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Auktionsarchiv: Los-Nr. 0215

Rudolf von Alt

Schätzpreis
25.000 € - 40.000 €
ca. 27.939 $ - 44.703 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 0215

Rudolf von Alt

Schätzpreis
25.000 € - 40.000 €
ca. 27.939 $ - 44.703 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Rudolf von Alt (Wien 1812-1905 Wien) Der Vestatempel auf dem Forum Boarium in Rom (Tempel des Herkules Victor), späte 1860er Jahre Aquarell auf Papier; 35,7 x 53 cm Signiert rechts unten: R. Alt Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur Vgl. Marianne Hussl-Hörmann, Rudolf von Alt Die Ölgemälde, Auktionshaus im Kinsky (Hg.), Wien 2011, S. 156-157, Abb. WV 70-71 Das Forum Boarium, heute Piazza della Bocca della Verità, war einer der bedeutendsten Marktplätze der ewigen Stadt. Der wohl im zweiten vorchristlichen Jahrhundert ebenfalls auf diesem Gelände erbaute Rundtempel des Herkules Victor, weist große Ähnlichkeit mit den Ruinen des Vestatempels auf dem Forum Romanum auf, weshalb die irreführende Zuschreibung entstand. Heute kann die Bestimmung des Tempels Herkules Victor als gesichert gelten (aufgrund einer Inschrift auf einer Säulenbasis). In den späteren Jahrhunderten wurde der römische Tempel dem heiligen Stephanus geweiht, bald in Santa Maria del Sole umbenannt und blieb wohl dadurch erhalten. Der kreisrunde Bau ist von 19 (einst 20) ca. zehn Meter hohen korinthischen Marmorsäulen allseitig umrundet. Die Säulen trugen ursprünglich ein Gebälk, welches ebenso wie das damalig robust gebaute Dach nicht mehr erhalten ist. „Zur Zeit Rudolf von Alts schützte zwar nur mehr ein dürftiges Notdach den Tempel, für seine malerische Wirkung als Relikt eines einst mit Tempeln versehenen Forums ist es nicht von Nachteil“ (Marianne Hussl-Hörmann, Rudolf von Alt Die Ölgemälde, S. 157). Das Blatt besticht nicht nur durch die detailgetreue Wiedergabe der Architektur, wie beispielsweise die präzise Materialschilderung der feinen Marmorsäulen, sondern führt dem Betrachter auch die gekonnte Wiedergabe realistischer Lichtsituationen vor Augen: virtuos gesetzte helle Glanzlichter wechseln sich mit Schatten ab und es entsteht eine sonnendurchflutete Atmosphäre. Ein strahlend blauer Himmel mit dünnen Schönwetterwolken bildet den Hintergrund. Kleine Gruppen von Männern und Frauen, mehrere Rinder und Ziegen im Vordergrund bilden einen deutlichen Kontrast zu dem beeindruckenden römischen Säulenbau und der am rechten Bildrand angeschnittenen Fassade. Die charakteristisch freie, lockere Pinselführung des Malers verleiht den Figuren und Tieren Lebendigkeit und Leichtigkeit. Ein Vergleich des vorliegenden Aquarells mit dem gleichnamigen Ölgemälde in den Beständen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Galerie Neue Meister, Gal.-Nr. 2469) oder dem großformatigem Aquarell in der Österreichischen Galerie Belvedere, Wien (Inv.-Nr. 3800) zeigt die Gemeinsamkeiten in der Wiedergabe des südlichen Lichtes sowie der feinen peniblen Detailzeichnung der Architektur deutlich auf. Jedoch konnte Alt mithilfe der Figurenstaffage im Vordergrund die Szenerie auf dem Vorplatz stets variieren. Das wohl bereits in den 1860er Jahren entstandene Aquarell verzichtet noch auf Reiter, Karren und Spaziergänger. Die zahlreichen Tiere verweisen deutlich auf die Nutzung des Geländes als ehemals wichtiger Rindermarkt Roms, wo sich Bauern und Händler zum Viehgeschäft trafen. Hier wird der Eindruck erweckt, dass der Künstler eine momentane Stimmung, einen pittoresken Augenblick in Rom festgehalten hat. In all seinen Darstellungen des Tempels Herkules Victor geht Rudolf von Alt weit über die Dokumentation eines geschichtsträchtigen Ortes hinaus. (Vgl. Marianne Hussl-Hörmann, Rudolf von Alt Die Ölgemälde, S. 156-157)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0215
