Schadow, Wilhelm von, Sohn Gottfried Schadows, als Akademie-Direktor Begründer der Düsseldorfer Malerschule (1788-1862). Brief m. U. "Dr. W. v. Schadow". 2 1 / 2 S. Gr. 8vo. Düsseldorf 25.VI.1857. Umfangreicher Brief an eine ihm befreundete Malerin Elise. "... Je mehr uns das Alter die Werthlosigkeit der meisten irdischen Güter kennen lehrt, um desto höher schätzen wir diejenigen, die ewiger Natur sind, und deren Bedeutung über das Leben der Gegenwart hinausreicht. Zu diesen gehört [sic] vor allem die Beweise der Liebe, die uns gute und gottesfürchtige Menschen schenken; sind diese mit Geist und Schönheitssinn gepaart, wie bei Ihren Geschenken, so erregen sie eine reine und doppelte Freude; in solchen Momenten fühle ich mich ganz jung, und empfinde eben so stark und dankbar wie ich es nur je gekonnt ...". Geht dann mit vielen Trostworten auf Krankheit der Adressatin ein und fährt fort: "... Ihre schöne Zeichnung werde ich, trotz Ihrer Gegenvorstellungen, meinem Album einverleiben; Sie machen mir ja selbst die Freude, mich Ihren Meister zu nennen, und bekunden dadurch, daß Sie mein Urtheil in der Kunst höher stellen, als das Ihrige. Es ist einigermaßen schade, daß Sie zum schönen Geschlechte gehören, Ihr weiblicher Beruf ist warlich daran Schuld, daß wir einen berühmten deutschen Künstler weniger besitzen; daran ist aber lediglich der liebe Gott selber Schuld; mit dem ist, wie Sie wißen, nicht zu rechten; was ich aber wohl unsern deutschen Künstlern vom Fach in einem höhern Grade wünschte, das wäre Ihre Anspruchslosigkeit ...". - An Wilhelm von Schadows Brief schließt sich, 1 1 / 2 Seiten lang, ein Brief seiner Frau Charlotte, die ebenfalls freundschaftlich auf Elises Verhältnisse eingeht, deren Mann und Kinder erwähnt. - Beide Briefe zeigen genau dieselbe Handschrift, so daß zu vermuten ist, daß auch der Brief des 69jährigen Malers von Charlottes Hand geschrieben und nur von ihm unterzeichnet ist. - Diverse Einrisse mit Transparentpapier repariert.
Schadow, Wilhelm von, Sohn Gottfried Schadows, als Akademie-Direktor Begründer der Düsseldorfer Malerschule (1788-1862). Brief m. U. "Dr. W. v. Schadow". 2 1 / 2 S. Gr. 8vo. Düsseldorf 25.VI.1857. Umfangreicher Brief an eine ihm befreundete Malerin Elise. "... Je mehr uns das Alter die Werthlosigkeit der meisten irdischen Güter kennen lehrt, um desto höher schätzen wir diejenigen, die ewiger Natur sind, und deren Bedeutung über das Leben der Gegenwart hinausreicht. Zu diesen gehört [sic] vor allem die Beweise der Liebe, die uns gute und gottesfürchtige Menschen schenken; sind diese mit Geist und Schönheitssinn gepaart, wie bei Ihren Geschenken, so erregen sie eine reine und doppelte Freude; in solchen Momenten fühle ich mich ganz jung, und empfinde eben so stark und dankbar wie ich es nur je gekonnt ...". Geht dann mit vielen Trostworten auf Krankheit der Adressatin ein und fährt fort: "... Ihre schöne Zeichnung werde ich, trotz Ihrer Gegenvorstellungen, meinem Album einverleiben; Sie machen mir ja selbst die Freude, mich Ihren Meister zu nennen, und bekunden dadurch, daß Sie mein Urtheil in der Kunst höher stellen, als das Ihrige. Es ist einigermaßen schade, daß Sie zum schönen Geschlechte gehören, Ihr weiblicher Beruf ist warlich daran Schuld, daß wir einen berühmten deutschen Künstler weniger besitzen; daran ist aber lediglich der liebe Gott selber Schuld; mit dem ist, wie Sie wißen, nicht zu rechten; was ich aber wohl unsern deutschen Künstlern vom Fach in einem höhern Grade wünschte, das wäre Ihre Anspruchslosigkeit ...". - An Wilhelm von Schadows Brief schließt sich, 1 1 / 2 Seiten lang, ein Brief seiner Frau Charlotte, die ebenfalls freundschaftlich auf Elises Verhältnisse eingeht, deren Mann und Kinder erwähnt. - Beide Briefe zeigen genau dieselbe Handschrift, so daß zu vermuten ist, daß auch der Brief des 69jährigen Malers von Charlottes Hand geschrieben und nur von ihm unterzeichnet ist. - Diverse Einrisse mit Transparentpapier repariert.
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