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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2738

Hermine, Deutsche Kaiserin

Schätzpreis
3.600 €
ca. 4.237 $
Zuschlagspreis:
7.500 €
ca. 8.827 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2738

Hermine, Deutsche Kaiserin

Schätzpreis
3.600 €
ca. 4.237 $
Zuschlagspreis:
7.500 €
ca. 8.827 $
Beschreibung:

- Hermine, seine zweite Gemahlin, Deutsche Kaiserin, geb. Prinzessin Reuss ä. L. (1887-1947). Konvolut von 129 (3 eigh.) Briefen und 41 Karten. 1929-1947. Große und wertvolle Reihe von 170 Schreiben an einen Anhänger und Verehrer des Kaisers in Klotzsche bei Dresden, der bis zu seinem Tod (1945) die Kaiserin bzw. Kaiserin-Witwe unermüdlich mit Büchern, Zeitungsausschnitten und anderen Materialien über den Kaiser und die europäische Geschichte seit der Reichsgründung versorgte. Hermine, die ihr Leben völlig in den Dienst der Pflege und Verehrung Wilhelms II. gestellt hatte, arbeitete mit großem Eifer an einem „Archiv" über das Leben des Kaisers, für das ihr die in dichter Folge eintreffenden Materialien des treuen Monarchisten sehr willkommen waren. Nach dessen Tod setzte ein Freund des Verstorbenen, der schon früher die Sendungen von Büchern und Aufsätzen unterstützt hatte, den Briefwechsel mit Hermine fort. Die lesefreudige und politisch sehr interessierte Fürstin kommentiert jedes gelesene Buch und liefert damit in der vorliegenden Briefreihe eine Fülle bemerkenswerter Äußerungen zur Persönlichkeit des Kaisers, zu den Politikern und Militärs seiner Umgebung, zur jüngeren Zeitgeschichte und zu ihrer unmittelbaren Gegenwart. In den ersten Jahren sind die Briefe aus Doorn meist noch kurz und unverbindlich-patriotisch gehalten; sie berichtet in knappen Worten über fürstliche Besuche, die Familie und das Befinden ihres Gemahls. Ab 1938 werden die Briefe umfangreicher und politisch konkreter. Am 16. Juni 1938 schreibt sie beim Empfang eines „Gasteiner Bildes": „... Unser Kaiser hat schon damals unter einem Schatten gestanden ... unter dem Schatten seines großen Vaters, dem der Schatten Bismarcks bis in den Weltkrieg hinein, manchmal sogar von dem Reichskanzler Fürst Bülow folgte. Im Krieg und nach dem Krieg, ich möchte auch sagen, von der anderen Seite vielleicht unbewusst, aber doch gewollt, der Schatten Hindenburgs, der sich langsam und drohend zwischen Kaiser und Heer und Kaiser und Volk erhob, dann immer mehr senkte, bis es zu den Tagen von Spa kam ...". Es folgen nun 9 Jahre lang in dichter Folge Berichte und Kommentare zur Zeit und zur Lektüre vor dem Hintergrund des Weltkriegs, des Untergangs des Dritten Reiches, der Vertreibung aus Schlesien und der letzten Lebensjahre unter Hausarrest mit russischer Bewachung in Frankfurt an der Oder. Einige Zitate mögen die Tendenz demonstrieren: „... Ich las jetzt: 'Europa wendet sich an Bismarck', ziemlich unbedeutend, aber doch ein Beweis, wie alle auf Draht gingen, unerfreulich zu lesen. Dann las ich 'Die Hofjuden', nicht sehr bedeutend, aber auch nicht sehr schlimm ... Heute ist der Geburtstag des Führers, am Radio höre ich die Feier mit an ... Möchte es, wie bisher immer, dem Führer gelingen, Deutschland vor der aktiven Einkreisung, die vorläufig nur in den ungesunden Hirnen der Entente spukt, zu bewahren. Die Stimmung in diesem Lande hier [Holland] ist recht unerfreulich [20.IV.1939] ... Ich habe Stresemanns Vermächtnis mit großer Bewunderung und Freude gelesen, als es herauskam, ein bedeutendes, ernstes und auf hohem Niveau stehendes Werk [9.V.1939] ... Wir wissen, welch große Aufgabe wir hier zu erfüllen haben, die Nachrichten zu bringen, welche dem Ausland klar machen, mit welchem Recht wir Danzig und den Korridor zurückverlangen konnten, mußten, wie wahr die zum Teil nur mitgeteilten entsetzlichen Polengreuel sind, was oft nicht geglaubt wird, und wie stark Deutschland ist, ... daß an einen Zusammenbruch wie 18 nicht zu denken ist, und auch mit ausländischem Geld und ausländischer Propaganda niemals wieder solche Schmach über das Land kommen könnte. Der Kaiser steht mir zur Seite, in zündenden Worten für Deutschlands Recht, Ehre und Macht, auf das er stolz ist, ohne bittere Gedanken und ohne an sich selbst zu denken, eintretend ... Die dargereichte Friedenshand des Führers ist abgeschlagen, dadurch der mögliche Frieden zunächst Utopie geworden [20.X.1939] ... Wären doch gewiss

