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Auktionsarchiv: Los-Nr. 319 -

(tätig in Florenz um 1500–1515) Madonna

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 44.752 $ - 67.129 $
Zuschlagspreis:
43.978 €
ca. 49.203 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 319 -

(tätig in Florenz um 1500–1515) Madonna

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 44.752 $ - 67.129 $
Zuschlagspreis:
43.978 €
ca. 49.203 $
Beschreibung:

(tätig in Florenz um 1500–1515) Madonna mit Kind und Johannesknaben, Öl auf Holz, Dm. 86 cm, gerahmt Provenienz: Kunstmarkt, Frankreich; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Louis Waldman, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt hat. Das Schaffen des Meisters der Beweinung von Scandicci wurde erstmals von Everett Fahy in seiner Doktorarbeit aus dem Jahr 1968 erforscht (E. Fahy, Some Followers of Domenico Ghirlandaio Dissertation, Harvard University, Cambridge, MA, 1968) und in der Nachfolgepublikation Some Followers of Domenico Ghirlandaio (New York, 1976), in der Fahy fünfzehn Werke dieses anonymen Meisters vorstellte, im Detail diskutiert. Fahy trieb damit das Wissen um diesen noch nicht näher identifizierten Künstler voran und fand Bestätigung für dessen Tätigkeit in Florenz während der ersten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts sowie für dessen stilistische Nähe zum Frühstil Francesco Granaccis und Ridolfo del Ghirlandaios (beide ebenfalls während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts tätig). Diese Beobachtungen setzten an einer Reihe von Forschungen an, in deren Rahmen bereits ein Grundstock stilistisch vereinbarer Werke gesichtet worden war, die bis dato noch keiner bestimmten Künstleridentität hatten zugewiesen werden können. Der Notname des Malers rührt von einer Tafel des Künstlers mit einer Beweinung Christi her, die für die Kirche San Bartolomeo in Tuto in Scandicci bei Florenz entstanden war. Kompositionell lehnt sie sich an Pietro Peruginos Beweinung für die Klarissen des Klosters Santa Chiara in Florenz an (heute Galleria Palatina, Palazzo Pitti). Fahy war daher der Auffassung, dass der Meister der Beweinung von Scandicci als Nachfolger Peruginos näher zu identifizieren sei, der sich in der ersten Dekade des 16. Jahrhunderts am Schaffen Domenico Ghirlandaios umorientiert hatte. Abgesehen von diesen Einflüssen war der Florentiner Meister auch empfänglich für andere Künstler aus den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts, die maßgeblichen Einfluss auf die Florentiner Malerei ausübten, darunter Raffael, Michelangelo und der junge Andrea del Sarto Der vorliegende Tondo steht für die Florentiner Kunst und Kultur am Beginn des 16. Jahrhunderts. Er lässt sich mit anderen Tondi des Künstlers vergleichen, etwa mit der Madonna mit Kind und hl. Johannes im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz und einem Rundbild gleichen Bildthemas in der Eremitage in St. Petersburg, aber auch mit der Madonna mit Kind im Museum of Fine Arts in Boston (von rechteckigem Format). Alle diese Werke zeichnen sich durch denselben ausgesprochen beschreibenden Figurentypus mit sorgfältig wiedergegebenen Anatomien und dieselben feinen, kurvenreichen Faltenwürfe sowie durch eine ähnliche Landschaftsauffassung aus. Man könnte meinen, dass das Rundformat, das sich in so vielen seiner Werke findet, ein Markenzeichen des Meisters der Beweinung von Scandicci darstellt; diese Form war eng verbunden mit der Malerei des späten Quattrocento und geprägt von einem neuen Verhältnis zwischen Figur und Raum, das von Michelangelo mit seinen vielgepriesenen Kompositionen des Tondo Pitti und Tondo Doni in die Florentiner Malerei eingeführt wurde. Eine zweite, kleinere Fassung des vorliegenden Gemäldes (Öl auf Holz, Durchmesser 83,8 cm) mit einer vereinfachten Komposition ist auf dem Kunstmarkt aufgetaucht. Auf dem vorliegenden Gemälde hat der Meister den Umschlag des Buches der Madonna mit einer Goldborte verziert; in der Landschaft hinter dem hl. Johannes hat er einen Baum dargestellt, und die Büsche am Fluss hat er mit zarten Glanzlichtern versehen. Auf der kleineren Zweitfassung hingegen hat der grüne Buchumschlag keine Goldborte; der Baum hinter dem hl. Johannes fehlt, und bei der Platzierung von Glanzlichtern wurde weniger Sorgfalt an den Tag gelegt. Alle diese Merkmale weisen darauf hin, dass letzteres Bild auf einem Prototyp beruht, bei dem es sich möglicherweise um das v

