Beschreibung:

Bildplatte "Der hl. Franziskus umarmt den gekreuzigten Jesus" Porzellan, farbiger Aufglasurdekor. Sehr fein gemalte Gemäldekopie in einem außergewöhnlichen, skulptural geschnitzten Rahmen, eine mit Efeu- und Laub überwachsene Ruine einer doppelbogigen gotischen Kirche oder eines Kreuzgangs. Pressmarke Zepter mit K.P.M., gepresst H und I, geritzt 12 7/8 - 7 5/8. Rückseitiges Klebeetikett ligiertes MTH unter Krone. Porzellan H 32,8, B 20 cm. Rahmen H 61, B 40 cm. Berlin, KPM, um 1840 - 45, der Dekor Hausmalerei nach Bartolomé Esteban Murillo.Die Bildplatte zeigt in außerordentlich qualitätvoller Malerei den Hl. Franziskus, der den gekreuzigten Jesus umarmt. Der Gekreuzigte hat dabei seinen rechten Arm vom Kreuz gelöst und wendet sich dem Heiligen zu. Franziskus, im dunkelbraunen Ordensgewand und mit den Stigmata an Händen und Füßen, stützt dabei seinen rechten Fuß auf einen Globus. Rechts begleiten zwei fliegende Putti die Szene, ein aufgeschlagenes Buch tragend mit dem neutestamentlichen Vers „QVINON RENVNTIAT OMNIBVS QVÆ POSSIDET NONPOTES MEVS ESSEDISCI PVLVS“ (Lukas 14,33: der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein). Im Hintergrund erstreckt sich die Silhouette einer Stadt, und darüber wölbt sich ein dunkler Himmel. Die Darstellung wird von einer effektvollen Lichtregie bestimmt, indem ein von links oben einfallendes Licht den bleichen Körper Jesu betont und zum Zentrum des Bildes macht. Das Kolorit beschränkt sich auf wenige Farben, Braun, Blau, Grau und Schwarz, wenig Rot und Purpur, die in reicher Nuancierung verwendet worden sind. Die Bildplatte kopiert ein Gemäldes des spanischen Malers Bartolomeo Esteban Murillo, das um 1668 - 70 datiert wird und sich heute im Museo de Bellas Artes in Sevilla befindet. Das Sujet bezieht sich auf das franziskanische Credo der Nachfolge Jesu im Handeln und Glauben. Zentraler Aspekt war die konsequente Entsagung weltlicher Reichtümer. Murillos Werk ist als ein hervorragendes Beispiel der spanischen Malerei des Barock und der Zeit der Gegenreformation zu sehen. Sein Œuvre versammelt in der Hauptsache religiöse Darstellungen neben Porträts und Genremotiven. Der Klebezettel auf der Rückseite des Holzrahmens, Königs- oder Fürstenkrone mit Initialen, verweist auf die ehemalige Besitzerin, Maria Theresia Magdalena von Bourbon-Sizilien, verheiratete Fürstin von Hohenzollern-Sigmaringen (1867-1902). Die gläubige Katholikin war viele Jahre schwer krank, und ist durchaus denkbar, dass das außergewöhnliche Objekt als Andachtsbild diente. ProvenienzEhemals Maria Theresia Magdalena von Bourbon-Sizilien-