bis dato unveröffentlicht und ist daher eine wichtige Hinzufügung zum Werkkorpus Jacopo Robustis, gen. Tintoretto. Das Gemälde zeigt in dramatischer Art und Weise eine Schlacht, aufgesplittert in eine Vielzahl von Einzelszenen, in denen es um Tod oder Davonkommen geht. Manche, die im Begriff sind, auf die Palisaden zu springen, werden von Speeren durchbohrt; andere suchen zu entkommen, indem sie sich in einem tiefen Graben verstecken. Die Elefanten und vermeintlichen Kamele im Hintergrund weisen auf einen orientalischen oder afrikanischen Schauplatz; dafür spricht auch die flüchtende Figur ganz links im Vordergrund, die einen Turban trägt. Trotz der Vielfigurigkeit der Schlachtenszene gibt es zwei deutlich erkennbare Protagonisten. Im rechten Vordergrund nähert sich eine jugendliche Gestalt einem älteren Mann von gigantischen Ausmaßen, der mit dem Gesicht nach unten vor ihm auf dem Boden liegt. Es handelt sich wohl um David, im Begriff, dem von ihm besiegten Gegner Goliath den letzten Stoß zu versetzen. Da in dieser Episode ursprünglich keine Elefanten vorkommen, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine der Fantasie entsprungene Hinzufügung handelt. Die dem Jüngling gegenübergestellte auf dem Bauch hingestreckte Figur entspricht in ihrer Größe jedenfalls dem in der Bibel berichteten Riesenmaß von etwa dreieinhalb Metern. Erzählt wird die Geschichte im Buch Samuel 1:17, wo geschrieben steht, dass David den bewusstlosen Philister mit dem eigenen Schwert getötet hat. Im vorliegenden Bild schwingt der jugendliche Protagonist jedoch mit beiden Händen einen Speer: ein ikonografisch ungewöhnliches Detail. Die Infrarotreflektografie (siehe Abb.), die auch andere interessante Erkenntnisse zutage gebracht hat, hat jedoch ergeben, dass der junge Krieger ursprünglich einen etwas breiteren Gegenstand mit Griff auf sein Opfer richtete: zweifellos ein Schwert. Es ist schwer zu sagen, warum der Maler das Schwert gegen einen Speer getauscht hat, doch könnte dieser auf den Triumph Davids anspielen, der als junger Held mit dem auf einer Lanze oder einem Speer aufgespießten Haupt Goliaths in Jerusalem einzieht – eine in der Renaissance und im Barock häufig dargestellte Szene. Das muss auch der Grund gewesen sein, warum Lorenzo Lotto in seinen Intarsien für Santa Maria Maggiore in Bergamo von 1522/1523, die Davids Angriff auf Goliath zeigen, neben dem jungen Israeliten einen Speer auf dem Boden liegend dargestellt hat. Das vorliegende Bild ist deshalb außergewöhnlich, weil der Kampf zwischen David und Goliath selten in den Kontext einer größeren Schlachtenszene eingebunden ist. Der Beweggrund für diese spektakuläre ikonografische Erweiterung ist nicht ganz klar, doch möglicherweise war das vorliegende Werk ursprünglich Teil eines größeren Gemäldezyklus mit Szenen aus dem Alten Testament oder Szenen aus dem Leben Davids. Um die letztgenannte Vermutung zu untermauern, sei auf eine Serie von vier Lünettenfresken Giulio Romanos hingewiesen, die eben dieses Thema darstellen (siehe A. Pigler, Barockthemen, Budapest 1974, I, S. 135). Es mag Zufall sein, dass sich diese vier Fresken im Palazzo Te in Mantua befinden, der Sommerresidenz der Familie Gonzaga, die bei Tintoretto ein halbes Jahrhundert später einen Zyklus von acht großen Gemälden der Fasti Gonzagheschi (glorreiche Episoden aus der Geschichte der Familie Gonzaga) bestellte. Diese großen Bilder wurden in zwei Tranchen ausgeführt – 1578/1579 und 1579/1580 – und hoch oben in der Sala di Marchesi im Herzogspalast in Mantua als Friese angebracht. Sie befind

Auktionsarchiv: Los-Nr. 26
Auktion:
Datum:
18.10.2016
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

