» größer Liedflugblatt aus dem 30jährigen Krieg Tyllisch Kloster Gelübde. Typographischer Einblattdruck mit Kupferstich. Ca. 38 x 31 cm. Kupferstich: ca. 10,5 x 17 cm. O. O. u. Dr. (1631). VD17 1:092239U. Weller, Nr. 776, Paas P-1681 – Erster Druck des sehr seltenen Liedflugblatts, typographisch nicht identisch mit der kurze Zeit später gedruckten Variante VD17 23:675738H (dort "Tillisch" und mit Randleisten sowie ohne Numerierung der Strophen). Die 42 Strophen geben einen fiktiven Dialog zwischen Graf Tilly, oberster Herrführer der katholischen Liga und der kaiserlichen Armee mit Papst Urban VIII. wieder, in welchem der Papst seinen entmutigten Feldherren anspornt, wieder in die Schlacht gegen die Schweden zu ziehen: "1. Papst. Mein Tilly Ey was denckest du/ Daß du dich so verkehrt/ Und eilest auff das Kloster zu/ Legst ab Schild/ Helm und Schwerdt? 2. Tilly. Was sol ich Armer fechten mehr? Ich förchte meiner Haut. Hinweg ich doch mit Ruhm und Ehr/ Jetzt mir für Stössen grawt." Der Text spielt auf die Ereignisse an, die unmittelbar auf die verheerende Verwüstung der Stadt Magdeburg durch Tillys Truppen im Mai 1631 stattfanden. Bereits im September 1631 unterlag Tilly in der Schlacht bei Breitenfeld dem Bündnis aus schwedischen und kurfürstlich-sächsischen Truppen. Er selbst wurde dabei verwundet und floh nach Halberstadt, die Reste seines Heeres lösten sich in marodierende Haufen auf. Nicht ohne Spott versucht der Papst seinen geschlagenen Feldherrn wieder für den Kampf zu begeistern, worauf auch die Bildsprache des Kupferstichs anspielt: Tilly tritt dem Papst auf einem Hasen reitend entgegen, dem ein Luchsfell umgehängt ist. Rechts der Papst auf dem Thron, mittig ein Pfaffe mit Schlachtross. Insbesondere während des 30jährigen Krieges sorgten die in hohen Auflagen erschienenen Einblattdrucke für die erste europaweite Medienrevolution, Exemplare der fragilen Drucke haben sich nur in Glücksfällen erhalten. Das Jahr 1631 mit der Zerstörung Magdeburgs als Schlüsselereignis bildet mit rund 630 bekannten Drucken den Höhepunkt der Flugblattproduktion während des 30jährigen Kriegs. – Doppelt gefaltet, die vertikale Falz gerissen (minimale Läsuren). Die horizontale Falz verso teils mit Transparentstreifen hinterlegt. Insgesamt etwas fleckig und gebräunt sowie und mit kleineren Randläsuren.
» größer Liedflugblatt aus dem 30jährigen Krieg Tyllisch Kloster Gelübde. Typographischer Einblattdruck mit Kupferstich. Ca. 38 x 31 cm. Kupferstich: ca. 10,5 x 17 cm. O. O. u. Dr. (1631). VD17 1:092239U. Weller, Nr. 776, Paas P-1681 – Erster Druck des sehr seltenen Liedflugblatts, typographisch nicht identisch mit der kurze Zeit später gedruckten Variante VD17 23:675738H (dort "Tillisch" und mit Randleisten sowie ohne Numerierung der Strophen). Die 42 Strophen geben einen fiktiven Dialog zwischen Graf Tilly, oberster Herrführer der katholischen Liga und der kaiserlichen Armee mit Papst Urban VIII. wieder, in welchem der Papst seinen entmutigten Feldherren anspornt, wieder in die Schlacht gegen die Schweden zu ziehen: "1. Papst. Mein Tilly Ey was denckest du/ Daß du dich so verkehrt/ Und eilest auff das Kloster zu/ Legst ab Schild/ Helm und Schwerdt? 2. Tilly. Was sol ich Armer fechten mehr? Ich förchte meiner Haut. Hinweg ich doch mit Ruhm und Ehr/ Jetzt mir für Stössen grawt." Der Text spielt auf die Ereignisse an, die unmittelbar auf die verheerende Verwüstung der Stadt Magdeburg durch Tillys Truppen im Mai 1631 stattfanden. Bereits im September 1631 unterlag Tilly in der Schlacht bei Breitenfeld dem Bündnis aus schwedischen und kurfürstlich-sächsischen Truppen. Er selbst wurde dabei verwundet und floh nach Halberstadt, die Reste seines Heeres lösten sich in marodierende Haufen auf. Nicht ohne Spott versucht der Papst seinen geschlagenen Feldherrn wieder für den Kampf zu begeistern, worauf auch die Bildsprache des Kupferstichs anspielt: Tilly tritt dem Papst auf einem Hasen reitend entgegen, dem ein Luchsfell umgehängt ist. Rechts der Papst auf dem Thron, mittig ein Pfaffe mit Schlachtross. Insbesondere während des 30jährigen Krieges sorgten die in hohen Auflagen erschienenen Einblattdrucke für die erste europaweite Medienrevolution, Exemplare der fragilen Drucke haben sich nur in Glücksfällen erhalten. Das Jahr 1631 mit der Zerstörung Magdeburgs als Schlüsselereignis bildet mit rund 630 bekannten Drucken den Höhepunkt der Flugblattproduktion während des 30jährigen Kriegs. – Doppelt gefaltet, die vertikale Falz gerissen (minimale Läsuren). Die horizontale Falz verso teils mit Transparentstreifen hinterlegt. Insgesamt etwas fleckig und gebräunt sowie und mit kleineren Randläsuren.
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