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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3012

ANTWERPENER MANIERIST, UM 1515–20

Schätzpreis
90.000 CHF - 120.000 CHF
ca. 99.375 $ - 132.500 $
Zuschlagspreis:
106.250 CHF
ca. 117.318 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3012

ANTWERPENER MANIERIST, UM 1515–20

Schätzpreis
90.000 CHF - 120.000 CHF
ca. 99.375 $ - 132.500 $
Zuschlagspreis:
106.250 CHF
ca. 117.318 $
Beschreibung:

ANTWERPENER MANIERIST, UM 1515–20 Flügelaltar mit der Anbetung der Hl. Drei Könige, der Geburt Christi und der Flucht nach Ägypten. Öl auf Holz. Mitteltafel: 84,5 × 68,3 cm / Seitentafeln: je 86 × 28,5 cm. Dendrochronologisches Gutachten: Prof. Peter Klein, 2.7.2016 (in Kopie vorhanden). Provenienz: - Kunsthandel Hermann Baer, Berlin, und ab 1936 London, Davies Street. - Ca. 1976 an deutschen Kunsthandel verkauft. - Seit ca. 1980 in süddeutschem Privatbesitz. Dieser komplett erhaltene Flügelaltar mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige greift einen bekannten Altartypus auf, der mit dem Oeuvre des Antwerpener Malers Jan de Beer (um 1475–1528) in Verbindung steht. Jan de Beer früher bekannt als Meister der Mailänder Anbetung aufgrund seines Altarwerks in der Pinacoteca di Brera in Mailand (Inv.-Nr. 620), gilt als einer der wichtigsten Mitglieder der sogenannten Antwerpener Manieristen, einer losen Gruppe von meist anonymen Malern, die im frühen 16. Jahrhundert in und um Antwerpen tätig waren. Zu seinen Lebzeiten hoch angesehen, betrieb Jan de Beer eine vielbeschäftigte Werkstatt mit einer bedeutenden Produktion religiöser Darstellungen. Der Prototyp unseres Altars ist ein verschollenes Werk Jan de Beers, welches durch zahlreiche Kopien bekannt ist und als die beliebteste Komposition auf dem Antwerpener Markt zwischen 1510 und 1527 bezeichnet werden kann (siehe Dan Ewing: Jan de Beer Gothic Renewal in Renaissance Antwerp, Turnhout 2016, S. 184f). Von den heute noch erhaltenen Kopien bildet die Version in der Alten Pinakothek in München den zuverlässigsten Hinweis darauf, wie das ursprüngliche Altarbild aussah (Inv.-Nr. 1431a-c, siehe Ewing 2016, S. 185, Abb. 152). Vielleicht ist es die vielfältige Gestaltung, die einen Teil der bemerkenswerten Popularität dieses Werks ausmachte und die über zwei Generationen hinweg anhielt. Erst mit dem bekannten Letzten Abendmahl von Pieter Coecke van Aelst (1502–1550) um 1527–28 (Lüttich, Musée d'Art Moderne et d'Art Contemporain, Inv.-Nr. 296), wurde ein zweites Antwerpener Gemälde in einer Grössenordnung produziert, die der des verlorenen De Beer-Prototyps nahe kam. Im Gegensatz zur modernen Welt wurde die Bedeutung von hochwertigen Kopien nicht als minderwertig gegenüber dem Original angesehen. Im Gegenteil, Sammler und Kirchen suchten eifrig nach Kopien eines begehrten Originals, die ihnen sonst nicht zur Verfügung gestanden hätten. Dies war ein gängiges Muster der damaligen Zeit, welches selbst in den höchsten Gesellschaftsschichten verbreitet war. Der Maler unseres Flügelaltars könnte ein Künstler aus einer anderen Antwerpener Werkstatt gewesen sein, der mit Beers ursprünglichem Prototyp vertraut gewesen sein muss. Viele Details unserer zentralen Tafel sind sehr nahe an De Beer. Der linke Flügel mit der Geburt Christi entspricht weitgehend dem möglichen Original, während die Landschaft und einige Details der Flucht nach Ägypten vom Prototypen abweichen. Diese Variationen markieren die persönliche Wünschen der jeweiligen Auftraggeber und sind ein weiterer Beleg für die starke Na

