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Auktionsarchiv: Los-Nr. 314

Georg Kolbe Waldheim/Sachsen 1877 - 1947

Moderne Kunst
03.06.2016
Schätzpreis
60.000 € - 80.000 €
ca. 67.373 $ - 89.831 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 314

Georg Kolbe Waldheim/Sachsen 1877 - 1947

Moderne Kunst
03.06.2016
Schätzpreis
60.000 € - 80.000 €
ca. 67.373 $ - 89.831 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Georg Kolbe Waldheim/Sachsen 1877 - 1947 Berlin Zorn (Flamme) 1922/1923 Steinplastik. Muschelkalk. Höhe 173,5 cm. Rückseitig am Sockel seitlich rechts monogrammiert 'GK' (ligiert). - Altersbedingt mit Verwitterungsspuren durch die ehemalige Gartenaufstellung; die Nase, das linke Auge und die Handrücken mit Fehlstellen. Insgesamt professionell gereinigt, die Substanz gefestigt und restauriert. - Mit einem (wohl nicht von Kolbe entworfenen) an den Ecken achteckig abgefasten Sockel (82 x 47,5 x 47,5 cm) aus Tuffstein mit zweifach gestufter, achteckiger Bodenplinthe (24 x 84 x 84 cm). Gesamthöhe 106 cm. Fachmännisch gereinigt. Die Plinthen mit stärkeren Verwitterungsspuren. vgl. Berger 53 (Holzvariante) Mit einem Gutachten von Ursel Berger, Berlin, vom 29. März 2016 Provenienz Ehemals Sammlung Schniewind, Neviges; Privatbesitz Nordrhein-Westfalen (seit 1977), seitdem in Familienbesitz Literatur Deutsche Kunst und Dekoration, Darmstadt, Band LIII (Okt. 1923 - März 1924), Januar 1924, S. 201 mit Abbildungen ("Holzplastik 'Zorn', Dreiviertel Lebensgrösse 1923."); vgl. auch allgemein den vorlaufenden Artikel von Georg Kolbe "Begleit-Wort", S. 195-196; Rudolf G. Binding, Vom Leben der Plastik. Inhalt und Schönheit des Werkes von Georg Kolbe Berlin 1933, S. 28 mit Abb. (Atelierfoto) Die heute wiederentdeckte lebensgrosse Steinfassung der Skulptur "Zorn" (zu Lebzeiten Kolbes auch "Flamme" genannt) stellt eine wesentliche Ergänzung des bekannten Oeuvres von Georg Kolbe dar. Sie war bislang nur durch ein von der Fotografin und ersten Leiterin des Georg-Kolbe-Museums, Margrit Schwartzkopff (1903-1969), beschriftetes, heute anscheinend nicht mehr im Museum vorhandenes Photodokument als vermutet bekannt, wie U. Berger es im Werkverzeichnis erwähnt. Zu ihrer tatsächlichen Existenz, zur Ausführung und zu ihrem Verbleib hatte man bislang keinerlei weitere Kenntnis (vgl. Ursel Berger, Georg Kolbe - Leben und Werk, mit dem Katalog der Kolbe-Plastiken im Georg-Kolbe-Museum, Berlin 1990, S. 262). Wohl um 1922/1923 entstanden, fand die Steinfassung Aufstellung im Rosengarten des bergischen Hauses der Familie Schniewind in Neviges, wo ihr seit Jahrzehnten, auch nach dem Besitzerwechsel des Anwesens in den 1970er Jahren, bis zum Januar 2016 ein verträumtes wie abgschirmtes Dasein vergönnt war (s. Vergleichsabb.). Bekannt war bislang die aus dem Nachlaß des Künstlers überlieferte farbig gefasste Holzvariante (Berger 53, hier 1922 datiert, Höhe 166 cm). Auch das ursprünglich dem Motiv zugrunde liegende Gipsmodell des Künstlers ist nicht mehr erhalten und nur noch auf einem Atelierfoto zu entdecken (s. Vergleichsabb.). Umso bemerkenswerter ist die nun aufgetauchte grosse Bildhauerarbeit in Stein. "Die vergrößerten Ausführungen sowohl in Stein als auch in Holz [...] stammen von Alfred Dietrich oder Josef Gobes, die beide als Steinmetzen häufig für den Bildhauer arbeiteten und damals eine Ateliergemeinschaft gebildet hatten [...]. Für Holzschnitzarbeiten ist eine Qittung von Dietrich und Gobes vom Juni 1923 im Georg-Kolbe-Museum erhalten. In jener Zeit dürfte auch die Steinfigur hergestellt worden sein. [...] Dass Kolbe 1922/23 einige Figuren in Stein oder Holz - statt wie üblich in Bronze - herstellen ließ, war durch die Inflation begründet: Wegen der galoppierenden Geldentwertung konnte der zeitaufwendige Bronzeguss kaum noch kalkuliert werden, sodass Kolbe auf andere Materialien auswich." (Ursel Berger in ihrem Gutachten). Berger schliesst nicht aus, dass diese Figur im Zusammenhang mit einem Denkmalsentwurf, vielleicht einem Gefallenen-Denkmal, entwickelt worden ist. Die ausdrucksstarke Skulptur ist Kolbes expressionistischem Werk zuzuordnen und steht stilistisch in der Reihe vergleichbarer Plastiken aus den frühen 1920er Jahren, die aus der Bewegung und dem formalen Antagonismus von Körper und Gewand ihre künstlerische Sp

