Beschreibung:

(Das Plenarium oder Ewangely buoch Summer vnd Winter teyl durch dz gantz iar in einen ieden Sontag, von der zeyt, und von den Heiligen. Die ordenung der Meß, mitsampt irem Jntroit ... Und uff ein yeglichs sonteglichs Evangely ein schoene Gloß oder Postill ... gepredigt durch einen geistlichen ordens man). 6 (statt 8; ohne den Titel) nn., CCLXXVI (statt CCLXXVIII) Bl. Mit 130 (3 statt 7 fast ganzseitige) Textholzschnitten von und nach Urs Graf Hans Schäufelein und Hans Baldung Grien. 29,2 x 20 cm. Halbleder um 1780 (Gelenke leicht brüchig, an Kanten und Ecken stärker beschabt und bestoßen) mit goldgeprägtem grünen RSchild, Meander-Fileten auf dem Rücken und Marmorpapier-Deckelbezug. (Basel, Adam Petri von Langendorff, 24. März 1514). VD16 E4457 (oder 4458, dort auch ohne Titelblatt, das in der ersten Nummer Rot-Schwarz gedruckt wurde). Dodgson II, 11, 6, 31-33. Heckethorn 146, 15. Oldenbourg 72. Schäufelein L 98. Panzer I, 361, 767, Hieronymus 112. Muther 904 und 1283. Nicht bei Adams. – Seltene erste Ausgabe des von Adam Petri von Langendoff gedruckten "Plenarium", eines vollständigen Evangelienbuchs nach dem Gebrauch der kirchlichen Liturgie. Die Holzschnitte stammen von den Künstlern Urs Graf (1485-1529), Hans Schäufelein (1480-1540) sowie nach Hans Baldung Grien (1480-1545), die das Buch zu einem der prächtigsten Holzschnitt-Bücher der Postinkunabelzeit werden ließen. So stammt die vierteilige Titelbordüre von Urs Graf zahlreiche, davon auch die ganzseitigen Textholzschnitte von Hans Schäufelein und Baldung Grien. Die Holzschnitte von Graf und die nach Baldung Grien entstammen teils früheren Drucken. – Es fehlt das Titelblatt sowie ein Blatt der Vorstücke (A viii ), ferner die Blätter f 3 und v 6 mit zusammen 4 Holzschnitten (nach Hans Baldung Grien und Schäufelein). Vorhanden ist die Geburt Christi (unschön ankoloriert), die Kreuzigung Christi und das meist fehlende, grandiose Pfingstbild mit Maria im Kreise der Jünger Jesu. Teils stärker finger-, schmutz,- und feuchtfleckig, mit einigen alten und älteren Annotationen und Unterstreichungen in schwarzer und sepiafarbener Tinte, kaum Papierläsuren, nur wenige Ausbesserungen und Risse, insgesamt im Block meist sehr gut erhalten und mit den herrlichen Holzschnitten in bestem, kontrastreichen Abdruck.