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3012
Auktion:
Datum:
22.09.2023
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

ANTWERPENER MANIERIST, UM 1515–20 Flügelaltar mit der Anbetung der Hl. Drei Könige, der Geburt Christi und der Flucht nach Ägypten. Öl auf Holz. Mitteltafel: 84,5 × 68,3 cm / Seitentafeln: je 86 × 28,5 cm. Dendrochronologisches Gutachten: Prof. Peter Klein, 2.7.2016 (in Kopie vorhanden). Provenienz: - Kunsthandel Hermann Baer, Berlin, und ab 1936 London, Davies Street. - Ca. 1976 an deutschen Kunsthandel verkauft. - Seit ca. 1980 in süddeutschem Privatbesitz. Dieser komplett erhaltene Flügelaltar mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige greift einen bekannten Altartypus auf, der mit dem Oeuvre des Antwerpener Malers Jan de Beer (um 1475–1528) in Verbindung steht. Jan de Beer früher bekannt als Meister der Mailänder Anbetung aufgrund seines Altarwerks in der Pinacoteca di Brera in Mailand (Inv.-Nr. 620), gilt als einer der wichtigsten Mitglieder der sogenannten Antwerpener Manieristen, einer losen Gruppe von meist anonymen Malern, die im frühen 16. Jahrhundert in und um Antwerpen tätig waren. Zu seinen Lebzeiten hoch angesehen, betrieb Jan de Beer eine vielbeschäftigte Werkstatt mit einer bedeutenden Produktion religiöser Darstellungen. Der Prototyp unseres Altars ist ein verschollenes Werk Jan de Beers, welches durch zahlreiche Kopien bekannt ist und als die beliebteste Komposition auf dem Antwerpener Markt zwischen 1510 und 1527 bezeichnet werden kann (siehe Dan Ewing: Jan de Beer Gothic Renewal in Renaissance Antwerp, Turnhout 2016, S. 184f). Von den heute noch erhaltenen Kopien bildet die Version in der Alten Pinakothek in München den zuverlässigsten Hinweis darauf, wie das ursprüngliche Altarbild aussah (Inv.-Nr. 1431a-c, siehe Ewing 2016, S. 185, Abb. 152). Vielleicht ist es die vielfältige Gestaltung, die einen Teil der bemerkenswerten Popularität dieses Werks ausmachte und die über zwei Generationen hinweg anhielt. Erst mit dem bekannten Letzten Abendmahl von Pieter Coecke van Aelst (1502–1550) um 1527–28 (Lüttich, Musée d'Art Moderne et d'Art Contemporain, Inv.-Nr. 296), wurde ein zweites Antwerpener Gemälde in einer Grössenordnung produziert, die der des verlorenen De Beer-Prototyps nahe kam. Im Gegensatz zur modernen Welt wurde die Bedeutung von hochwertigen Kopien nicht als minderwertig gegenüber dem Original angesehen. Im Gegenteil, Sammler und Kirchen suchten eifrig nach Kopien eines begehrten Originals, die ihnen sonst nicht zur Verfügung gestanden hätten. Dies war ein gängiges Muster der damaligen Zeit, welches selbst in den höchsten Gesellschaftsschichten verbreitet war. Der Maler unseres Flügelaltars könnte ein Künstler aus einer anderen Antwerpener Werkstatt gewesen sein, der mit Beers ursprünglichem Prototyp vertraut gewesen sein muss. Viele Details unserer zentralen Tafel sind sehr nahe an De Beer. Der linke Flügel mit der Geburt Christi entspricht weitgehend dem möglichen Original, während die Landschaft und einige Details der Flucht nach Ägypten vom Prototypen abweichen. Diese Variationen markieren die persönliche Wünschen der jeweiligen Auftraggeber und sind ein weiterer Beleg für die starke Na

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3012
Auktion:
Datum:
22.09.2023
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