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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3

CICERO – FLORILEGIUM aus den "Epistulae ad familiares".

Auktion 67
09.11.2016 - 11.11.2016
Schätzpreis
20.000 €
ca. 21.597 $
Zuschlagspreis:
17.000 €
ca. 18.358 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3

CICERO – FLORILEGIUM aus den "Epistulae ad familiares".

Auktion 67
09.11.2016 - 11.11.2016
Schätzpreis
20.000 €
ca. 21.597 $
Zuschlagspreis:
17.000 €
ca. 18.358 $
Beschreibung:

Lateinische Handschrift auf Pergament. Mittel – oder Norditalien, Mitte 15. Jhdt. Blattgr. 15,5 x 10,5 cm, Schriftspiegel ca. 10 x 6 cm. Mit Wappenminiatur mit Gold und zahlr. zweizeiligen Initialen in Rot und Blau mit Fleuronnée. Incipit in Rot und Blau, Hervorhebungen in Rot. Durchgehend rubriziert. 82 Bl. 21 Zl. Beschäd. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Streicheisenlinien, 9 (von ursprünglich 10) kleinen Buckeln sowie einer (defekten) Schließe. (103)
Der Pergamentcodex in handlichem kleinen Oktavformat mit einer Auswahl von insgesamt 65 Stücken aus den "Epistulae ad familiares" von Cicero ist wohl als luxuriöses Schulbuch eines Adeligen anzusprechen. Die Formen der vollendeten humanistischen Minuskel weisen – nach einer dankenswerten Mitteilung von Mirella Ferrari – auf eine Entstehung im Kreis der Humanisten von Mittel – oder Norditalien um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Buchschmuck wurde dagegen von einem Rubrikator in konventionellen gotischen Formen ausgeführt. Die bislang nicht publizierte Handschrift stammt aus Privatbesitz (kein Eintrag in der Lost-Art-Datenbank der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste). Die hochwertige Ausstattung, vor allem aber die vollständige Erhaltung im ursprünglichen Einband sind von attraktiver Wirkung. Das Wappen des Auftraggebers oder Besitzers am Fuß der ersten Seite ist ebenso wie die Initialen mit ausgreifenden Federverzierungen am Beginn nahezu jedes Briefes in hoher, professioneller Qualität ausgeführt. Im Text sind alle Initialen eingetragen, lediglich der freie Platz für die große P-Initiale am Beginn des ersten enthaltenen Briefes wurde nicht gefüllt. Die Briefanfänge sind außerdem durch die Nennung des Adressaten in roter Textschrift hervorgehoben. Nur für Incipit (und den Beginn des ersten Briefes) und Explicit wurde als Auszeichnungsschrift die Capitalis quadrata verwendet. Dabei unterliefen dem Schreiber im Incipit offensichtlich Fehler, die durch Rasuren nur teilweise korrigiert wurden. Vermutlich begann er mit der Adresse des Briefes an Lentulus, besann sich aber dann darauf, daß das Incipit dem gesamten Briefcorpus gelten sollte. Der Text verteilt sich auf acht Lagen zu jeweils fünf Doppelblättern; am Ende jeder Lage finden sich feine vertikale Reklamanten. Vorgebunden ist ein Doppelblatt, auf dem in etwas späterer Zeit einzelne Namen eingetragen wurden, wohl Besitzvermerke; sie sind stark abgerieben oder verwischt, so daß sie für uns nicht mehr lesbar sind. Vor der Bindung wurden die Blätter ein wenig beschnitten; erkennbar ist dies an der etwas angeschnittenen Wappenzeichnung sowie in Einzelfällen minimal angeschnittenem Fleuronée. Dennoch bieten die Textseiten mit ihren breiten Rändern einen harmonisch ausgewogenen Eindruck. Der Schriftspiegel mit Doppellinien an beiden Seiten ist meist blind regliert, teils auch in heller Tinte. Die zierliche breite Textschrift erzeugt ein klares Schriftbild mit deutlichen Worttrennungen; es fallen jedoch zahlreiche Bogenverbindungen und Kürzungen auf, ebenso die Verwendung der nicht in humanistischem Sinn bereinigten Formen "michi" und "nichil". Verbesserungen, interlinear und am Rand, finden sich nur bis zum Beginn der zweiten Lage; die Durchsicht von einem Korrektor wurde offensichtlich nicht vollendet. Auf den ersten sieben Textblättern wurden Marginalien von einer zeitgenössischen Hand eingetragen, ebenfalls in einer humanistischen Minuskel, aus deren Kanon das doppelstöckige e jedoch herausfällt. Den schlichten Einband, geziert mit sternförmig angeordneten doppelten Streicheisenlinien und kleinen rosettenförmigen Buckeln, erhielt die Handschrift wohl bald nach ihrer Fertigstellung. Im 15. Jahrhundert findet sich ein ähnlicher Dekor häufig bei Einbänden aus Norditalien. Von einst vorhandenen Vorsätzen zeugen die Abklatsche einer gotischen Textschrift und Papierreste auf den Innendeckeln. Das Wappen auf der ersten Seite ist als Vollwappen in präziser Federzeichnung mit Deckfarben und Vergoldung (leider stark berieben) ausgeführt. Heraldisch rechts wird es von einem aufrechten Löwen als Wappenhalter flankiert; heraldisch links ist ein Schriftband über drei Akanthusblätter geschlungen, die jeweils in einem Goldpollen enden. Zweifellos sollte das leergebliebene Band eine Devise aufnehmen. Der Wappenschild ist von einem gestürzten Keil geteilt, möglicherweise wurde die zugehörige Wappenfigur nicht eingezeichnet. Die Helmzier besteht aus fünf langen Federn, die Helmkrone

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3
Auktion:
Datum:
09.11.2016 - 11.11.2016
Auktionshaus:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Deutschland
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

Lateinische Handschrift auf Pergament. Mittel – oder Norditalien, Mitte 15. Jhdt. Blattgr. 15,5 x 10,5 cm, Schriftspiegel ca. 10 x 6 cm. Mit Wappenminiatur mit Gold und zahlr. zweizeiligen Initialen in Rot und Blau mit Fleuronnée. Incipit in Rot und Blau, Hervorhebungen in Rot. Durchgehend rubriziert. 82 Bl. 21 Zl. Beschäd. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit Streicheisenlinien, 9 (von ursprünglich 10) kleinen Buckeln sowie einer (defekten) Schließe. (103)
Der Pergamentcodex in handlichem kleinen Oktavformat mit einer Auswahl von insgesamt 65 Stücken aus den "Epistulae ad familiares" von Cicero ist wohl als luxuriöses Schulbuch eines Adeligen anzusprechen. Die Formen der vollendeten humanistischen Minuskel weisen – nach einer dankenswerten Mitteilung von Mirella Ferrari – auf eine Entstehung im Kreis der Humanisten von Mittel – oder Norditalien um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Buchschmuck wurde dagegen von einem Rubrikator in konventionellen gotischen Formen ausgeführt. Die bislang nicht publizierte Handschrift stammt aus Privatbesitz (kein Eintrag in der Lost-Art-Datenbank der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste). Die hochwertige Ausstattung, vor allem aber die vollständige Erhaltung im ursprünglichen Einband sind von attraktiver Wirkung. Das Wappen des Auftraggebers oder Besitzers am Fuß der ersten Seite ist ebenso wie die Initialen mit ausgreifenden Federverzierungen am Beginn nahezu jedes Briefes in hoher, professioneller Qualität ausgeführt. Im Text sind alle Initialen eingetragen, lediglich der freie Platz für die große P-Initiale am Beginn des ersten enthaltenen Briefes wurde nicht gefüllt. Die Briefanfänge sind außerdem durch die Nennung des Adressaten in roter Textschrift hervorgehoben. Nur für Incipit (und den Beginn des ersten Briefes) und Explicit wurde als Auszeichnungsschrift die Capitalis quadrata verwendet. Dabei unterliefen dem Schreiber im Incipit offensichtlich Fehler, die durch Rasuren nur teilweise korrigiert wurden. Vermutlich begann er mit der Adresse des Briefes an Lentulus, besann sich aber dann darauf, daß das Incipit dem gesamten Briefcorpus gelten sollte. Der Text verteilt sich auf acht Lagen zu jeweils fünf Doppelblättern; am Ende jeder Lage finden sich feine vertikale Reklamanten. Vorgebunden ist ein Doppelblatt, auf dem in etwas späterer Zeit einzelne Namen eingetragen wurden, wohl Besitzvermerke; sie sind stark abgerieben oder verwischt, so daß sie für uns nicht mehr lesbar sind. Vor der Bindung wurden die Blätter ein wenig beschnitten; erkennbar ist dies an der etwas angeschnittenen Wappenzeichnung sowie in Einzelfällen minimal angeschnittenem Fleuronée. Dennoch bieten die Textseiten mit ihren breiten Rändern einen harmonisch ausgewogenen Eindruck. Der Schriftspiegel mit Doppellinien an beiden Seiten ist meist blind regliert, teils auch in heller Tinte. Die zierliche breite Textschrift erzeugt ein klares Schriftbild mit deutlichen Worttrennungen; es fallen jedoch zahlreiche Bogenverbindungen und Kürzungen auf, ebenso die Verwendung der nicht in humanistischem Sinn bereinigten Formen "michi" und "nichil". Verbesserungen, interlinear und am Rand, finden sich nur bis zum Beginn der zweiten Lage; die Durchsicht von einem Korrektor wurde offensichtlich nicht vollendet. Auf den ersten sieben Textblättern wurden Marginalien von einer zeitgenössischen Hand eingetragen, ebenfalls in einer humanistischen Minuskel, aus deren Kanon das doppelstöckige e jedoch herausfällt. Den schlichten Einband, geziert mit sternförmig angeordneten doppelten Streicheisenlinien und kleinen rosettenförmigen Buckeln, erhielt die Handschrift wohl bald nach ihrer Fertigstellung. Im 15. Jahrhundert findet sich ein ähnlicher Dekor häufig bei Einbänden aus Norditalien. Von einst vorhandenen Vorsätzen zeugen die Abklatsche einer gotischen Textschrift und Papierreste auf den Innendeckeln. Das Wappen auf der ersten Seite ist als Vollwappen in präziser Federzeichnung mit Deckfarben und Vergoldung (leider stark berieben) ausgeführt. Heraldisch rechts wird es von einem aufrechten Löwen als Wappenhalter flankiert; heraldisch links ist ein Schriftband über drei Akanthusblätter geschlungen, die jeweils in einem Goldpollen enden. Zweifellos sollte das leergebliebene Band eine Devise aufnehmen. Der Wappenschild ist von einem gestürzten Keil geteilt, möglicherweise wurde die zugehörige Wappenfigur nicht eingezeichnet. Die Helmzier besteht aus fünf langen Federn, die Helmkrone

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Auktion:
Datum:
09.11.2016 - 11.11.2016
Auktionshaus:
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auctions@zisska.de
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