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Auktionsarchiv: Los-Nr. 220

Lovis Corinth Tapiau (Ostpreußen) 1858

Schätzpreis
200.000 € - 250.000 €
ca. 220.526 $ - 275.658 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 220

Lovis Corinth Tapiau (Ostpreußen) 1858

Schätzpreis
200.000 € - 250.000 €
ca. 220.526 $ - 275.658 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Lovis Corinth Tapiau (Ostpreußen) 1858 - 1925 Zandvoort (Holland) Walchensee 1924 Aquarell auf genarbtem Aquarellbütten. 50,4 x 60,8 cm. Unter Glas gerahmt. Unten links in der Darstellung braun signiert, datiert und betitelt 'Lovis Corinth Walchensee August 1924.'. - In schöner, farbfrischer Erhaltung. In den Kanten leicht gebräunt. Provenienz Charlotte Berend-Corinth; Erich Cohn, New York; Richard A. Cohn, New York; Villa Grisebach, Berlin, Auktion 67, Ausgewählte Werke, 27. November 1998, Lot 47; Privatssammlung, Berlin Ausstellungen Berlin 1926 (Nationalgalerie Berlin), Lovis Corinth Ausstellung von Gemälden und Aquarellen zu seinem Gedächtnis, Kat. Nr. 460; München/Berlin/St. Louis/London 1996/1997 (Haus der Kunst/Nationalgalerie/The Saint Louis Art Museum/Tate Gallery), Lovis Corinth Kat. Nr. 254; Emden 2004 (Kunsthalle), Lovis Corinth Aquarelle und späte Gemälde, Kat. Nr. 53 mit ganzseitiger Farbabb. S. 73; Kochel am See 2009 (Franz Marc Museum), Lovis Corinth Seelenlandschaften. Walchenseebilder und Selbstbildnisse, Farbabb. 7, S. 27 Lovis Corinths Walchensee-Bilder bilden das große Finale eines bewegten künstlerischen Lebens. Es sind metaphysische Landschaften, Visionen in denen Corinth Impression und Expression zu verschmelzen vermag wie kaum ein zweiter Künstler. Bereits die zeitgenössische Kritik überschlug sich in den Lobeshymnen auf diese Werke, etwa Paul Fechter, der 1926 schrieb: „Corinth löst die Dinge und die Luft, in der sie stehen, je länger desto mehr in eine Farbe auf, die ihm ebenfalls, je länger desto mehr, nicht nur Farbe, sondern reines Gefühl wird. Corinth gelingt, ohne daß er selbst ahnt, was er tut, das eigentlich expressionistische Wunder, die Transsubstantiation des Materials; die Farbe wird unter seinen Händen nicht nur Träger des Gefühls, sondern wird beinahe selbst Gefühl. Man rührt hier an Dinge, die sich schwer begrifflich fassen lassen, zumal sie in einer so begriffsfernen, antibegrifflichen Seele wie der Corinths vor sich gegangen sind. Die Welt wurde dem Alternden ein seltsam schwebendes Spiel von glanzvoll traurigen Farben und Tönen, in denen und hinter denen das sehnsüchtige Fühlen des Menschen in die Welt hinein, die Farben durchleuchtend, mitschwang - und in den Aquarellen aus der späten Zeit löste er eigentlich auch die Farben noch auf, ließ sie wie sein Gefühl ducheinanderschwimmen und -fließen, zu Gebilden von fast eigener Gesetzlichkeit, und ließ aus diesem seltsamen Chaos der erfüllten Fläche über dem dahinter strahlenden Gefühl doch den ganzen Kosmos des Draußen wieder erstehen.“ (Paul Fechter, Der Landschafter Corinth, in: Cicerone, XVIII, Jg. 1926, Heft 19, S. 626-628. Zit. nach: Ausst. Kat. Lovis Corinth Die Bilder vom Walchensee. Vision und Realität, Ostdeutsche Galerie Regensburg/Kunsthalle Bremen 1986, S. 99) Im letzten Sommer, den der Maler in Urfeld am Walchensee verbrachte, entstanden verschiedene Ansichten des Sees mit dem gegenüberliegenden Jochberg. Als öffne sich ein Vorhang bestehend aus den bewaldeten Hängen links, ergibt sich dem Betrachter im vorliegenden Werk der Blick auf das Blau des Walchensees, das der Künstler zum linken Bildrand souverän in das Weiß des Papiers übergehen lässt. Ohne Zweifel findet Corinth in unserem Aquarell von ausnehmendem Format zu einem Höchstmaß an Freiheit im bildnerischen Ausdruck: „Man steht vor diesen Bildern wie vor einem Wunder“, so Paul Fechter (ebd.).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 220
