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Auktionsarchiv: Los-Nr. 0114

Gustav Klimt

Klassische Moderne
27.11.2023
Schätzpreis
70.000 € - 140.000 €
ca. 76.644 $ - 153.289 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 0114

Gustav Klimt

Klassische Moderne
27.11.2023
Schätzpreis
70.000 € - 140.000 €
ca. 76.644 $ - 153.289 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Gustav Klimt (Wien 1862 - 1918 Wien) „Liegender Akt mit Baby (recto), Stehender Akt nach vorne gebeugt (verso)“ 1908/09 Blauer Farbstift auf Papier; gerahmt 37 x 56 cm Nachlass-Stempel links unten Sammlungsstempel links unten und rückseitig: Rud. Staechelin'sche Familienstiftung, Nr. 238 Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; Sammlung Rudolf Staechelin, Basel (Sammlungsstempel); Galerie Würthle, Wien; Hassfurther Wien, 27.05.2004, Nr. 11; österreichische Privatsammlung Ausstellung 1978 Wien, Galerie Würthle, Gustav Klimt. Zeichnungen, Nr. 37; 1983 Zürich, Galerie Knoedler, 24.09.-03.12., Nr. 18; 1986 Wien, Galerie Würthle, Klimt, Ensor, Schiele, 25.04.-07.06., Nr. 18 Literatur Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen 1904-1912, Bd. II, Salzburg 1982, WV-Nr. 1895, Abb. S. 215 (Rückseite) und WV-Nr. 1960, Abb. S. 235 (Vorderseite); Gustav Klimt 1862-1918, Egon Schiele 1890-1918, James Ensor 1860-1949, Alfred Kubin 1877-1959, Künstler der Jahrhundertwende, Veith Turske (Hg.), mit Beiträgen von Irène Kutter, Erwin Mitsch, Barbara Catoir und Alice Strobl, Katalog Galerie Knoedler, Zürich 1983, Nr. 18 (Abb.); Rainer Metzger, Gustav Klimt, Das graphische Werk, Wien 2005, Abb. S. 256/257; Marian Bisanz-Prakken, Gustav Klimt. Drawings, Wienerroither & Kohlbacher (Hg.), W&K Edition, Wien 2023, Nr. 33, Abb. S. 100/101 Schätzpreis: € 70.000 - 140.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Auf Grund der ihr bekannten Fotos, aus denen sich diese Zusammengehörigkeit nicht ableiten ließ, veröffentlichte Alice Strobl die in blauem Farbstift ausgeführten Aktfiguren als zwei für sich bestehende Arbeiten. In ihrem Werkkatalog ordnete sie den vorgebeugt stehenden Akt den „Studien 1908/09“ zu, während das liegende Modell mit Baby bei der Gruppe „Akte und Halbakte 1910“ anzutreffen ist. Da es naheliegend erscheint, dass Vorder- und Rückseite etwa zur gleichen Zeit verwendet wurden, stellt sich die Frage, welche der jeweils vorgenommenen Datierungen am ehesten zutrifft. Fest verankert in ihrem Umfeld ist ohne Zweifel die Darstellung des vorgebeugt stehenden Modells. Die Zugehörigkeit dieser Zeichnung zu einer kleinen Gruppe von Aktstudien, die sich durch innovative Experimente mit extremen Körperstellungen und Perspektiven auszeichnen, ist evident (Strobl II, Nr. 1888-1895). Während Klimt sich als Maler zwischen 1908 und 1909 in einer Phase des Übergangs vom Goldenen Stil zu einem neuen Realismus befand, suchte er als Zeichner den spannungsvollen Ausgleich zwischen einer strengen, geometrisch betonten Ordnung auf der einen, und einem hohen Grad an Natürlichkeit auf der anderen Seite – so auch im vorliegenden Fall. Der perspektivische Blick auf das fast frontale, vorgebeugt stehende Modell regte Klimt dazu an, die Raumschichten markant voneinander abzusetzen und in die Fläche zu zwingen: Dicht gestaffelt zeigen sich die Kopf- und Schulterpartie mit den scharf hinausragenden, abgewinkelten Armen, die Wellenlinien der Brüste und die zarten Umrisse der weichen Bauch- und Hüftgegend. Im vorgetäuschten Nebeneinander von Brustwarze und Nabel findet das Spiel mit der Perspektive ihre raffinierte Zuspitzung. Als erotische Note gewährt das kleine, leere Dreieck unterhalb der Schambehaarung einen minimalen „Tunnelblick“. Delikate Sinnlichkeit und monumentale Strenge halten sich die Waage und gehen eine für Klimt charakteristische Verbindung ein. Nicht weniger monumental wirkt die horizontale Wiedergabe der aufgestützt liegenden Frau, deren mütterlich wirkende, weiche Körperformen sich über einen Großteil der Papierfläche ausbreiten. Ihr gesenkter Blick ist auf das vor ihr liegende Baby gerichtet, das unmittelbar auf den Betrachter blickt. Mit sparsamen Linien charakterisiert Klimt sowohl die Mimik und die Gestik der Mutter als auch die zarte Physiognomie und die geballten Fäustchen des Kindes, dessen Wesen er mit großer Empathie erfasst. Alice Strobls Zuordnung dieser Zeichnung zur Gruppe „Akte und Halbakte 1910“ wirft einig

