» Zoom [ ^ ] Selbstbildnis als sitzender, zeichnender Akt Bleistift auf Velin. Um 1907. 35,2 x 25,7 cm. Verso von Charlotte Berend-Corinth mit Bleistift monogrammiert "Ch. B. C." und bezeichnet "Selbstportrait Nachlass Corinth". Im zeichnerischen Schaffen Corinths nimmt sowohl die Aktdarstellung als auch das Selbstbildnis eine wichtige Rolle ein. Zur Selbstdarstellung sagte Corinth: "Das beste und willigste Modell aber ist 'man selbst'... Die Sucht, sich selbst kennen zu lernen; die Möglichkeit, jeden Augenblick, in welchem man sonst unbeschäftigt wäre, auf diese Weise lehrreich ausnutzen zu können, die Billigkeit des Modells, denn es ist nur ein guter Spiegel nötig; - am allermeisten aber die Lust, ganz nach eigenem Gutdünken, ohne jede andere Beeinflussung das Arrangement und die Auffassung treffen zu können, macht das Selbstporträt zum bevorzugten Studienmittel aller Maler." (Lovis Corinth Das Erlernen der Malerei, Berlin 1908, S. 122). Zugleich aber dient das Selbstbildnis stets auch der Selbstbefragung. Der Künstler zeichnet sich hier in gelöster Haltung, mit locker hängenden Schultern und vorgewölbtem Bauch, auf einem bloß angedeuteten Schemel, schräg nach links gewandt, das Blatt und die zeichnende Hand auf Brusthöhe haltend. Sein aufmerksamer, prüfender Blick richtet sich gerade in den Spiegel, wobei die dunkel verschattete, tiefliegende Augenpartie in Nase, Wange und Mundpartie übergeht. Mit großer zeichnerischer Souveränität, spielerisch schwingender Linienführung und sicheren Schraffuren erfasst er die eigenen Züge und scheint mit dem eindringlichen Blick nicht nur sich selbst, sondern auch den Betrachter zu hinterfragen. In der Hamburger Kunsthalle befindet sich eine gegenseitig komponierte, vergleichbare Zeichnung Corinths, "Selbstporträt als sitzender, zeichnender Akt" (Inv. Nr. 2004-17).
» Zoom [ ^ ] Selbstbildnis als sitzender, zeichnender Akt Bleistift auf Velin. Um 1907. 35,2 x 25,7 cm. Verso von Charlotte Berend-Corinth mit Bleistift monogrammiert "Ch. B. C." und bezeichnet "Selbstportrait Nachlass Corinth". Im zeichnerischen Schaffen Corinths nimmt sowohl die Aktdarstellung als auch das Selbstbildnis eine wichtige Rolle ein. Zur Selbstdarstellung sagte Corinth: "Das beste und willigste Modell aber ist 'man selbst'... Die Sucht, sich selbst kennen zu lernen; die Möglichkeit, jeden Augenblick, in welchem man sonst unbeschäftigt wäre, auf diese Weise lehrreich ausnutzen zu können, die Billigkeit des Modells, denn es ist nur ein guter Spiegel nötig; - am allermeisten aber die Lust, ganz nach eigenem Gutdünken, ohne jede andere Beeinflussung das Arrangement und die Auffassung treffen zu können, macht das Selbstporträt zum bevorzugten Studienmittel aller Maler." (Lovis Corinth Das Erlernen der Malerei, Berlin 1908, S. 122). Zugleich aber dient das Selbstbildnis stets auch der Selbstbefragung. Der Künstler zeichnet sich hier in gelöster Haltung, mit locker hängenden Schultern und vorgewölbtem Bauch, auf einem bloß angedeuteten Schemel, schräg nach links gewandt, das Blatt und die zeichnende Hand auf Brusthöhe haltend. Sein aufmerksamer, prüfender Blick richtet sich gerade in den Spiegel, wobei die dunkel verschattete, tiefliegende Augenpartie in Nase, Wange und Mundpartie übergeht. Mit großer zeichnerischer Souveränität, spielerisch schwingender Linienführung und sicheren Schraffuren erfasst er die eigenen Züge und scheint mit dem eindringlichen Blick nicht nur sich selbst, sondern auch den Betrachter zu hinterfragen. In der Hamburger Kunsthalle befindet sich eine gegenseitig komponierte, vergleichbare Zeichnung Corinths, "Selbstporträt als sitzender, zeichnender Akt" (Inv. Nr. 2004-17).
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