Auktion:
Datum:
29.11.2019
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Lovis Corinth Tapiau (Ostpreußen) 1858 - 1925 Zandvoort (Holland) Walchensee 1924 Aquarell auf genarbtem Aquarellbütten. 50,4 x 60,8 cm. Unter Glas gerahmt. Unten links in der Darstellung braun signiert, datiert und betitelt 'Lovis Corinth Walchensee August 1924.'. - In schöner, farbfrischer Erhaltung. In den Kanten leicht gebräunt. Provenienz Charlotte Berend-Corinth; Erich Cohn, New York; Richard A. Cohn, New York; Villa Grisebach, Berlin, Auktion 67, Ausgewählte Werke, 27. November 1998, Lot 47; Privatssammlung, Berlin Ausstellungen Berlin 1926 (Nationalgalerie Berlin), Lovis Corinth Ausstellung von Gemälden und Aquarellen zu seinem Gedächtnis, Kat. Nr. 460; München/Berlin/St. Louis/London 1996/1997 (Haus der Kunst/Nationalgalerie/The Saint Louis Art Museum/Tate Gallery), Lovis Corinth Kat. Nr. 254; Emden 2004 (Kunsthalle), Lovis Corinth Aquarelle und späte Gemälde, Kat. Nr. 53 mit ganzseitiger Farbabb. S. 73; Kochel am See 2009 (Franz Marc Museum), Lovis Corinth Seelenlandschaften. Walchenseebilder und Selbstbildnisse, Farbabb. 7, S. 27 Lovis Corinths Walchensee-Bilder bilden das große Finale eines bewegten künstlerischen Lebens. Es sind metaphysische Landschaften, Visionen in denen Corinth Impression und Expression zu verschmelzen vermag wie kaum ein zweiter Künstler. Bereits die zeitgenössische Kritik überschlug sich in den Lobeshymnen auf diese Werke, etwa Paul Fechter, der 1926 schrieb: „Corinth löst die Dinge und die Luft, in der sie stehen, je länger desto mehr in eine Farbe auf, die ihm ebenfalls, je länger desto mehr, nicht nur Farbe, sondern reines Gefühl wird. Corinth gelingt, ohne daß er selbst ahnt, was er tut, das eigentlich expressionistische Wunder, die Transsubstantiation des Materials; die Farbe wird unter seinen Händen nicht nur Träger des Gefühls, sondern wird beinahe selbst Gefühl. Man rührt hier an Dinge, die sich schwer begrifflich fassen lassen, zumal sie in einer so begriffsfernen, antibegrifflichen Seele wie der Corinths vor sich gegangen sind. Die Welt wurde dem Alternden ein seltsam schwebendes Spiel von glanzvoll traurigen Farben und Tönen, in denen und hinter denen das sehnsüchtige Fühlen des Menschen in die Welt hinein, die Farben durchleuchtend, mitschwang - und in den Aquarellen aus der späten Zeit löste er eigentlich auch die Farben noch auf, ließ sie wie sein Gefühl ducheinanderschwimmen und -fließen, zu Gebilden von fast eigener Gesetzlichkeit, und ließ aus diesem seltsamen Chaos der erfüllten Fläche über dem dahinter strahlenden Gefühl doch den ganzen Kosmos des Draußen wieder erstehen.“ (Paul Fechter, Der Landschafter Corinth, in: Cicerone, XVIII, Jg. 1926, Heft 19, S. 626-628. Zit. nach: Ausst. Kat. Lovis Corinth Die Bilder vom Walchensee. Vision und Realität, Ostdeutsche Galerie Regensburg/Kunsthalle Bremen 1986, S. 99) Im letzten Sommer, den der Maler in Urfeld am Walchensee verbrachte, entstanden verschiedene Ansichten des Sees mit dem gegenüberliegenden Jochberg. Als öffne sich ein Vorhang bestehend aus den bewaldeten Hängen links, ergibt sich dem Betrachter im vorliegenden Werk der Blick auf das Blau des Walchensees, das der Künstler zum linken Bildrand souverän in das Weiß des Papiers übergehen lässt. Ohne Zweifel findet Corinth in unserem Aquarell von ausnehmendem Format zu einem Höchstmaß an Freiheit im bildnerischen Ausdruck: „Man steht vor diesen Bildern wie vor einem Wunder“, so Paul Fechter (ebd.).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 220
Auktion:
Datum:
29.11.2019
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
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