Beschreibung:

Günther Uecker (1930 Wendorf) (F)
'Nagel', 1989, hg. von der Galerie Waßermann, München, Stahlskulptur, mattiert, Höhe 180 cm, im unteren Teil des Nagels 'UECKER' bezeichnet, eines von 100 Exemplaren, Spitze leicht bestoßen, Griffspuren, partiell leicht korrodiert, kleine Rostflecken, oberflächliche Kratzer Günther Uecker wird allgemein als einer der renommiertesten lebenden deutschen Künstler angesehen, der auch weiterhin aktiv kreativ tätig ist. Seine künstlerische Laufbahn begann mit einem Studium an den Kunstakademien in Düsseldorf und Berlin. Bereits in den späten 1950er Jahren entdeckte Uecker eine einzigartige Form der Gestaltung, die Nägel, und machte sie zu einem kraftvollen kompositorischen Element seiner Werke. Uecker verwendete Nägel auf unterschiedlichen Untergründen wie Platten, Holzbrettern und Baumstümpfen, die er teilweise weiß tünchte, um Raum und Bewegung in seinen Werken zu schaffen. Mit einer Kombination aus dynamischen und streng symmetrischen Anordnungen arrangierte er Nägel zu bewegten Massen und Formationen oder präsentierte sie, wie in diesem Fall, als einzelne Formen. Im Jahr 1961 schloss sich Uecker der ZERO-Gruppe an und arbeitete eng mit Künstlern wie Heinz Mack und Otto Piene zusammen. Die zentrale Frage, die die ZERO-Gruppe stellte, betraf die Natur der Kunst selbst. War Kunst nur dazu bestimmt, die Realität abzubilden? Diese Fragestellung war ein Anstoß für eine revolutionäre künstlerische Bewegung, die bis heute in der zeitgenössischen Kunst spürbar ist. In dieser Auktion freuen wir uns, eine überlebensgroße Einzelarbeit von Günther Uecker präsentieren zu können: einen Stahlnagel, der auf seinem Kopf steht und dessen Spitze emporragt. Dieser Nagel ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und beeindruckt mit einer Höhe von 178 cm. Mit dieser Skulptur verwandelt Uecker sein wichtigstes gestalterisches Element, den Nagel, in eine eigenständige Form - eine Form immenser Größe bedenkt man die tatsächliche Größe eines handelsüblichen Nagels. Ein kleiner Nagel, der für gewöhnlich eingeschlagen oder eingetrieben wird, um Dinge zu befestigen, zusammenzuhalten oder zu konstruieren ist hier nicht gezeigt. Sondern die Methode des Künstlers und das damit einhergehende Mittel seiner Kunst ist in eine skulpturale Form gebracht: Der Nagel selbst. Es geht hier also nicht um die Abbildung eines Nagels, sondern um die Darstellung seines eigenen künstlerischen Schaffens, innerhalb einer Skulptur.




Günther Uecker (1930 Wendorf) (F)
'Nagel', 1989, published by Galerie Waßermann, Munich, steel sculpture, height 180 cm, inscribed 'UECKER' in the lower part of the nail, one of 100 copies, tip slightly bumped, traces of grip, partially slightly corroded, small rust spots, superficial scratches Günther Uecker is considered one of the best-known living and still creating German artists. He studied at the art academies in Düsseldorf and Berlin. Already in the late 1950s, Uecker found a form of design in nails and made them his expressive compositional element. On boards, wooden planks, tree stumps they were nailed and partly whitewashed, enabling him to work out space and movement. He assembled them in both dynamic and strictly symmetrical arrangements to form moving masses and formations or, as here, presented them in single forms. In 1961 Uecker joined the ZERO group and worked together with Heinz Mack and Otto Piene. The central question of the ZERO group is that of art itself. Is art only meant to be depicted? It is precisely this question that must be overcome! The aforementioned artists have done revolutionary work that continues to resonate in contemporary art to this day. We are pleased to offer in this auction a larger-than-life single nail made of steel. Standing on the head of the nail with the tip of the nail rising up, it is detailed with grip grooves and created with a height of 178 cm. Through the nail as sculpture, Uecker translates the main element of his artistic language itself into a form of its own - a form of immense size considering the actual size of a common nail. A small nail that is usually hammered or driven in to fasten, hold together or construct things is not shown here. Rather, the artist's method and the accompanying means of his art are brought into a sculptural form: the nail itself. So it is not a matter of depicting a nail here, but of representing his own artistic work, within a sculpture.