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Auktionsarchiv: Los-Nr. 65

Richard Ziegler

Moderne Kunst
04.12.2010
Schätzpreis
50.000 €
ca. 66.100 $
Zuschlagspreis:
610.000 €
ca. 806.427 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 65

Richard Ziegler

Moderne Kunst
04.12.2010
Schätzpreis
50.000 €
ca. 66.100 $
Zuschlagspreis:
610.000 €
ca. 806.427 $
Beschreibung:

Die Polizei, 1929.
Öl auf Leinwand Links unten monogrammiert und datiert. 80,5 x 100 cm (31,6 x 39,3 in) Wir danken Herrn Heiko Rogge, Neuenbürg, für die freundliche Unterstützung. PROVENIENZ: Neue Münchner Galerie, Richard Hiepe. Privatsammlung Süddeutschland. Richard Ziegler wird 1891 in Pforzheim geboren. Er besucht das Gymnasium und geht anschließend für ein Jahr nach Großbritannien. Nach seiner Rückkehr studiert er Philologie in Genf, Greifswald und Heidelberg. Sein Studium beendet er im Jahr 1919 mit Promotion. Noch während seines Studiums spielt für Ziegler die Kunst keine entscheidende Rolle, erst nach seinem Abschluss widmet er sich intensiv der Malerei. Fortan schafft Ziegler Buchillustrationen, Holzschnitte und Ölgemälde und lässt sich ab 1925 in Berlin als freier Künstler nieder. Dem spätberufenen Künstler gelingt, was andere selbst nach mühevollen Anläufen kaum erreichen: In kurzer Zeit reiht sich Richard Ziegler in Berlin in die Avantgarde der Hauptstadt ein, um zusammen mit Dix und Grosz in der "Novembergruppe" auszustellen. Berlin, das bereits vor dem Ersten Weltkrieg ein besonderer Schauplatz sozialer Gegensätze war, ist nun in den zwanziger Jahren erneut zu einer seltsamen Scheinblüte erwacht. Der Tanz auf dem Vulkan wird nirgendwo in Europa so emphatisch zelebriert wie im Berlin der Mittzwanziger. Die gesellschaftlichen Schranken fallen und die Künstler sehen in der Schilderung verfallender Sitten das Spiegelbild einer Gesellschaft, die sich keinem Reglement unterwerfen will. Die drei Entblößten deuten ein Dreiecksverhältnis zwischen Richard Ziegler (Mitte), seinem Cousin Erwin Weber (links) und einer Unbekannten an. Die Hand des Polizisten liegt schwer auf Zieglers Schulter. Sie sind umgeben von Gaffern, Spießern und Gleichgültigen und sind deren Aggression und Kleinbürgerlichkeit ausgesetzt. Offen bleibt, wer hier die Oberhand gewinnen wird, denn das wird in Zieglers ambivalenter Schilderung dem Betrachter überlassen. Im Jahr 1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, verlässt Richard Ziegler Deutschland und lebt bis 1937 auf der Insel Korcula in der Adria. Die politischen Ereignisse in Deutschland verarbeitet er in seinen drei Serien mit Monotypien. Ab 1937 lebt der Maler und Grafiker bis zum Kriegsende in England und geht 1963 nach Spanien - dort entsteht das "expressiv-realistische" Spätwerk Zieglers. Letztlich kehrt Richard Ziegler zurück in seine Heimat nach Pforzheim und stirbt dort im Jahr 1992 im Alter von 101 Jahren. [KD].

Auktionsarchiv: Los-Nr. 65
Auktion:
Datum:
04.12.2010
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Die Polizei, 1929.
Öl auf Leinwand Links unten monogrammiert und datiert. 80,5 x 100 cm (31,6 x 39,3 in) Wir danken Herrn Heiko Rogge, Neuenbürg, für die freundliche Unterstützung. PROVENIENZ: Neue Münchner Galerie, Richard Hiepe. Privatsammlung Süddeutschland. Richard Ziegler wird 1891 in Pforzheim geboren. Er besucht das Gymnasium und geht anschließend für ein Jahr nach Großbritannien. Nach seiner Rückkehr studiert er Philologie in Genf, Greifswald und Heidelberg. Sein Studium beendet er im Jahr 1919 mit Promotion. Noch während seines Studiums spielt für Ziegler die Kunst keine entscheidende Rolle, erst nach seinem Abschluss widmet er sich intensiv der Malerei. Fortan schafft Ziegler Buchillustrationen, Holzschnitte und Ölgemälde und lässt sich ab 1925 in Berlin als freier Künstler nieder. Dem spätberufenen Künstler gelingt, was andere selbst nach mühevollen Anläufen kaum erreichen: In kurzer Zeit reiht sich Richard Ziegler in Berlin in die Avantgarde der Hauptstadt ein, um zusammen mit Dix und Grosz in der "Novembergruppe" auszustellen. Berlin, das bereits vor dem Ersten Weltkrieg ein besonderer Schauplatz sozialer Gegensätze war, ist nun in den zwanziger Jahren erneut zu einer seltsamen Scheinblüte erwacht. Der Tanz auf dem Vulkan wird nirgendwo in Europa so emphatisch zelebriert wie im Berlin der Mittzwanziger. Die gesellschaftlichen Schranken fallen und die Künstler sehen in der Schilderung verfallender Sitten das Spiegelbild einer Gesellschaft, die sich keinem Reglement unterwerfen will. Die drei Entblößten deuten ein Dreiecksverhältnis zwischen Richard Ziegler (Mitte), seinem Cousin Erwin Weber (links) und einer Unbekannten an. Die Hand des Polizisten liegt schwer auf Zieglers Schulter. Sie sind umgeben von Gaffern, Spießern und Gleichgültigen und sind deren Aggression und Kleinbürgerlichkeit ausgesetzt. Offen bleibt, wer hier die Oberhand gewinnen wird, denn das wird in Zieglers ambivalenter Schilderung dem Betrachter überlassen. Im Jahr 1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, verlässt Richard Ziegler Deutschland und lebt bis 1937 auf der Insel Korcula in der Adria. Die politischen Ereignisse in Deutschland verarbeitet er in seinen drei Serien mit Monotypien. Ab 1937 lebt der Maler und Grafiker bis zum Kriegsende in England und geht 1963 nach Spanien - dort entsteht das "expressiv-realistische" Spätwerk Zieglers. Letztlich kehrt Richard Ziegler zurück in seine Heimat nach Pforzheim und stirbt dort im Jahr 1992 im Alter von 101 Jahren. [KD].

Auktionsarchiv: Los-Nr. 65
Auktion:
Datum:
04.12.2010
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
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