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Auktionsarchiv: Los-Nr. 80

Deckelpokal zur Silberhochzeit von Jan Westendorp und Sara van Wijlick

Schätzpreis
80.000 € - 120.000 €
ca. 94.899 $ - 142.349 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 80

Deckelpokal zur Silberhochzeit von Jan Westendorp und Sara van Wijlick

Schätzpreis
80.000 € - 120.000 €
ca. 94.899 $ - 142.349 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Bleiglas und weißes Fadenglas mit teilweise geblänktem Tiefschnitt und Diamantriss. Flacher, glockenförmiger Fuß mit Abriss. Schaft und Deckelknauf mit eingeschlossenen Spiralfäden aus Milchglas in Form einer ''8'' gewunden, seitlich je ein entsprechender Doppelbogen appliziert, die Fadenauflagen gekniffen. Auf der Kuppa gegenüberliegend zwei runde, von je einem Palm- und Lorbeerzweig gerahmte Medaillons: (1) Zwei Hände ragen aus den Wolken und halten eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt, als Symbol der Ewigkeit; in der Mitte die römische Zahl ''XXV'' und oben das Gottesauge mit Strahlenkranz. (2) Dorfansicht, darüber die Sonne. Im unteren Teil der Kuppa umlaufende, dreizeilige Inschrift ''VIJFENTWINTTIGIAARIGE TROUWDAG VAN DEN HEERE IAN VAN WESTENDORP / EN MEIUFFROUWE.SARA VAN WIJLICK, GEVIERD BINNEN AMSTERDAM, / 7. SPROKKELMAAND, 1759.''. Am Mündungsrand zweizeilige, umlaufende Inschrift: ''HET HEILLICHT, DAT DEEZ' ECHT MET ZILVREN STRAALEN GROET, / OMSCHIJN', TOT 'S HEMELS EER, HEM EENS MET GOUDEN GLOED.'' Auf Fußoberseite signiert ''J. Sang, inv= et fec= Amsterdam 1759''. H. 39,9 cm (H. ohne Deckel 26,9 cm) Provenienz: Kunsthandel Frides Laméris, Amsterdam, 2005 Literatur -- F.G.A.M. Smit, A concise catalogue of eighteenth-century wine-glasses wheel-engraved and signed by Jacob Sang Peterborough, 1992, S. 11-12, Nr. 1759.9. Vgl. einen Norwegen, Nostetangen zugeschriebenen Deckelpokal mit ähnlichem Schaft und Deckelknauf in der Sammlung des Hida Takayama Museum of Art, Auktion Sotheby's London, 19.12.2002, Lot 52. Das Glas bezieht sich auf den 25. Hochzeitstag von Jan Westendorp und Sara van Wijlick am 7. Februar 1759. Jan Westendorp (1708-1764 in Amsterdam), Sohn von Matthijs Westendorp und Elisabeth Hartsen, wurde am 7.11.1714 in der ''Doopsgezinde kerk'', einer Mennonitenkirche, getauft. Er war Kaufmann und heiratete am 7.2.1734 Sara Wijllick (1709-1795 in Amsterdam). Das Paar hatte drei Kinder - Jan, Elisabeth und Sara - und wohnte auf dem Nieuwendijk. Jan Westendorp hatte später zusammen mit seinem Sohn die Firma ''Jan Westendorp en Zoon''. Für 16.700 Gulden (Flrs.) kauften sie 1760 ein Schiff namens ''Het Fortuijn''. Die mit den Wiedertäufern in Zusammenhang stehenden Mennoniten, die zunächst in einigen Dörfern der Niederlande zusammenlebten, bekleideten seit dem 17. Jahrhundert bedeutende ökonomische Positionen etwa als Kaufleute und Reeder. Gemeinhin zeigten sie ihren Besitz nicht nach außen; offenbar hat sich dies im 18. Jahrhundert gelockert, so dass der vorliegende aufwendige Pokal in Auftrag gegeben werden konnte. Bei dem dargestellten Dorf könnte es sich um eine symbolische Darstellung Bethlehems handeln. Die Gestaltung des Glases lehnt sich an ca. 100 Jahre ältere Pokale an. Ca. sieben Pokale dieses Typs aus dem 17. Jahrhundert mit godronierter Kuppa sind bekannt, englische Gläser in der Tradition der Schlangenstielgläser à la façon de Venise: Victoria and Albert Museum, London; Sammlung Hamilton Clements (W.A.Thorpe, Abb. XXX); Erdding House bei Wrexham; Fitzwilliam Museum, Cambridge; Hida Takayama Museum (Auktionskat. Sotheby's, London, 19.12.2002, Nr. 52); sowie ein Fragment im Rijksmuseum, Amsterdam. Ein entsprechend früher, mit Godronierung versehener Deckelpokal mit doppeltachtförmigem Schaft, allerdings 1757 von Sang geschnitten und signiert, ist im Britischen Museum, London (Charleston 1965, S. 237, Abb. 3; W.A.Thorpe, A History of English and Irish Glass, Bd. 2, Abb. XXVIII). Dieser Pokal wurde zum Jubiläum eines Schiffbauers für die Vereinigte Ostindische Companie geschnitten und mag dem vorliegenden Pokal als Vorbild gedient haben, wobei die Godronierung weggelassen wurde. Vgl. einen von Sang signierten und 1759 datierten Pokal im Corning Museum of Glass mit Balusterschaft (Deckel mit kronenartigem Knauf wohl nicht ursprünglich zugehörig). Jacob Sang (ca. 1720 bis 1786), wahrscheinlich ein Sohn des bekannten Hofglasschneiders Andreas Friedrich Sang aus Erfurt, ist seit 1748 in Amsterdam