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0114
Auktion:
Datum:
27.11.2023
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Gustav Klimt (Wien 1862 - 1918 Wien) „Liegender Akt mit Baby (recto), Stehender Akt nach vorne gebeugt (verso)“ 1908/09 Blauer Farbstift auf Papier; gerahmt 37 x 56 cm Nachlass-Stempel links unten Sammlungsstempel links unten und rückseitig: Rud. Staechelin'sche Familienstiftung, Nr. 238 Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; Sammlung Rudolf Staechelin, Basel (Sammlungsstempel); Galerie Würthle, Wien; Hassfurther Wien, 27.05.2004, Nr. 11; österreichische Privatsammlung Ausstellung 1978 Wien, Galerie Würthle, Gustav Klimt. Zeichnungen, Nr. 37; 1983 Zürich, Galerie Knoedler, 24.09.-03.12., Nr. 18; 1986 Wien, Galerie Würthle, Klimt, Ensor, Schiele, 25.04.-07.06., Nr. 18 Literatur Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen 1904-1912, Bd. II, Salzburg 1982, WV-Nr. 1895, Abb. S. 215 (Rückseite) und WV-Nr. 1960, Abb. S. 235 (Vorderseite); Gustav Klimt 1862-1918, Egon Schiele 1890-1918, James Ensor 1860-1949, Alfred Kubin 1877-1959, Künstler der Jahrhundertwende, Veith Turske (Hg.), mit Beiträgen von Irène Kutter, Erwin Mitsch, Barbara Catoir und Alice Strobl, Katalog Galerie Knoedler, Zürich 1983, Nr. 18 (Abb.); Rainer Metzger, Gustav Klimt, Das graphische Werk, Wien 2005, Abb. S. 256/257; Marian Bisanz-Prakken, Gustav Klimt. Drawings, Wienerroither & Kohlbacher (Hg.), W&K Edition, Wien 2023, Nr. 33, Abb. S. 100/101 Schätzpreis: € 70.000 - 140.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Auf Grund der ihr bekannten Fotos, aus denen sich diese Zusammengehörigkeit nicht ableiten ließ, veröffentlichte Alice Strobl die in blauem Farbstift ausgeführten Aktfiguren als zwei für sich bestehende Arbeiten. In ihrem Werkkatalog ordnete sie den vorgebeugt stehenden Akt den „Studien 1908/09“ zu, während das liegende Modell mit Baby bei der Gruppe „Akte und Halbakte 1910“ anzutreffen ist. Da es naheliegend erscheint, dass Vorder- und Rückseite etwa zur gleichen Zeit verwendet wurden, stellt sich die Frage, welche der jeweils vorgenommenen Datierungen am ehesten zutrifft. Fest verankert in ihrem Umfeld ist ohne Zweifel die Darstellung des vorgebeugt stehenden Modells. Die Zugehörigkeit dieser Zeichnung zu einer kleinen Gruppe von Aktstudien, die sich durch innovative Experimente mit extremen Körperstellungen und Perspektiven auszeichnen, ist evident (Strobl II, Nr. 1888-1895). Während Klimt sich als Maler zwischen 1908 und 1909 in einer Phase des Übergangs vom Goldenen Stil zu einem neuen Realismus befand, suchte er als Zeichner den spannungsvollen Ausgleich zwischen einer strengen, geometrisch betonten Ordnung auf der einen, und einem hohen Grad an Natürlichkeit auf der anderen Seite – so auch im vorliegenden Fall. Der perspektivische Blick auf das fast frontale, vorgebeugt stehende Modell regte Klimt dazu an, die Raumschichten markant voneinander abzusetzen und in die Fläche zu zwingen: Dicht gestaffelt zeigen sich die Kopf- und Schulterpartie mit den scharf hinausragenden, abgewinkelten Armen, die Wellenlinien der Brüste und die zarten Umrisse der weichen Bauch- und Hüftgegend. Im vorgetäuschten Nebeneinander von Brustwarze und Nabel findet das Spiel mit der Perspektive ihre raffinierte Zuspitzung. Als erotische Note gewährt das kleine, leere Dreieck unterhalb der Schambehaarung einen minimalen „Tunnelblick“. Delikate Sinnlichkeit und monumentale Strenge halten sich die Waage und gehen eine für Klimt charakteristische Verbindung ein. Nicht weniger monumental wirkt die horizontale Wiedergabe der aufgestützt liegenden Frau, deren mütterlich wirkende, weiche Körperformen sich über einen Großteil der Papierfläche ausbreiten. Ihr gesenkter Blick ist auf das vor ihr liegende Baby gerichtet, das unmittelbar auf den Betrachter blickt. Mit sparsamen Linien charakterisiert Klimt sowohl die Mimik und die Gestik der Mutter als auch die zarte Physiognomie und die geballten Fäustchen des Kindes, dessen Wesen er mit großer Empathie erfasst. Alice Strobls Zuordnung dieser Zeichnung zur Gruppe „Akte und Halbakte 1910“ wirft einig

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Auktion:
Datum:
27.11.2023
Auktionshaus:
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