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Auktionsarchiv: Los-Nr. 0380

Ljubow Sergejewna Popowa

Schätzpreis
5.000 € - 8.000 €
ca. 5.509 $ - 8.814 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 0380

Ljubow Sergejewna Popowa

Schätzpreis
5.000 € - 8.000 €
ca. 5.509 $ - 8.814 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Ljubow Sergejewna Popowa (bei Moskau 1889-1924 Moskau) Baumstudien, 1911/1912 Tusche auf Papier; 35,5 x 22 cm (Blattmaß) Provenienz Sammlung Pavel Popov, Bruder der Künstlerin, Moskau; Sammlung George Costakis Moskau und Athen; Privatsammlung Schweden; europäische Privatsammlung Literatur Vgl.: Angelica Zander Rudenstine (Hg.), Russische Avantgarde-Kunst. Die Sammlung George Costakis Köln 1982, S. 350, Abb. 742-747 (s/w-Abb.) „Zwischen einem Sammler und seiner Sammlung besteht eine besondere Beziehung; für mich jedenfalls gleicht die Sammlung einem Organismus. Wenn es sich um eine wirklich persönliche Sammlung handelt, so ist sie vom Geist ihres Gründers geprägt und mit einer Liebe aufgebaut, die zu einer starken Leidenschaft werden kann. […] Er [der Sammler] ist in seine Sammlung verliebt und ihr verfallen. Wir Sammler sind zuweilen wie Verrückte, die alles andere auf der Welt vergessen haben.“ (George Costakis über das Wesen des Sammelns in: Rudenstine, Köln 1982, S. 65). George Costakis (1913-1990), als Sohn griechischer Kaufleute in Moskau geboren, widmete sich seit den Dreißigerjahren dem Sammeln von Kunst, wobei sein Interesse zunächst den Alten Meistern und Antiquitäten galt. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann er sich jedoch neu zu orientieren: Zum einen, weil er „dieser Dinge allmählich müde wurde“ (George Costakis in: Rudenstine (Hg.), Köln 1982, S. 54), zum anderen aufgrund der „Erkenntnis, daß ich mit ihnen kaum etwas Neues zur Geschichte des Kunstsammelns würde beitragen können“ (ebd. S. 54). Nachdem ihm sein erstes avantgardistisches Werk, eine Arbeit von Olga Rosanowa aus dem Jahr 1917 (vgl. Rudenstine, Köln 1982, Abb. 1067, S.461), in die Hände fiel, wandte sich Costakis der zu diesem Zeitpunkt völlig in Vergessenheit geratenen russischen Avantgarde zu und begann ab 1946 gezielt nach Werken russischer abstrakter Maler für seine Sammlung zu suchen – dies jedoch unter erschwerten Bedingungen: Unter Stalin wurden die neuen Strömungen der bildenden Kunst unter der Doktrin des Sozialistischen Realismus im Keim erstickt, avantgardistische Kunst als „entartete“ Kunst verboten. Viel schlimmer noch, erachteten viele der Künstler ihre eigenen Arbeiten als verfehlt und wertlos. Dennoch gelang es Costakis innerhalb eines Jahrzehnts, nachdem er erstmals mit der russischen Avantgarde in Berührung gekommen war, eine einzigartige Sammlung zusammenzutragen, die letztlich beinahe alle bedeutenden Avantgardekünstler umfassen sollte (vgl. Rudenstine, Köln 1982. S. 77-499). Mit dem wachsenden Interesse an avantgardistischer Kunst Mitte der Fünfzigerjahre, nach Stalins Tod, zog auch Costakis' Sammlung in seiner Wohnung am Wernadskij-Prospekt mehr und mehr Aufmerksamkeit auf sich: „Gegen 1961 erhöhte sich die Zahl der Besucher, die meine Sammlung besichtigen wollten, und ich beschloß, ein Gästebuch zu führen, dass die Reaktionen festhalten sollte. Als erster trug sich Igor Strawinsky ein. Im Laufe der Zeit kamen die Kommentare und Bemerkungen eines breiten Publikums hinzu: Künstler, Studenten, Museumsdirektoren, Diplomaten, Gelehrte und sogar Regierungsbeamte; 1978 waren es schon fünf Bände.“ (George Costakis in: Rudenstine, Köln 1982, S. 73). Als Costakis Ende der Siebzigerjahre beschloss, nach Griechenland auszuwandern und aufgrund eines „Abkommens“ nicht seine gesamte Sammlung ausführen durfte, ging ein großer Teil der Werke im Zuge einer Schenkung im August 1977 an die Staatliche Tretjakow-Galerie in Moskau. Jener Teil der Sammlung, den Costakis ausführen durfte, wurde nach dessen Tod durch den griechischen Staat angekauft und bildet heute die Grundlage des 2002 eröffneten Staatlichen Museums für Zeitgenössische Kunst in Thessaloniki. George Costakis schuf mit seiner Leidenschaft für Kunst nicht nur eine der wichtigsten internationalen Sammlungen, sondern konnte – wie beispielsweise auch im Fall von Ljubow Popowa – das von Verlust bedrohte Œuvre bedeutender Avantgarde-Künstler bewahren. (vgl. Angelica Zander Ruden

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0380
Auktion:
Datum:
03.12.2019
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Ljubow Sergejewna Popowa (bei Moskau 1889-1924 Moskau) Baumstudien, 1911/1912 Tusche auf Papier; 35,5 x 22 cm (Blattmaß) Provenienz Sammlung Pavel Popov, Bruder der Künstlerin, Moskau; Sammlung George Costakis Moskau und Athen; Privatsammlung Schweden; europäische Privatsammlung Literatur Vgl.: Angelica Zander Rudenstine (Hg.), Russische Avantgarde-Kunst. Die Sammlung George Costakis Köln 1982, S. 350, Abb. 742-747 (s/w-Abb.) „Zwischen einem Sammler und seiner Sammlung besteht eine besondere Beziehung; für mich jedenfalls gleicht die Sammlung einem Organismus. Wenn es sich um eine wirklich persönliche Sammlung handelt, so ist sie vom Geist ihres Gründers geprägt und mit einer Liebe aufgebaut, die zu einer starken Leidenschaft werden kann. […] Er [der Sammler] ist in seine Sammlung verliebt und ihr verfallen. Wir Sammler sind zuweilen wie Verrückte, die alles andere auf der Welt vergessen haben.“ (George Costakis über das Wesen des Sammelns in: Rudenstine, Köln 1982, S. 65). George Costakis (1913-1990), als Sohn griechischer Kaufleute in Moskau geboren, widmete sich seit den Dreißigerjahren dem Sammeln von Kunst, wobei sein Interesse zunächst den Alten Meistern und Antiquitäten galt. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann er sich jedoch neu zu orientieren: Zum einen, weil er „dieser Dinge allmählich müde wurde“ (George Costakis in: Rudenstine (Hg.), Köln 1982, S. 54), zum anderen aufgrund der „Erkenntnis, daß ich mit ihnen kaum etwas Neues zur Geschichte des Kunstsammelns würde beitragen können“ (ebd. S. 54). Nachdem ihm sein erstes avantgardistisches Werk, eine Arbeit von Olga Rosanowa aus dem Jahr 1917 (vgl. Rudenstine, Köln 1982, Abb. 1067, S.461), in die Hände fiel, wandte sich Costakis der zu diesem Zeitpunkt völlig in Vergessenheit geratenen russischen Avantgarde zu und begann ab 1946 gezielt nach Werken russischer abstrakter Maler für seine Sammlung zu suchen – dies jedoch unter erschwerten Bedingungen: Unter Stalin wurden die neuen Strömungen der bildenden Kunst unter der Doktrin des Sozialistischen Realismus im Keim erstickt, avantgardistische Kunst als „entartete“ Kunst verboten. Viel schlimmer noch, erachteten viele der Künstler ihre eigenen Arbeiten als verfehlt und wertlos. Dennoch gelang es Costakis innerhalb eines Jahrzehnts, nachdem er erstmals mit der russischen Avantgarde in Berührung gekommen war, eine einzigartige Sammlung zusammenzutragen, die letztlich beinahe alle bedeutenden Avantgardekünstler umfassen sollte (vgl. Rudenstine, Köln 1982. S. 77-499). Mit dem wachsenden Interesse an avantgardistischer Kunst Mitte der Fünfzigerjahre, nach Stalins Tod, zog auch Costakis' Sammlung in seiner Wohnung am Wernadskij-Prospekt mehr und mehr Aufmerksamkeit auf sich: „Gegen 1961 erhöhte sich die Zahl der Besucher, die meine Sammlung besichtigen wollten, und ich beschloß, ein Gästebuch zu führen, dass die Reaktionen festhalten sollte. Als erster trug sich Igor Strawinsky ein. Im Laufe der Zeit kamen die Kommentare und Bemerkungen eines breiten Publikums hinzu: Künstler, Studenten, Museumsdirektoren, Diplomaten, Gelehrte und sogar Regierungsbeamte; 1978 waren es schon fünf Bände.“ (George Costakis in: Rudenstine, Köln 1982, S. 73). Als Costakis Ende der Siebzigerjahre beschloss, nach Griechenland auszuwandern und aufgrund eines „Abkommens“ nicht seine gesamte Sammlung ausführen durfte, ging ein großer Teil der Werke im Zuge einer Schenkung im August 1977 an die Staatliche Tretjakow-Galerie in Moskau. Jener Teil der Sammlung, den Costakis ausführen durfte, wurde nach dessen Tod durch den griechischen Staat angekauft und bildet heute die Grundlage des 2002 eröffneten Staatlichen Museums für Zeitgenössische Kunst in Thessaloniki. George Costakis schuf mit seiner Leidenschaft für Kunst nicht nur eine der wichtigsten internationalen Sammlungen, sondern konnte – wie beispielsweise auch im Fall von Ljubow Popowa – das von Verlust bedrohte Œuvre bedeutender Avantgarde-Künstler bewahren. (vgl. Angelica Zander Ruden

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0380
Auktion:
Datum:
03.12.2019
Auktionshaus:
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Österreich
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