Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 617

Piero Manzoni Soncino 1933 - 1963

Schätzpreis
400.000 € - 500.000 €
ca. 466.633 $ - 583.291 $
Zuschlagspreis:
844.000 €
ca. 984.596 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 617

Piero Manzoni Soncino 1933 - 1963

Schätzpreis
400.000 € - 500.000 €
ca. 466.633 $ - 583.291 $
Zuschlagspreis:
844.000 €
ca. 984.596 $
Beschreibung:

Piero Manzoni Soncino 1933 - 1963 Mailand Achrome Um 1958 Gefaltete Leinwand und Kaolin. 50 x 40 cm. In Plexiglaskasten gerahmt. Rückseitig auf dem Keilrahmen von fremder Hand bezeichnet "PieroManzoni `59". - Mit geringfügigen Altersspuren. Celant (2004) 185 Battino/Palazzoli (1991) 305 BM Celant (1975) 65 cg Provenienz Galleria Regis, Finale Ligure (mit rückseitigem Stempel); Sammlung Sesia, Turin; Galerie Karsten Greve, Köln; Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen Ausstellungen Köln 1981 (Galerie Karsten Greve), Piero Manzoni Arbeiten von 1957-1961, Ausst.Kat.Nr.16, o.S. mit Abb. Piero Manzoni (1933-1963) zählt ohne Zweifel zu den wichtigsten Künstlern der italienischen Nachkriegszeit. Nur wenige Jahre bleiben ihm, um sein vielschichtiges, schillerndes, provozierendes und bisweilen seine Betrachter verstörendes Schaffen zu entwickeln und mit seinem folgenreichen Beitrag den radikalen Wandel der Kunst um 1960 anzustoßen. Wer kennt nicht die Provokation an der Gesellschaft zur damaligen Zeit auf die Spitze ausgereizt mit der im Kunsthandel erhältlichen, handlichen 90 Dosen zu je 30 Gramm merda d'artista - Künstlerscheiße! Das Konzept Provokation war aber nur ein künstlerisches Mittel, mit Lucio Fontana oder mit Yves Klein öffnet Manzoni ein neues Kapitel der Avantgarde: er erweitert Theorien und Tendenzen der abstrakten Malerei um Konzeptkunst und Performance, eine damals herausfordernde Bildsprache, die sich mit einer vollkommen eigenständigen Formulierung emanzipiert. Manzoni „tritt“ in die Welt, um sich selbst zu verwirklichen, durch eine verwandte Materie Bilder oder eine ästhetische Struktur zu erarbeiten und um sich körperlich zu engagieren mit seinem persönlichen Habitus und Verhalten. Manzoni handelt wie Yves Klein im Grenzbereich zwischen täglicher Kunst und täglichem Leben. Beide Künstler setzen ihren Körper ein, spielen mit dem Klang ihrer Stimme, um ganz authentisch zu sein, „nur zu sein“, so ein Ausspruch von Piero Manzoni Ein formales Prinzip letztlich auch, das damals von vielen Künstlern auf unterschiedliche Weise angewendet wird, etwa in Deutschland von den ZERO-Künstlern Heinz Mack Otto Piene und Günther Uecker oder jenen, die die Wege von ZERO anverwandt kreuzen, eben in Italien mit Lucio Fontana Piero Manzoni Enrico Castellani Gianni Colombo und anderen, in Frankreich mit Yves Klein François Morellet und Jesús Rafael Soto oder in den Niederlanden mit Armando und Jan J. Schoonhoven um nur wenige zu nennen. In der Überwindung des informellen Gestus suchen diese Künstler eine neutrale Bildform, die auf keinen malerischen Vorgang oder bedingt malerisches Element bezogen ist. So gesehen sind Manzonis früheste Werke eine Art Akt der Wahrnehmung, etwa Scheren oder Zangen auf Leinwand: Bild und Materie spiegeln Manzonis Bewusstmachung einer alltäglichen Realität. Schon bald reduziert er diese optischen Bezüge und lässt sie fallen etwa zu Gunsten des hier vorgestellten Werkes: Es gehört zu den sogenannten Achromes, eine umfangreiche Werkreihe - etwa mit den Concetto spaziale Lucio Fontanas vergleichbar -, die seit etwa 1957 Manzoni beschäftigt. Mit dieser ihm eigenen Wortschöpfung und Betitelung entsprechender Arbeiten zielt der Künstler auf die in den Vereinigten Staaten sich aus dem abstrakten Expressionismus ableitende, monochrome (einfarbige) Malerei, deren Vielschichtigkeit er mit seinen - a chromen - ‚unfarbigen', aber keineswegs farblosen „Falten und Strukturen“ auf Holz, Leinwand und anderen Trägern erweitert. „Das Achrom ist also das gegenständliche Leben“, so der in Genua geborene Kunsthistoriker Germano Celant im Katalog der Kölner Galerie Karsten Greve, „[es] kann als Einheit und Moment verstanden werden, aber auch als homogene Folge eines einzigen Wesens, das sich in Zeit und im Raum entwickelt. Auf den ersten Blick kann es im Laufe der Jahre Unterschiede im Material und in der Art auf