(Venedig 1519–1594) Die Schlacht zwischen Philistern und Israeliten, Öl auf Leinwand, 146 x 230,7 cm, gerahmt Provenienz: vermutlich ausgeführt für die Herzöge Gonzaga von Mantua; europäische Privatsammlung; dort erworben vom jetzigen Besitzer Wir danken Mauro Lucco, Bernard Aikema und Vilmos Tátrai, die die Zuschreibung unabhängig voneinander nach Prüfung des vorliegenden Gemäldes im Original bestätigt haben. Das vorliegende Gemälde scheint bis dato unveröffentlicht und ist daher eine wichtige Hinzufügung zum Werkkorpus Jacopo Robustis, gen. Tintoretto. Das Gemälde zeigt in dramatischer Art und Weise eine Schlacht, aufgesplittert in eine Vielzahl von Einzelszenen, in denen es um Tod oder Davonkommen geht. Manche, die im Begriff sind, auf die Palisaden zu springen, werden von Speeren durchbohrt; andere suchen zu entkommen, indem sie sich in einem tiefen Graben verstecken. Die Elefanten und vermeintlichen Kamele im Hintergrund weisen auf einen orientalischen oder afrikanischen Schauplatz; dafür spricht auch die flüchtende Figur ganz links im Vordergrund, die einen Turban trägt. Trotz der Vielfigurigkeit der Schlachtenszene gibt es zwei deutlich erkennbare Protagonisten. Im rechten Vordergrund nähert sich eine jugendliche Gestalt einem älteren Mann von gigantischen Ausmaßen, der mit dem Gesicht nach unten vor ihm auf dem Boden liegt. Es handelt sich wohl um David, im Begriff, dem von ihm besiegten Gegner Goliath den letzten Stoß zu versetzen. Da in dieser Episode ursprünglich keine Elefanten vorkommen, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine der Fantasie entsprungene Hinzufügung handelt. Die dem Jüngling gegenübergestellte auf dem Bauch hingestreckte Figur entspricht in ihrer Größe jedenfalls dem in der Bibel berichteten Riesenmaß von etwa dreieinhalb Metern. Erzählt wird die Geschichte im Buch Samuel 1:17, wo geschrieben steht, dass David den bewusstlosen Philister mit dem eigenen Schwert getötet hat. Im vorliegenden Bild schwingt der jugendliche Protagonist jedoch mit beiden Händen einen Speer: ein ikonografisch ungewöhnliches Detail. Die Infrarotreflektografie (siehe Abb.), die auch andere interessante Erkenntnisse zutage gebracht hat, hat jedoch ergeben, dass der junge Krieger ursprünglich einen etwas breiteren Gegenstand mit Griff auf sein Opfer richtete: zweifellos ein Schwert. Es ist schwer zu sagen, warum der Maler das Schwert gegen einen Speer getauscht hat, doch könnte dieser auf den Triumph Davids anspielen, der als junger Held mit dem auf einer Lanze oder einem Speer aufgespießten Haupt Goliaths in Jerusalem einzieht – eine in der Renaissance und im Barock häufig dargestellte Szene. Das muss auch der Grund gewesen sein, warum Lorenzo Lotto in seinen Intarsien für Santa Maria Maggiore in Bergamo von 1522/1523, die Davids Angriff auf Goliath zeigen, neben dem jungen Israeliten einen Speer auf dem Boden liegend dargestellt hat. Das vorliegende Bild ist deshalb außergewöhnlich, weil der Kampf zwischen David und Goliath selten in den Kontext einer größeren Schlachtenszene eingebunden ist. Der Beweggrund für diese spektakuläre ikonografische Erweiterung ist nicht ganz klar, doch möglicherweise war das vorliegende Werk ursprünglich Teil eines größeren Gemäldezyklus mit Szenen aus dem Alten Testament oder Szenen aus dem Leben Davids. Um die letztgenannte Vermutung zu untermauern, sei auf eine Serie von vier Lünettenfresken Giulio Romanos hingewiesen, die eben dieses Thema darstellen (siehe A. Pigler, Barockthemen, Budapest 1974, I, S. 135). Es mag Zufall sein, dass sich diese vier Fresken im Palazzo Te in Mantua befinden, der Sommerresidenz der Familie Gonzaga, die bei Tintoretto ein halbes Jahrhundert später einen Zyklus von acht großen Gemälden der Fasti Gonzagheschi (glorreiche Episoden aus der Geschichte der Familie Gonzaga) bestellte. Diese großen Bilder wurden in zwei Tranchen ausgeführt – 1578/1579 und 1579/1580 – und hoch oben in der Sala di Marchesi im Herzogspalast in Mantua als Friese angebracht. Sie befind

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Datum:
18.10.2016
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1010 Wien
Österreich
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