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Rudolf von Alt (Wien 1812-1905 Wien) Der Vestatempel auf dem Forum Boarium in Rom (Tempel des Herkules Victor), späte 1860er Jahre Aquarell auf Papier; 35,7 x 53 cm Signiert rechts unten: R. Alt Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur Vgl. Marianne Hussl-Hörmann, Rudolf von Alt Die Ölgemälde, Auktionshaus im Kinsky (Hg.), Wien 2011, S. 156-157, Abb. WV 70-71 Das Forum Boarium, heute Piazza della Bocca della Verità, war einer der bedeutendsten Marktplätze der ewigen Stadt. Der wohl im zweiten vorchristlichen Jahrhundert ebenfalls auf diesem Gelände erbaute Rundtempel des Herkules Victor, weist große Ähnlichkeit mit den Ruinen des Vestatempels auf dem Forum Romanum auf, weshalb die irreführende Zuschreibung entstand. Heute kann die Bestimmung des Tempels Herkules Victor als gesichert gelten (aufgrund einer Inschrift auf einer Säulenbasis). In den späteren Jahrhunderten wurde der römische Tempel dem heiligen Stephanus geweiht, bald in Santa Maria del Sole umbenannt und blieb wohl dadurch erhalten. Der kreisrunde Bau ist von 19 (einst 20) ca. zehn Meter hohen korinthischen Marmorsäulen allseitig umrundet. Die Säulen trugen ursprünglich ein Gebälk, welches ebenso wie das damalig robust gebaute Dach nicht mehr erhalten ist. „Zur Zeit Rudolf von Alts schützte zwar nur mehr ein dürftiges Notdach den Tempel, für seine malerische Wirkung als Relikt eines einst mit Tempeln versehenen Forums ist es nicht von Nachteil“ (Marianne Hussl-Hörmann, Rudolf von Alt Die Ölgemälde, S. 157). Das Blatt besticht nicht nur durch die detailgetreue Wiedergabe der Architektur, wie beispielsweise die präzise Materialschilderung der feinen Marmorsäulen, sondern führt dem Betrachter auch die gekonnte Wiedergabe realistischer Lichtsituationen vor Augen: virtuos gesetzte helle Glanzlichter wechseln sich mit Schatten ab und es entsteht eine sonnendurchflutete Atmosphäre. Ein strahlend blauer Himmel mit dünnen Schönwetterwolken bildet den Hintergrund. Kleine Gruppen von Männern und Frauen, mehrere Rinder und Ziegen im Vordergrund bilden einen deutlichen Kontrast zu dem beeindruckenden römischen Säulenbau und der am rechten Bildrand angeschnittenen Fassade. Die charakteristisch freie, lockere Pinselführung des Malers verleiht den Figuren und Tieren Lebendigkeit und Leichtigkeit. Ein Vergleich des vorliegenden Aquarells mit dem gleichnamigen Ölgemälde in den Beständen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Galerie Neue Meister, Gal.-Nr. 2469) oder dem großformatigem Aquarell in der Österreichischen Galerie Belvedere, Wien (Inv.-Nr. 3800) zeigt die Gemeinsamkeiten in der Wiedergabe des südlichen Lichtes sowie der feinen peniblen Detailzeichnung der Architektur deutlich auf. Jedoch konnte Alt mithilfe der Figurenstaffage im Vordergrund die Szenerie auf dem Vorplatz stets variieren. Das wohl bereits in den 1860er Jahren entstandene Aquarell verzichtet noch auf Reiter, Karren und Spaziergänger. Die zahlreichen Tiere verweisen deutlich auf die Nutzung des Geländes als ehemals wichtiger Rindermarkt Roms, wo sich Bauern und Händler zum Viehgeschäft trafen. Hier wird der Eindruck erweckt, dass der Künstler eine momentane Stimmung, einen pittoresken Augenblick in Rom festgehalten hat. In all seinen Darstellungen des Tempels Herkules Victor geht Rudolf von Alt weit über die Dokumentation eines geschichtsträchtigen Ortes hinaus. (Vgl. Marianne Hussl-Hörmann, Rudolf von Alt Die Ölgemälde, S. 156-157)

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Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
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