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Auktionsarchiv: Los-Nr. 254

Giovanni-Benedetto Castiglione, genannt Il Grechetto oder Il Benedetto, Genua - Mantua

Schätzpreis
280.000 € - 360.000 €
ca. 402.875 $ - 517.982 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 254

Giovanni-Benedetto Castiglione, genannt Il Grechetto oder Il Benedetto, Genua - Mantua

Schätzpreis
280.000 € - 360.000 €
ca. 402.875 $ - 517.982 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

ORPHEUS SINGT VOR WALDTIEREN UND FAUNEN Öl auf Leinwand, 145 x 199 cm., Im originalen, geschnitzten und vergoldeten Rahmen
Erste Studien unternahm der Künstler bei Paggi in Genua, nach dessen Tod lernte er in der Schule des Giovanni de´ Ferrari, aber auch bei dem damals gerade in Genua tätigen van Dyck. Die Stationen Florenz, Rom, Neapel und nicht zuletzt Venedig beeinflussten sein Werk - vor allem, was die Farbigkeit betrifft. Nach Mantua zurück, stand er im Dienste des Herzogs Karl I. von Mantua, von wo er für nicht nur für den Adel der Stadt, sondern auch für Höfe in Deutschland, Frankreich und England arbeitete. So finden sich in mehreren Kabinettsammlungen Europas Werke seiner Hand. Die Tierdarstellungen, biblische und antike Themen bilden den überwiegenden Teil seines Werkes. Von denen sich ein Großteil in Museen wie Dresdner Galerie, Münchener Pinakothek, Louvre zu Paris, Belvedere zu Wien oder Eremitage zu St. Petersburg finden. Auch das vorliegende großformatige Gemälde nimmt das Thema der Tierdarstellung in Verbindung mit der Wiedergabe einer antiken Szene auf. Dargestellt ist der sagenhafte Sänger Orpheus, von dem die Legende (nach Ovid) erzählt, er hätte derart schön gesungen, dass er nicht allein die Waldtiere, sondern auch die gefährlichsten Raubtiere zu seinen Zuhörern machen- und sie besänftigen konnte, ja sogar den Hüter der Unterwelt vermochte er so zu rühren, dass ihm erlaubt wurde, seine geliebte Eurydike aus dem Reich des Todes zurückzuholen. Hier ist er unter einer Baumgruppe in einer Waldlichtung sitzend gezeigt, mit einer Geige, anstelle der aus der Antike überlieferten Harfe. Vor ihm, etwas tiefer gestellt, zumeist liegend, die unterschiedlichsten Tiere des Waldes, aber auch exotische Tiere, wie Affen oder ein Straußenvogel, und zudem zwei lauschende Faune am linken Bildrand vor einem Baum kauernd, im Hintergrund ein Löwe neben menschlichen Gestalten. Rechts seitlich des Sängers sehen wir einen zeitgenössisch rot gekleideten, jungen Mann mit Federbarett, dem Sänger aufmerksam zuhörend (Möglicherweise der Auftraggeber), daneben eine Steinbüste des Pan. Das antike Thema wurde vor allem seit der Renaissance in Italien von zahlreichen Künstlern aufgegriffen, es wurde von den Auftraggebern nicht allein zum Zweck des Bildungsbeweises gefragt, sondern es galt auch als Allegorie der Musik allgemein. Was die Farbe betrifft, so ist offensichtlich, dass Castiglione hier die starke Leuchtkraft der Blaufarbe im Kleid des Titelhelden bewusst eingesetzt hat, um die Sphäre der „Kultur" den gedämpfteren Farbtönen der „Natur" gegenüberzusetzen, eine Farbregie, die wir in Castigliones venezianischen Vorbildern bereits vorgebildet finden, wie etwa in den Werken Tizians „Diana und Aktaion" oder „Bacchus und Ariadne". Literatur: Ausstellungskatalog: A. Percy, Giovanni Benedetto Castiglione Philadelphia Museum of Art, 17. Sept. - 28. Nov. 1971, S. 26 Abb. 9 Ausstellungskatalog: Il genio di Giovanni Benedetto Castiglione Il Grechetto, Genova Accademia Lingustica di Belle Arti, 27. Jan. - 1. April 1990, S. 164. (822631)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 254
Auktion:
Datum:
30.06.2011
Auktionshaus:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Deutschland
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

ORPHEUS SINGT VOR WALDTIEREN UND FAUNEN Öl auf Leinwand, 145 x 199 cm., Im originalen, geschnitzten und vergoldeten Rahmen
Erste Studien unternahm der Künstler bei Paggi in Genua, nach dessen Tod lernte er in der Schule des Giovanni de´ Ferrari, aber auch bei dem damals gerade in Genua tätigen van Dyck. Die Stationen Florenz, Rom, Neapel und nicht zuletzt Venedig beeinflussten sein Werk - vor allem, was die Farbigkeit betrifft. Nach Mantua zurück, stand er im Dienste des Herzogs Karl I. von Mantua, von wo er für nicht nur für den Adel der Stadt, sondern auch für Höfe in Deutschland, Frankreich und England arbeitete. So finden sich in mehreren Kabinettsammlungen Europas Werke seiner Hand. Die Tierdarstellungen, biblische und antike Themen bilden den überwiegenden Teil seines Werkes. Von denen sich ein Großteil in Museen wie Dresdner Galerie, Münchener Pinakothek, Louvre zu Paris, Belvedere zu Wien oder Eremitage zu St. Petersburg finden. Auch das vorliegende großformatige Gemälde nimmt das Thema der Tierdarstellung in Verbindung mit der Wiedergabe einer antiken Szene auf. Dargestellt ist der sagenhafte Sänger Orpheus, von dem die Legende (nach Ovid) erzählt, er hätte derart schön gesungen, dass er nicht allein die Waldtiere, sondern auch die gefährlichsten Raubtiere zu seinen Zuhörern machen- und sie besänftigen konnte, ja sogar den Hüter der Unterwelt vermochte er so zu rühren, dass ihm erlaubt wurde, seine geliebte Eurydike aus dem Reich des Todes zurückzuholen. Hier ist er unter einer Baumgruppe in einer Waldlichtung sitzend gezeigt, mit einer Geige, anstelle der aus der Antike überlieferten Harfe. Vor ihm, etwas tiefer gestellt, zumeist liegend, die unterschiedlichsten Tiere des Waldes, aber auch exotische Tiere, wie Affen oder ein Straußenvogel, und zudem zwei lauschende Faune am linken Bildrand vor einem Baum kauernd, im Hintergrund ein Löwe neben menschlichen Gestalten. Rechts seitlich des Sängers sehen wir einen zeitgenössisch rot gekleideten, jungen Mann mit Federbarett, dem Sänger aufmerksam zuhörend (Möglicherweise der Auftraggeber), daneben eine Steinbüste des Pan. Das antike Thema wurde vor allem seit der Renaissance in Italien von zahlreichen Künstlern aufgegriffen, es wurde von den Auftraggebern nicht allein zum Zweck des Bildungsbeweises gefragt, sondern es galt auch als Allegorie der Musik allgemein. Was die Farbe betrifft, so ist offensichtlich, dass Castiglione hier die starke Leuchtkraft der Blaufarbe im Kleid des Titelhelden bewusst eingesetzt hat, um die Sphäre der „Kultur" den gedämpfteren Farbtönen der „Natur" gegenüberzusetzen, eine Farbregie, die wir in Castigliones venezianischen Vorbildern bereits vorgebildet finden, wie etwa in den Werken Tizians „Diana und Aktaion" oder „Bacchus und Ariadne". Literatur: Ausstellungskatalog: A. Percy, Giovanni Benedetto Castiglione Philadelphia Museum of Art, 17. Sept. - 28. Nov. 1971, S. 26 Abb. 9 Ausstellungskatalog: Il genio di Giovanni Benedetto Castiglione Il Grechetto, Genova Accademia Lingustica di Belle Arti, 27. Jan. - 1. April 1990, S. 164. (822631)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 254
Auktion:
Datum:
30.06.2011
Auktionshaus:
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Schellingstr. 44
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