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2738
Auktion:
Datum:
07.10.2020
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

- Hermine, seine zweite Gemahlin, Deutsche Kaiserin, geb. Prinzessin Reuss ä. L. (1887-1947). Konvolut von 129 (3 eigh.) Briefen und 41 Karten. 1929-1947. Große und wertvolle Reihe von 170 Schreiben an einen Anhänger und Verehrer des Kaisers in Klotzsche bei Dresden, der bis zu seinem Tod (1945) die Kaiserin bzw. Kaiserin-Witwe unermüdlich mit Büchern, Zeitungsausschnitten und anderen Materialien über den Kaiser und die europäische Geschichte seit der Reichsgründung versorgte. Hermine, die ihr Leben völlig in den Dienst der Pflege und Verehrung Wilhelms II. gestellt hatte, arbeitete mit großem Eifer an einem „Archiv" über das Leben des Kaisers, für das ihr die in dichter Folge eintreffenden Materialien des treuen Monarchisten sehr willkommen waren. Nach dessen Tod setzte ein Freund des Verstorbenen, der schon früher die Sendungen von Büchern und Aufsätzen unterstützt hatte, den Briefwechsel mit Hermine fort. Die lesefreudige und politisch sehr interessierte Fürstin kommentiert jedes gelesene Buch und liefert damit in der vorliegenden Briefreihe eine Fülle bemerkenswerter Äußerungen zur Persönlichkeit des Kaisers, zu den Politikern und Militärs seiner Umgebung, zur jüngeren Zeitgeschichte und zu ihrer unmittelbaren Gegenwart. In den ersten Jahren sind die Briefe aus Doorn meist noch kurz und unverbindlich-patriotisch gehalten; sie berichtet in knappen Worten über fürstliche Besuche, die Familie und das Befinden ihres Gemahls. Ab 1938 werden die Briefe umfangreicher und politisch konkreter. Am 16. Juni 1938 schreibt sie beim Empfang eines „Gasteiner Bildes": „... Unser Kaiser hat schon damals unter einem Schatten gestanden ... unter dem Schatten seines großen Vaters, dem der Schatten Bismarcks bis in den Weltkrieg hinein, manchmal sogar von dem Reichskanzler Fürst Bülow folgte. Im Krieg und nach dem Krieg, ich möchte auch sagen, von der anderen Seite vielleicht unbewusst, aber doch gewollt, der Schatten Hindenburgs, der sich langsam und drohend zwischen Kaiser und Heer und Kaiser und Volk erhob, dann immer mehr senkte, bis es zu den Tagen von Spa kam ...". Es folgen nun 9 Jahre lang in dichter Folge Berichte und Kommentare zur Zeit und zur Lektüre vor dem Hintergrund des Weltkriegs, des Untergangs des Dritten Reiches, der Vertreibung aus Schlesien und der letzten Lebensjahre unter Hausarrest mit russischer Bewachung in Frankfurt an der Oder. Einige Zitate mögen die Tendenz demonstrieren: „... Ich las jetzt: 'Europa wendet sich an Bismarck', ziemlich unbedeutend, aber doch ein Beweis, wie alle auf Draht gingen, unerfreulich zu lesen. Dann las ich 'Die Hofjuden', nicht sehr bedeutend, aber auch nicht sehr schlimm ... Heute ist der Geburtstag des Führers, am Radio höre ich die Feier mit an ... Möchte es, wie bisher immer, dem Führer gelingen, Deutschland vor der aktiven Einkreisung, die vorläufig nur in den ungesunden Hirnen der Entente spukt, zu bewahren. Die Stimmung in diesem Lande hier [Holland] ist recht unerfreulich [20.IV.1939] ... Ich habe Stresemanns Vermächtnis mit großer Bewunderung und Freude gelesen, als es herauskam, ein bedeutendes, ernstes und auf hohem Niveau stehendes Werk [9.V.1939] ... Wir wissen, welch große Aufgabe wir hier zu erfüllen haben, die Nachrichten zu bringen, welche dem Ausland klar machen, mit welchem Recht wir Danzig und den Korridor zurückverlangen konnten, mußten, wie wahr die zum Teil nur mitgeteilten entsetzlichen Polengreuel sind, was oft nicht geglaubt wird, und wie stark Deutschland ist, ... daß an einen Zusammenbruch wie 18 nicht zu denken ist, und auch mit ausländischem Geld und ausländischer Propaganda niemals wieder solche Schmach über das Land kommen könnte. Der Kaiser steht mir zur Seite, in zündenden Worten für Deutschlands Recht, Ehre und Macht, auf das er stolz ist, ohne bittere Gedanken und ohne an sich selbst zu denken, eintretend ... Die dargereichte Friedenshand des Führers ist abgeschlagen, dadurch der mögliche Frieden zunächst Utopie geworden [20.X.1939] ... Wären doch gewiss

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Datum:
07.10.2020
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