Auktionsarchiv: Los-Nr. 80
Auktion:
Datum:
24.10.2020
Auktionshaus:
Dr. Fischer Kunstauktionen
Trappensee-Schlösschen
74074 Heilbronn
Deutschland
info@auctions-fischer.de
+49 7131 155570
+49 7131 1555720
Beschreibung:

Bleiglas und weißes Fadenglas mit teilweise geblänktem Tiefschnitt und Diamantriss. Flacher, glockenförmiger Fuß mit Abriss. Schaft und Deckelknauf mit eingeschlossenen Spiralfäden aus Milchglas in Form einer ''8'' gewunden, seitlich je ein entsprechender Doppelbogen appliziert, die Fadenauflagen gekniffen. Auf der Kuppa gegenüberliegend zwei runde, von je einem Palm- und Lorbeerzweig gerahmte Medaillons: (1) Zwei Hände ragen aus den Wolken und halten eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt, als Symbol der Ewigkeit; in der Mitte die römische Zahl ''XXV'' und oben das Gottesauge mit Strahlenkranz. (2) Dorfansicht, darüber die Sonne. Im unteren Teil der Kuppa umlaufende, dreizeilige Inschrift ''VIJFENTWINTTIGIAARIGE TROUWDAG VAN DEN HEERE IAN VAN WESTENDORP / EN MEIUFFROUWE.SARA VAN WIJLICK, GEVIERD BINNEN AMSTERDAM, / 7. SPROKKELMAAND, 1759.''. Am Mündungsrand zweizeilige, umlaufende Inschrift: ''HET HEILLICHT, DAT DEEZ' ECHT MET ZILVREN STRAALEN GROET, / OMSCHIJN', TOT 'S HEMELS EER, HEM EENS MET GOUDEN GLOED.'' Auf Fußoberseite signiert ''J. Sang, inv= et fec= Amsterdam 1759''. H. 39,9 cm (H. ohne Deckel 26,9 cm) Provenienz: Kunsthandel Frides Laméris, Amsterdam, 2005 Literatur -- F.G.A.M. Smit, A concise catalogue of eighteenth-century wine-glasses wheel-engraved and signed by Jacob Sang Peterborough, 1992, S. 11-12, Nr. 1759.9. Vgl. einen Norwegen, Nostetangen zugeschriebenen Deckelpokal mit ähnlichem Schaft und Deckelknauf in der Sammlung des Hida Takayama Museum of Art, Auktion Sotheby's London, 19.12.2002, Lot 52. Das Glas bezieht sich auf den 25. Hochzeitstag von Jan Westendorp und Sara van Wijlick am 7. Februar 1759. Jan Westendorp (1708-1764 in Amsterdam), Sohn von Matthijs Westendorp und Elisabeth Hartsen, wurde am 7.11.1714 in der ''Doopsgezinde kerk'', einer Mennonitenkirche, getauft. Er war Kaufmann und heiratete am 7.2.1734 Sara Wijllick (1709-1795 in Amsterdam). Das Paar hatte drei Kinder - Jan, Elisabeth und Sara - und wohnte auf dem Nieuwendijk. Jan Westendorp hatte später zusammen mit seinem Sohn die Firma ''Jan Westendorp en Zoon''. Für 16.700 Gulden (Flrs.) kauften sie 1760 ein Schiff namens ''Het Fortuijn''. Die mit den Wiedertäufern in Zusammenhang stehenden Mennoniten, die zunächst in einigen Dörfern der Niederlande zusammenlebten, bekleideten seit dem 17. Jahrhundert bedeutende ökonomische Positionen etwa als Kaufleute und Reeder. Gemeinhin zeigten sie ihren Besitz nicht nach außen; offenbar hat sich dies im 18. Jahrhundert gelockert, so dass der vorliegende aufwendige Pokal in Auftrag gegeben werden konnte. Bei dem dargestellten Dorf könnte es sich um eine symbolische Darstellung Bethlehems handeln. Die Gestaltung des Glases lehnt sich an ca. 100 Jahre ältere Pokale an. Ca. sieben Pokale dieses Typs aus dem 17. Jahrhundert mit godronierter Kuppa sind bekannt, englische Gläser in der Tradition der Schlangenstielgläser à la façon de Venise: Victoria and Albert Museum, London; Sammlung Hamilton Clements (W.A.Thorpe, Abb. XXX); Erdding House bei Wrexham; Fitzwilliam Museum, Cambridge; Hida Takayama Museum (Auktionskat. Sotheby's, London, 19.12.2002, Nr. 52); sowie ein Fragment im Rijksmuseum, Amsterdam. Ein entsprechend früher, mit Godronierung versehener Deckelpokal mit doppeltachtförmigem Schaft, allerdings 1757 von Sang geschnitten und signiert, ist im Britischen Museum, London (Charleston 1965, S. 237, Abb. 3; W.A.Thorpe, A History of English and Irish Glass, Bd. 2, Abb. XXVIII). Dieser Pokal wurde zum Jubiläum eines Schiffbauers für die Vereinigte Ostindische Companie geschnitten und mag dem vorliegenden Pokal als Vorbild gedient haben, wobei die Godronierung weggelassen wurde. Vgl. einen von Sang signierten und 1759 datierten Pokal im Corning Museum of Glass mit Balusterschaft (Deckel mit kronenartigem Knauf wohl nicht ursprünglich zugehörig). Jacob Sang (ca. 1720 bis 1786), wahrscheinlich ein Sohn des bekannten Hofglasschneiders Andreas Friedrich Sang aus Erfurt, ist seit 1748 in Amsterdam

Auktionsarchiv: Los-Nr. 80
Auktion:
Datum:
24.10.2020
Auktionshaus:
Dr. Fischer Kunstauktionen
Trappensee-Schlösschen
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Deutschland
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