Auktionsarchiv: Los-Nr. 314
Auktion:
Datum:
03.06.2016
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Georg Kolbe Waldheim/Sachsen 1877 - 1947 Berlin Zorn (Flamme) 1922/1923 Steinplastik. Muschelkalk. Höhe 173,5 cm. Rückseitig am Sockel seitlich rechts monogrammiert 'GK' (ligiert). - Altersbedingt mit Verwitterungsspuren durch die ehemalige Gartenaufstellung; die Nase, das linke Auge und die Handrücken mit Fehlstellen. Insgesamt professionell gereinigt, die Substanz gefestigt und restauriert. - Mit einem (wohl nicht von Kolbe entworfenen) an den Ecken achteckig abgefasten Sockel (82 x 47,5 x 47,5 cm) aus Tuffstein mit zweifach gestufter, achteckiger Bodenplinthe (24 x 84 x 84 cm). Gesamthöhe 106 cm. Fachmännisch gereinigt. Die Plinthen mit stärkeren Verwitterungsspuren. vgl. Berger 53 (Holzvariante) Mit einem Gutachten von Ursel Berger, Berlin, vom 29. März 2016 Provenienz Ehemals Sammlung Schniewind, Neviges; Privatbesitz Nordrhein-Westfalen (seit 1977), seitdem in Familienbesitz Literatur Deutsche Kunst und Dekoration, Darmstadt, Band LIII (Okt. 1923 - März 1924), Januar 1924, S. 201 mit Abbildungen ("Holzplastik 'Zorn', Dreiviertel Lebensgrösse 1923."); vgl. auch allgemein den vorlaufenden Artikel von Georg Kolbe "Begleit-Wort", S. 195-196; Rudolf G. Binding, Vom Leben der Plastik. Inhalt und Schönheit des Werkes von Georg Kolbe Berlin 1933, S. 28 mit Abb. (Atelierfoto) Die heute wiederentdeckte lebensgrosse Steinfassung der Skulptur "Zorn" (zu Lebzeiten Kolbes auch "Flamme" genannt) stellt eine wesentliche Ergänzung des bekannten Oeuvres von Georg Kolbe dar. Sie war bislang nur durch ein von der Fotografin und ersten Leiterin des Georg-Kolbe-Museums, Margrit Schwartzkopff (1903-1969), beschriftetes, heute anscheinend nicht mehr im Museum vorhandenes Photodokument als vermutet bekannt, wie U. Berger es im Werkverzeichnis erwähnt. Zu ihrer tatsächlichen Existenz, zur Ausführung und zu ihrem Verbleib hatte man bislang keinerlei weitere Kenntnis (vgl. Ursel Berger, Georg Kolbe - Leben und Werk, mit dem Katalog der Kolbe-Plastiken im Georg-Kolbe-Museum, Berlin 1990, S. 262). Wohl um 1922/1923 entstanden, fand die Steinfassung Aufstellung im Rosengarten des bergischen Hauses der Familie Schniewind in Neviges, wo ihr seit Jahrzehnten, auch nach dem Besitzerwechsel des Anwesens in den 1970er Jahren, bis zum Januar 2016 ein verträumtes wie abgschirmtes Dasein vergönnt war (s. Vergleichsabb.). Bekannt war bislang die aus dem Nachlaß des Künstlers überlieferte farbig gefasste Holzvariante (Berger 53, hier 1922 datiert, Höhe 166 cm). Auch das ursprünglich dem Motiv zugrunde liegende Gipsmodell des Künstlers ist nicht mehr erhalten und nur noch auf einem Atelierfoto zu entdecken (s. Vergleichsabb.). Umso bemerkenswerter ist die nun aufgetauchte grosse Bildhauerarbeit in Stein. "Die vergrößerten Ausführungen sowohl in Stein als auch in Holz [...] stammen von Alfred Dietrich oder Josef Gobes, die beide als Steinmetzen häufig für den Bildhauer arbeiteten und damals eine Ateliergemeinschaft gebildet hatten [...]. Für Holzschnitzarbeiten ist eine Qittung von Dietrich und Gobes vom Juni 1923 im Georg-Kolbe-Museum erhalten. In jener Zeit dürfte auch die Steinfigur hergestellt worden sein. [...] Dass Kolbe 1922/23 einige Figuren in Stein oder Holz - statt wie üblich in Bronze - herstellen ließ, war durch die Inflation begründet: Wegen der galoppierenden Geldentwertung konnte der zeitaufwendige Bronzeguss kaum noch kalkuliert werden, sodass Kolbe auf andere Materialien auswich." (Ursel Berger in ihrem Gutachten). Berger schliesst nicht aus, dass diese Figur im Zusammenhang mit einem Denkmalsentwurf, vielleicht einem Gefallenen-Denkmal, entwickelt worden ist. Die ausdrucksstarke Skulptur ist Kolbes expressionistischem Werk zuzuordnen und steht stilistisch in der Reihe vergleichbarer Plastiken aus den frühen 1920er Jahren, die aus der Bewegung und dem formalen Antagonismus von Körper und Gewand ihre künstlerische Sp

Auktionsarchiv: Los-Nr. 314
Auktion:
Datum:
03.06.2016
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
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