Beschreibung:

Literatur: Yard, Sally, Willem de Kooning New York 1997, Kat.-Nr. 76, mit Abb. S. 92; Yard, Sally, Willem de Kooning Works, Writings and Interviews, Barcelona 2007, mit Abb. S. 80. Ausstellung: Drawings, Lorence-Monk Gallery, New York 1991; A Passion for Art, Tony Shafrazi Gallery, New York 1991-1992. Provenienz: N. Richard Miller, New York; Stephen Mazoh & Co., Inc., New York; Privatsammlung, New York; Christie’s, London 9.12.1999, Los 618; Marisa del Re Gallery, New York; Privatsammlung; Sotheby’s, New York 7.3.2014, Los 10; Europäische Privatsammlung. „I draw while painting, and I don’t know the difference between painting and drawing.“ (Willem de Kooning Die vorliegende Arbeit ist in die Reihe von Zeichnungen aus Mitte der 1960er Jahre einzuordnen, bei denen der Künstler, Willem de Kooning mit der Verwirklichung des reinen künstlerischen Impulses experimentiert. Mit geschlossenen Augen, zum Teil auch auf einer schräg gehaltenen Malunterlage, beidhändig zeichnend oder unter lauten Ablenkungen, realisiert der Künstler das innere Bild. Dabei möchte er weder von seiner visuellen Wahrnehmung noch von seinen kognitiven Fähigkeiten gestört werden. Als Zeichner erlebt er seine Augen als zu dominant in der künstlerischen Umsetzung. Sein bevorzugtes Medium während dieser Phase ist der Kohlestift. Seine Beschaffenheit ermöglicht es dem Künstler, das Zeichnen als einen Akt ultimativer Spontaneität zu gestalten. Neben seinem bevorzugten Motiv, der Frauenfigur, ist das Thema der Kreuzigung, wie es bei dieser Arbeit zu sehen ist, ein wiederkehrender Gedanke des Künstlers. Oftmals ohne narrative Attribute, wie das tatsächliche Kreuz, zeichnet er die Figuren ineinander verschlungen. Der Gekreuzigte fesselt den Betrachter mit seinem durchdringenden Blick, seine Arme und Füße sind zusammengenagelt auf einem symbolischen Kreuz – der Frau. – Im Passepartoutausschnitt gebräunt und mit verzeinzelten Knitterfältchen, außerhalb des Motivs zwei Farbfleckchen, sonst sehr gut erhalten.