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Auktionsarchiv: Los-Nr. 44 -

(Mecheln 1576–1633 Amsterdam) Weite

Alte Meister
24.04.2018
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 48.971 $ - 73.457 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 44 -

(Mecheln 1576–1633 Amsterdam) Weite

Alte Meister
24.04.2018
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 48.971 $ - 73.457 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

(Mecheln 1576–1633 Amsterdam) Weite gebirgige Flusslandschaft mit einer Burg auf einem Hügel, Öl auf Leinwand, 81,5 x 109 cm, gerahmt Wir danken Klaus Ertz, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat. Ein Gutachten liegt dem Werk bei. Dieses eindrucksvolle Panorama gehört zu einer Gruppe ein wenig düsterer Landschaften, die dem Schaffen Jan Brueghel d. Ä. nahestehen, aber auch von Pieter Brueghel d. J. angeregt sind (vgl. Pieter Brueghel d. Ä., Der hl. Hieronymus in der Wüste, Kupferstich; K. Ertz und C. Nitze-Ertz, David Vinckboons Lingen 2016, S. 48, Abb. 62, sowie Ertz, loc. cit., Kat. Nr. 9, S. 306/307). Das vorliegende Gemälde erinnert mit seinem pittoresken Motiv der ein Tal beherrschenden Burg auch an die Kunst Valckenborchs. Wie Goossens ausführt (K. Goossens, Nog meer over David Vinckboons in: Jaarboek van het Koninklijk Museum te Antwerpen, 1966, S. 10), war die Grundkomposition des vorliegenden Gemäldes, bestehend aus einer ein klares Gewässer überspannenden Brücke im Vordergrund und einem sich in die Tiefe windenden Tal, für Vinckboons von vorrangiger Bedeutung. Er experimentierte mit dieser Bildkulisse in einer Reihe von Gemälden, wobei er das Thema und Details in der Figurenstaffage immer wieder variierte und diese modifizierte, um sie der Bilderzählung im Kleinen wie im Großen anzupassen, wie etwa in der Landschaft mit Christus und dem Diener des Hauptmanns von Kafarnaum (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Ertz, loc. cit., Kat. Nr. 1), der Landschaft mit Bauernhochzeit (Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum, Ertz, loc. cit., Kat. Nr. 3) und der Landschaft mit eleganten Figuren (Leihgabe an die Situation Kunst, Bochum, Ertz, loc. cit., Kat. Nr. 9). Vinckboons verbrachte nahezu sein gesamtes Leben in Amsterdam. Sein Stil ist unverkennbar flämisch, und er gehörte zu jener herausragenden Generation niederländischer Künstler, die aufgrund des erzwungenen Umzugs nach Norden in die Bastion der Protestanten oder nach Süden in die der Katholiken eine der größten wechselseitigen Befruchtungen hinsichtlich Stil und Geschmack in der Kunstgeschichte herbeiführte. Im vorliegenden Gemälde wird besonders deutlich, wie sehr er in der Schuld Gillis van Coninxloos III., den Van Mander als „besten Landschaftsmaler seiner Zeit“ beschrieb, stand. Coninxloo, ein Schüler Pieter Coecke van Aelsts und naher Verwandter der Familie Brueghel, mag Vinckboons’ Lehrer gewesen sein, der ihn möglicherweise in die Jahrmarktbilder der Brueghels und Marten van Cleves eingeführt hatte. Die beinahe unheimliche Detailtreue des vorliegenden Werks geht auf die miniaturhafte Malweise früher flämischer Meister wie Herri met de Bles zurück. Andererseits nimmt das malerische Evozieren dunstiger Ferne bereits etwas spätere Werke von Hercules Seghers vorweg, dessen Bedeutung für die holländische Landschaftsmalerei breit diskutiert wurde.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 44 -
Auktion:
Datum:
24.04.2018
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

(Mecheln 1576–1633 Amsterdam) Weite gebirgige Flusslandschaft mit einer Burg auf einem Hügel, Öl auf Leinwand, 81,5 x 109 cm, gerahmt Wir danken Klaus Ertz, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes vorgeschlagen hat. Ein Gutachten liegt dem Werk bei. Dieses eindrucksvolle Panorama gehört zu einer Gruppe ein wenig düsterer Landschaften, die dem Schaffen Jan Brueghel d. Ä. nahestehen, aber auch von Pieter Brueghel d. J. angeregt sind (vgl. Pieter Brueghel d. Ä., Der hl. Hieronymus in der Wüste, Kupferstich; K. Ertz und C. Nitze-Ertz, David Vinckboons Lingen 2016, S. 48, Abb. 62, sowie Ertz, loc. cit., Kat. Nr. 9, S. 306/307). Das vorliegende Gemälde erinnert mit seinem pittoresken Motiv der ein Tal beherrschenden Burg auch an die Kunst Valckenborchs. Wie Goossens ausführt (K. Goossens, Nog meer over David Vinckboons in: Jaarboek van het Koninklijk Museum te Antwerpen, 1966, S. 10), war die Grundkomposition des vorliegenden Gemäldes, bestehend aus einer ein klares Gewässer überspannenden Brücke im Vordergrund und einem sich in die Tiefe windenden Tal, für Vinckboons von vorrangiger Bedeutung. Er experimentierte mit dieser Bildkulisse in einer Reihe von Gemälden, wobei er das Thema und Details in der Figurenstaffage immer wieder variierte und diese modifizierte, um sie der Bilderzählung im Kleinen wie im Großen anzupassen, wie etwa in der Landschaft mit Christus und dem Diener des Hauptmanns von Kafarnaum (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Ertz, loc. cit., Kat. Nr. 1), der Landschaft mit Bauernhochzeit (Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum, Ertz, loc. cit., Kat. Nr. 3) und der Landschaft mit eleganten Figuren (Leihgabe an die Situation Kunst, Bochum, Ertz, loc. cit., Kat. Nr. 9). Vinckboons verbrachte nahezu sein gesamtes Leben in Amsterdam. Sein Stil ist unverkennbar flämisch, und er gehörte zu jener herausragenden Generation niederländischer Künstler, die aufgrund des erzwungenen Umzugs nach Norden in die Bastion der Protestanten oder nach Süden in die der Katholiken eine der größten wechselseitigen Befruchtungen hinsichtlich Stil und Geschmack in der Kunstgeschichte herbeiführte. Im vorliegenden Gemälde wird besonders deutlich, wie sehr er in der Schuld Gillis van Coninxloos III., den Van Mander als „besten Landschaftsmaler seiner Zeit“ beschrieb, stand. Coninxloo, ein Schüler Pieter Coecke van Aelsts und naher Verwandter der Familie Brueghel, mag Vinckboons’ Lehrer gewesen sein, der ihn möglicherweise in die Jahrmarktbilder der Brueghels und Marten van Cleves eingeführt hatte. Die beinahe unheimliche Detailtreue des vorliegenden Werks geht auf die miniaturhafte Malweise früher flämischer Meister wie Herri met de Bles zurück. Andererseits nimmt das malerische Evozieren dunstiger Ferne bereits etwas spätere Werke von Hercules Seghers vorweg, dessen Bedeutung für die holländische Landschaftsmalerei breit diskutiert wurde.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 44 -
Auktion:
Datum:
24.04.2018
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
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