Liebermann, Max, Maler und Graphiker, Hauptvertreter des dt. Impressionismus, Präsident der Preuß. Akademie der Künste (1847-1935). Eigh. Brief m. U. "Max Liebermann". 12/3 S. Doppelblatt mit Monogramm "ML" im Briefkopf. 8vo. Wildbad 17.VII.1893. Dankt einem Kunstschriftsteller, der ihm zwei Exemplare einer Broschüre übersandt hatte. "... die mir natürlich sehr gefällt. Ist sie doch quasi 'Fleisch von meinem Fleische'. - Übrigens gab sie Veranlassung zu einer kleinen Geschichte, die zu drollig als daß ich sie Ihnen vorenthalten könnte: Vor ein paar Tagen frägt mich die uralte Excellenz v. Simson - der Reichstagspräsident par excellence u. dito Bildungsphilister - über den Inhalt Ihrer Brochüre, die ich ja - da sie in der Vossischen annoncirt war 'mit einem Briefe an M. L.' - kennen müsse. Ich erwiderte, daß ich sie noch nicht gelesen, da Sie mir dieselbe wohl zu schicken versprochen hätten, aber ich sie noch nicht erhalten. Nachdem er sich eine Viertelstunde in Gemeinplätzen über alte und neue Kunst ergangen, entläßt er mich huldvoll, wie eine Excellenz eben das zu thun pflegt, mit dem Gefühl, mich unendlich ausgezeichnet zu haben, da er mich einer Ansprache gewürdigt. Er hatte sich schon zum Weggehn erhoben - bei seinen 82 Jahren keine leichte Sache - als er mir ganz geheimnißvoll sagt: 'Nun noch eine Frage: Glauben Sie wirklich an die Zukunft der neuen Kunst?' Tableau ...". - Eduard von Simson (1810-1899) war von 1871 bis 1874 Präsident des Deutschen Reichstags. - Als Adressat des Briefes und Autor der genannten Broschüre käme vielleicht Arno Holz in Frage: Die 2. Folge seiner Schrift "Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze" erschien 1893 als Broschüre.
Liebermann, Max, Maler und Graphiker, Hauptvertreter des dt. Impressionismus, Präsident der Preuß. Akademie der Künste (1847-1935). Eigh. Brief m. U. "Max Liebermann". 12/3 S. Doppelblatt mit Monogramm "ML" im Briefkopf. 8vo. Wildbad 17.VII.1893. Dankt einem Kunstschriftsteller, der ihm zwei Exemplare einer Broschüre übersandt hatte. "... die mir natürlich sehr gefällt. Ist sie doch quasi 'Fleisch von meinem Fleische'. - Übrigens gab sie Veranlassung zu einer kleinen Geschichte, die zu drollig als daß ich sie Ihnen vorenthalten könnte: Vor ein paar Tagen frägt mich die uralte Excellenz v. Simson - der Reichstagspräsident par excellence u. dito Bildungsphilister - über den Inhalt Ihrer Brochüre, die ich ja - da sie in der Vossischen annoncirt war 'mit einem Briefe an M. L.' - kennen müsse. Ich erwiderte, daß ich sie noch nicht gelesen, da Sie mir dieselbe wohl zu schicken versprochen hätten, aber ich sie noch nicht erhalten. Nachdem er sich eine Viertelstunde in Gemeinplätzen über alte und neue Kunst ergangen, entläßt er mich huldvoll, wie eine Excellenz eben das zu thun pflegt, mit dem Gefühl, mich unendlich ausgezeichnet zu haben, da er mich einer Ansprache gewürdigt. Er hatte sich schon zum Weggehn erhoben - bei seinen 82 Jahren keine leichte Sache - als er mir ganz geheimnißvoll sagt: 'Nun noch eine Frage: Glauben Sie wirklich an die Zukunft der neuen Kunst?' Tableau ...". - Eduard von Simson (1810-1899) war von 1871 bis 1874 Präsident des Deutschen Reichstags. - Als Adressat des Briefes und Autor der genannten Broschüre käme vielleicht Arno Holz in Frage: Die 2. Folge seiner Schrift "Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze" erschien 1893 als Broschüre.
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