Auktionsarchiv: Los-Nr. 617
Auktion:
Datum:
02.06.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Piero Manzoni Soncino 1933 - 1963 Mailand Achrome Um 1958 Gefaltete Leinwand und Kaolin. 50 x 40 cm. In Plexiglaskasten gerahmt. Rückseitig auf dem Keilrahmen von fremder Hand bezeichnet "PieroManzoni `59". - Mit geringfügigen Altersspuren. Celant (2004) 185 Battino/Palazzoli (1991) 305 BM Celant (1975) 65 cg Provenienz Galleria Regis, Finale Ligure (mit rückseitigem Stempel); Sammlung Sesia, Turin; Galerie Karsten Greve, Köln; Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen Ausstellungen Köln 1981 (Galerie Karsten Greve), Piero Manzoni Arbeiten von 1957-1961, Ausst.Kat.Nr.16, o.S. mit Abb. Piero Manzoni (1933-1963) zählt ohne Zweifel zu den wichtigsten Künstlern der italienischen Nachkriegszeit. Nur wenige Jahre bleiben ihm, um sein vielschichtiges, schillerndes, provozierendes und bisweilen seine Betrachter verstörendes Schaffen zu entwickeln und mit seinem folgenreichen Beitrag den radikalen Wandel der Kunst um 1960 anzustoßen. Wer kennt nicht die Provokation an der Gesellschaft zur damaligen Zeit auf die Spitze ausgereizt mit der im Kunsthandel erhältlichen, handlichen 90 Dosen zu je 30 Gramm merda d'artista - Künstlerscheiße! Das Konzept Provokation war aber nur ein künstlerisches Mittel, mit Lucio Fontana oder mit Yves Klein öffnet Manzoni ein neues Kapitel der Avantgarde: er erweitert Theorien und Tendenzen der abstrakten Malerei um Konzeptkunst und Performance, eine damals herausfordernde Bildsprache, die sich mit einer vollkommen eigenständigen Formulierung emanzipiert. Manzoni „tritt“ in die Welt, um sich selbst zu verwirklichen, durch eine verwandte Materie Bilder oder eine ästhetische Struktur zu erarbeiten und um sich körperlich zu engagieren mit seinem persönlichen Habitus und Verhalten. Manzoni handelt wie Yves Klein im Grenzbereich zwischen täglicher Kunst und täglichem Leben. Beide Künstler setzen ihren Körper ein, spielen mit dem Klang ihrer Stimme, um ganz authentisch zu sein, „nur zu sein“, so ein Ausspruch von Piero Manzoni Ein formales Prinzip letztlich auch, das damals von vielen Künstlern auf unterschiedliche Weise angewendet wird, etwa in Deutschland von den ZERO-Künstlern Heinz Mack Otto Piene und Günther Uecker oder jenen, die die Wege von ZERO anverwandt kreuzen, eben in Italien mit Lucio Fontana Piero Manzoni Enrico Castellani Gianni Colombo und anderen, in Frankreich mit Yves Klein François Morellet und Jesús Rafael Soto oder in den Niederlanden mit Armando und Jan J. Schoonhoven um nur wenige zu nennen. In der Überwindung des informellen Gestus suchen diese Künstler eine neutrale Bildform, die auf keinen malerischen Vorgang oder bedingt malerisches Element bezogen ist. So gesehen sind Manzonis früheste Werke eine Art Akt der Wahrnehmung, etwa Scheren oder Zangen auf Leinwand: Bild und Materie spiegeln Manzonis Bewusstmachung einer alltäglichen Realität. Schon bald reduziert er diese optischen Bezüge und lässt sie fallen etwa zu Gunsten des hier vorgestellten Werkes: Es gehört zu den sogenannten Achromes, eine umfangreiche Werkreihe - etwa mit den Concetto spaziale Lucio Fontanas vergleichbar -, die seit etwa 1957 Manzoni beschäftigt. Mit dieser ihm eigenen Wortschöpfung und Betitelung entsprechender Arbeiten zielt der Künstler auf die in den Vereinigten Staaten sich aus dem abstrakten Expressionismus ableitende, monochrome (einfarbige) Malerei, deren Vielschichtigkeit er mit seinen - a chromen - ‚unfarbigen', aber keineswegs farblosen „Falten und Strukturen“ auf Holz, Leinwand und anderen Trägern erweitert. „Das Achrom ist also das gegenständliche Leben“, so der in Genua geborene Kunsthistoriker Germano Celant im Katalog der Kölner Galerie Karsten Greve, „[es] kann als Einheit und Moment verstanden werden, aber auch als homogene Folge eines einzigen Wesens, das sich in Zeit und im Raum entwickelt. Auf den ersten Blick kann es im Laufe der Jahre Unterschiede im Material und in der Art auf

Auktionsarchiv: Los-Nr. 617
Auktion:
Datum:
02.06.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen