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Auktionsarchiv: Los-Nr. 543

Konrad Klapheck

Schätzpreis
30.000 € - 50.000 €
ca. 32.176 $ - 53.627 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 543

Konrad Klapheck

Schätzpreis
30.000 € - 50.000 €
ca. 32.176 $ - 53.627 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

KLAPHECK, KONRAD 1935 Düsseldorf Titel: Die Gebete der Mutter. Datierung: 1983. Technik: Kohle und Farbstifte auf Transparentpapier. Maße: 120 x 99,5cm. Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Klapheck 83. Rahmen/Sockel: Rahmen. Im Rahmen beschrieben. Bei diesem Werk handelt es sich um eine Vorzeichnung zum gleichnamigen Gemälde von 1984. Provenienz: - Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Ausstellungen: - Große Kunstausstellung NRW, Kunstpalast Düsseldorf (Aufkleber) Literatur: - Vgl. Ausst.-Kat. Konrad Klapheck Retrospektive 1955-1985, Hamburger Kunsthalle 1985, Kat.-Nr. 81, Abb. (hier versehentlich 1984 datiert) - Wunderbare, typische und großformatige Vorzeichnung zum gleichnamigen Ölgemälde von 1984 - Die Vorzeichnung gewährt mit ihren Hilfslinien und Zirkeleinstichen intime und aufschlussreiche Einblicke in den Entstehungsprozess der Bildfindung - Klaphecks Maschinen-Bilder gehören im internationalen Kunsthandel zu den gesuchtesten Werken der deutschen Nachkriegskunst Ein alter Telefonapparat, vermutlich aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, wird in "Die Gebete der Mutter" zum bildbestimmenden Gegenstand auserkoren. Räumliche Illusion erzeugt Konrad Klapheck durch ein im Hintergrund in die Tiefe verlaufendes Glasdach, das an die neuartigen Galerien im Paris der Jahrhundertwende erinnert. Vor allem in der Ausführung des Motivs in Öl auf Leinwand (siehe Vergleichsabb.) erfüllt diese Lichtgalerie gleich zwei Funktionen: sie schafft nicht nur einen Raum, sondern setzt das bildfüllende Telefon auch mit Hilfe einer Lichtdramaturgie in Szene. Das Ringen um die endgültige Bildfindung und den Arbeitsprozess von der Vorzeichnung zum Gemälde beschreibt Konrad Klapheck in einem Text von 1982 sehr eindrücklich: "Nach hundertfachem Neubeginn der Vorzeichnung sahen meine Leinwände häufig schmierig und verdreckt aus wie ein Motocross-Gelände nach einem Rennen im Regen. Manchmal war das Gewebe von Zirkeleinstichen durchlöchert. Die halbausgewischten Striche verbanden sich mit den endgültigen zu dicken Bündeln. Fuhr ich dann mit dem Bleistift die richtigen Linien entlang und entfernte das grauschwarze Chaos, erhielt ich eine Reinzeichnung, die in ihrer Kargheit oft enttäuschte, und es galt, mit Farben am Punkt Null wieder von vorn anzufangen. Ein Kollege bemerkte, ihm gefielen die Vorzeichnungen besser als die fertigen Bilder, sie seien frischer und lebendiger als die perfekten Endprodukte. Auf meine gereizte Antwort meinte er "dann mach' doch die Vorzeichnung auf Papier und übertrag' sie auf Leinwand, so hast du beides, Zeichnung und Bild." - Ich befolgte den Rat, ließ die Entwürfe wie sie waren und pauste das Konstruktionsgerüst auf den eigentlichen Bildträger. Jahrelang hatte ich alles getilgt, was nach Arbeit aussah. Ich hatte versucht, meinen Bildern ein Aussehen zu geben, als seien sie nicht von Menschenhand gemacht, als seien sie fertig vom Himmel gefallen. Sollte ich wirklich die Zeugen meines Ringens mit ihrem Schweißgeruch des verzweifelten Suchens und Tastens preisgeben? Sollte ich wirklich den langen Weg aufzeigen, der vom ersten Einfall zum fertigen Werk führt und gepflastert ist mit Enttäuschungen? Aber enthielten diese zerarbeiteten Blätter nicht auch etwas von der alles ausfüllenden Freude beim Finden des richtigen Strichs an der richtigen Stelle und wiesen sie nicht andere, noch unerfahrene Künstler auf eine Möglichkeit hin, die Inspiration herbeizuzwingen? So überantworte ich heute auch meine Zeichnungen der Öffentlichkeit in der Hoffnung, besser verstanden zu werden, und im Glauben, daß man sich zu seinen Schwächen bekennen muss, um an Stärke zu gewinnen." (Konrad Klapheck (1982), zit. nach: Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1985/ Kunsthalle Tübingen 1986/ Staatsgalerie Moderner Kunst München 1986, München 1985, S. 26-27).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 543
Auktion:
Datum:
05.06.2023
Auktionshaus:
Van Ham Kunstauktionen
Hitzelerstr. 2
50968 Köln
Deutschland
info@van-ham.com
+49 (0)221 9258620
+49 (0)221 9258624
Beschreibung:

KLAPHECK, KONRAD 1935 Düsseldorf Titel: Die Gebete der Mutter. Datierung: 1983. Technik: Kohle und Farbstifte auf Transparentpapier. Maße: 120 x 99,5cm. Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Klapheck 83. Rahmen/Sockel: Rahmen. Im Rahmen beschrieben. Bei diesem Werk handelt es sich um eine Vorzeichnung zum gleichnamigen Gemälde von 1984. Provenienz: - Privatsammlung Nordrhein-Westfalen Ausstellungen: - Große Kunstausstellung NRW, Kunstpalast Düsseldorf (Aufkleber) Literatur: - Vgl. Ausst.-Kat. Konrad Klapheck Retrospektive 1955-1985, Hamburger Kunsthalle 1985, Kat.-Nr. 81, Abb. (hier versehentlich 1984 datiert) - Wunderbare, typische und großformatige Vorzeichnung zum gleichnamigen Ölgemälde von 1984 - Die Vorzeichnung gewährt mit ihren Hilfslinien und Zirkeleinstichen intime und aufschlussreiche Einblicke in den Entstehungsprozess der Bildfindung - Klaphecks Maschinen-Bilder gehören im internationalen Kunsthandel zu den gesuchtesten Werken der deutschen Nachkriegskunst Ein alter Telefonapparat, vermutlich aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, wird in "Die Gebete der Mutter" zum bildbestimmenden Gegenstand auserkoren. Räumliche Illusion erzeugt Konrad Klapheck durch ein im Hintergrund in die Tiefe verlaufendes Glasdach, das an die neuartigen Galerien im Paris der Jahrhundertwende erinnert. Vor allem in der Ausführung des Motivs in Öl auf Leinwand (siehe Vergleichsabb.) erfüllt diese Lichtgalerie gleich zwei Funktionen: sie schafft nicht nur einen Raum, sondern setzt das bildfüllende Telefon auch mit Hilfe einer Lichtdramaturgie in Szene. Das Ringen um die endgültige Bildfindung und den Arbeitsprozess von der Vorzeichnung zum Gemälde beschreibt Konrad Klapheck in einem Text von 1982 sehr eindrücklich: "Nach hundertfachem Neubeginn der Vorzeichnung sahen meine Leinwände häufig schmierig und verdreckt aus wie ein Motocross-Gelände nach einem Rennen im Regen. Manchmal war das Gewebe von Zirkeleinstichen durchlöchert. Die halbausgewischten Striche verbanden sich mit den endgültigen zu dicken Bündeln. Fuhr ich dann mit dem Bleistift die richtigen Linien entlang und entfernte das grauschwarze Chaos, erhielt ich eine Reinzeichnung, die in ihrer Kargheit oft enttäuschte, und es galt, mit Farben am Punkt Null wieder von vorn anzufangen. Ein Kollege bemerkte, ihm gefielen die Vorzeichnungen besser als die fertigen Bilder, sie seien frischer und lebendiger als die perfekten Endprodukte. Auf meine gereizte Antwort meinte er "dann mach' doch die Vorzeichnung auf Papier und übertrag' sie auf Leinwand, so hast du beides, Zeichnung und Bild." - Ich befolgte den Rat, ließ die Entwürfe wie sie waren und pauste das Konstruktionsgerüst auf den eigentlichen Bildträger. Jahrelang hatte ich alles getilgt, was nach Arbeit aussah. Ich hatte versucht, meinen Bildern ein Aussehen zu geben, als seien sie nicht von Menschenhand gemacht, als seien sie fertig vom Himmel gefallen. Sollte ich wirklich die Zeugen meines Ringens mit ihrem Schweißgeruch des verzweifelten Suchens und Tastens preisgeben? Sollte ich wirklich den langen Weg aufzeigen, der vom ersten Einfall zum fertigen Werk führt und gepflastert ist mit Enttäuschungen? Aber enthielten diese zerarbeiteten Blätter nicht auch etwas von der alles ausfüllenden Freude beim Finden des richtigen Strichs an der richtigen Stelle und wiesen sie nicht andere, noch unerfahrene Künstler auf eine Möglichkeit hin, die Inspiration herbeizuzwingen? So überantworte ich heute auch meine Zeichnungen der Öffentlichkeit in der Hoffnung, besser verstanden zu werden, und im Glauben, daß man sich zu seinen Schwächen bekennen muss, um an Stärke zu gewinnen." (Konrad Klapheck (1982), zit. nach: Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1985/ Kunsthalle Tübingen 1986/ Staatsgalerie Moderner Kunst München 1986, München 1985, S. 26-27).

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Datum:
05.06.2023
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