A172 Bücher Münster, Sebastian. Cosmographia. Oder Beschreibung der gantzen Welt. Mit einem Holzschnittporträt, ca. 1490 Holzschnitten, darunter 26 Vortextkarten, 1 vierseitiger Plan u. 72 doppelseitige Karten und Pläne im Text. Basel, Henricpetri, 1628. Folio. [12] Bll., 52 Bll. m. Karten, 1750 (statt 1752) S. Blindgepr. Schweinslederband d. Z. über Holzdeckeln mit 7 (von 8) Messingbeschl. (sign. Caspar Branwald, aus Zürich) und 2 intakten Schliessen (deren Lederlaschen erneuert); Deckelbezüge beschabt und mit einer kleinen Absplitterung, Bünde und Kapitale berieben. Burmeister 88. - "Eines der grossen Sammelwerke, welche die geschichtlichen Wissensmengen verbreiteten und durch eine leidlich behende Sprache - mehr noch durch Holzschnittbilder - den wissens- und nutzbegierigen Massen von den Fürsten bis zu den Handwerkern die erweiterte Welt der Entdeckungsjahrhunderte zugänglicher machten (...). Es bildet der Gattung nach einen Übergang von den geschlossenen mittelalterlichen Enzyklopädien eines Vincenz von Beauvais oder Brunetto Latini, deren letzte (...) die Schedel'sche Weltchronik ist, zu den 'kuriösen Relationen' eines Eberhard Werner Happel (...) Auf wie vielen Rinnsalen, mit und ohne Namensnennung, Münster das Allgemeinwesen der beiden nächsten Jahrhunderte erreicht, befruchtet oder belastet hat, ist noch nicht untersucht." (Friedrich Gundolf, Anfänge deutscher Geschichtsschreibung, S. 39). - Seine weite Verbreitung fand das Werk des Basler Hebraisten und Geographen vor allem wegen seiner Stadtansichten. Hatte die erste Ausgabe von 1544 lediglich 6 wirklichkeitsnahe Ansichten - neben den obligatorischen Pilgerzielen Rom und Jerusalem auch die Heimatstädte des Verfassers, Ingelheim und Basel, enthalten, nahm ihre Zahl mit jeder weiteren Auflage zu. Die Cosmographia avancierte damit zum Prototyp der "Städtebücher" und leitete eine Entwicklung der Stadtdarstellung ein, die ihren Höhepunkt schließlich bei Merian erreichen sollte. - Exemplar mit stärkeren Gebrauchs- und Restaurierungsspuren. Titel mit Porträt verso. Karten vollständig erhalten in gutem Zustand, vom Restaurator eingeklebt. Textverlust auf S. 1733/1734, die S. 1735-1738 und das letzte Bl. 1751-1752 fehlt. Das letzte erhaltene Bl. ist lose. Der Kupfertitel von Merian fehlt. Die viers. Ansicht von Heidelberg ist fragmentarisch und mit Einrissen erhalten. Durchgehend leicht fingerfleckig und gebräunt. - Mit Besitzvermerk auf der Einbandrückseite v. 1666. - Trotz der beschriebenen Mängel über weite Strecken gutes Exemplar mit den Holzschnitten in kräftigen Abdrucken.
A172 Bücher Münster, Sebastian. Cosmographia. Oder Beschreibung der gantzen Welt. Mit einem Holzschnittporträt, ca. 1490 Holzschnitten, darunter 26 Vortextkarten, 1 vierseitiger Plan u. 72 doppelseitige Karten und Pläne im Text. Basel, Henricpetri, 1628. Folio. [12] Bll., 52 Bll. m. Karten, 1750 (statt 1752) S. Blindgepr. Schweinslederband d. Z. über Holzdeckeln mit 7 (von 8) Messingbeschl. (sign. Caspar Branwald, aus Zürich) und 2 intakten Schliessen (deren Lederlaschen erneuert); Deckelbezüge beschabt und mit einer kleinen Absplitterung, Bünde und Kapitale berieben. Burmeister 88. - "Eines der grossen Sammelwerke, welche die geschichtlichen Wissensmengen verbreiteten und durch eine leidlich behende Sprache - mehr noch durch Holzschnittbilder - den wissens- und nutzbegierigen Massen von den Fürsten bis zu den Handwerkern die erweiterte Welt der Entdeckungsjahrhunderte zugänglicher machten (...). Es bildet der Gattung nach einen Übergang von den geschlossenen mittelalterlichen Enzyklopädien eines Vincenz von Beauvais oder Brunetto Latini, deren letzte (...) die Schedel'sche Weltchronik ist, zu den 'kuriösen Relationen' eines Eberhard Werner Happel (...) Auf wie vielen Rinnsalen, mit und ohne Namensnennung, Münster das Allgemeinwesen der beiden nächsten Jahrhunderte erreicht, befruchtet oder belastet hat, ist noch nicht untersucht." (Friedrich Gundolf, Anfänge deutscher Geschichtsschreibung, S. 39). - Seine weite Verbreitung fand das Werk des Basler Hebraisten und Geographen vor allem wegen seiner Stadtansichten. Hatte die erste Ausgabe von 1544 lediglich 6 wirklichkeitsnahe Ansichten - neben den obligatorischen Pilgerzielen Rom und Jerusalem auch die Heimatstädte des Verfassers, Ingelheim und Basel, enthalten, nahm ihre Zahl mit jeder weiteren Auflage zu. Die Cosmographia avancierte damit zum Prototyp der "Städtebücher" und leitete eine Entwicklung der Stadtdarstellung ein, die ihren Höhepunkt schließlich bei Merian erreichen sollte. - Exemplar mit stärkeren Gebrauchs- und Restaurierungsspuren. Titel mit Porträt verso. Karten vollständig erhalten in gutem Zustand, vom Restaurator eingeklebt. Textverlust auf S. 1733/1734, die S. 1735-1738 und das letzte Bl. 1751-1752 fehlt. Das letzte erhaltene Bl. ist lose. Der Kupfertitel von Merian fehlt. Die viers. Ansicht von Heidelberg ist fragmentarisch und mit Einrissen erhalten. Durchgehend leicht fingerfleckig und gebräunt. - Mit Besitzvermerk auf der Einbandrückseite v. 1666. - Trotz der beschriebenen Mängel über weite Strecken gutes Exemplar mit den Holzschnitten in kräftigen Abdrucken.
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