Auktionsarchiv: Los-Nr. 319 -
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(tätig in Florenz um 1500–1515) Madonna mit Kind und Johannesknaben, Öl auf Holz, Dm. 86 cm, gerahmt Provenienz: Kunstmarkt, Frankreich; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Louis Waldman, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie bestätigt hat. Das Schaffen des Meisters der Beweinung von Scandicci wurde erstmals von Everett Fahy in seiner Doktorarbeit aus dem Jahr 1968 erforscht (E. Fahy, Some Followers of Domenico Ghirlandaio Dissertation, Harvard University, Cambridge, MA, 1968) und in der Nachfolgepublikation Some Followers of Domenico Ghirlandaio (New York, 1976), in der Fahy fünfzehn Werke dieses anonymen Meisters vorstellte, im Detail diskutiert. Fahy trieb damit das Wissen um diesen noch nicht näher identifizierten Künstler voran und fand Bestätigung für dessen Tätigkeit in Florenz während der ersten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts sowie für dessen stilistische Nähe zum Frühstil Francesco Granaccis und Ridolfo del Ghirlandaios (beide ebenfalls während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts tätig). Diese Beobachtungen setzten an einer Reihe von Forschungen an, in deren Rahmen bereits ein Grundstock stilistisch vereinbarer Werke gesichtet worden war, die bis dato noch keiner bestimmten Künstleridentität hatten zugewiesen werden können. Der Notname des Malers rührt von einer Tafel des Künstlers mit einer Beweinung Christi her, die für die Kirche San Bartolomeo in Tuto in Scandicci bei Florenz entstanden war. Kompositionell lehnt sie sich an Pietro Peruginos Beweinung für die Klarissen des Klosters Santa Chiara in Florenz an (heute Galleria Palatina, Palazzo Pitti). Fahy war daher der Auffassung, dass der Meister der Beweinung von Scandicci als Nachfolger Peruginos näher zu identifizieren sei, der sich in der ersten Dekade des 16. Jahrhunderts am Schaffen Domenico Ghirlandaios umorientiert hatte. Abgesehen von diesen Einflüssen war der Florentiner Meister auch empfänglich für andere Künstler aus den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts, die maßgeblichen Einfluss auf die Florentiner Malerei ausübten, darunter Raffael, Michelangelo und der junge Andrea del Sarto Der vorliegende Tondo steht für die Florentiner Kunst und Kultur am Beginn des 16. Jahrhunderts. Er lässt sich mit anderen Tondi des Künstlers vergleichen, etwa mit der Madonna mit Kind und hl. Johannes im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz und einem Rundbild gleichen Bildthemas in der Eremitage in St. Petersburg, aber auch mit der Madonna mit Kind im Museum of Fine Arts in Boston (von rechteckigem Format). Alle diese Werke zeichnen sich durch denselben ausgesprochen beschreibenden Figurentypus mit sorgfältig wiedergegebenen Anatomien und dieselben feinen, kurvenreichen Faltenwürfe sowie durch eine ähnliche Landschaftsauffassung aus. Man könnte meinen, dass das Rundformat, das sich in so vielen seiner Werke findet, ein Markenzeichen des Meisters der Beweinung von Scandicci darstellt; diese Form war eng verbunden mit der Malerei des späten Quattrocento und geprägt von einem neuen Verhältnis zwischen Figur und Raum, das von Michelangelo mit seinen vielgepriesenen Kompositionen des Tondo Pitti und Tondo Doni in die Florentiner Malerei eingeführt wurde. Eine zweite, kleinere Fassung des vorliegenden Gemäldes (Öl auf Holz, Durchmesser 83,8 cm) mit einer vereinfachten Komposition ist auf dem Kunstmarkt aufgetaucht. Auf dem vorliegenden Gemälde hat der Meister den Umschlag des Buches der Madonna mit einer Goldborte verziert; in der Landschaft hinter dem hl. Johannes hat er einen Baum dargestellt, und die Büsche am Fluss hat er mit zarten Glanzlichtern versehen. Auf der kleineren Zweitfassung hingegen hat der grüne Buchumschlag keine Goldborte; der Baum hinter dem hl. Johannes fehlt, und bei der Platzierung von Glanzlichtern wurde weniger Sorgfalt an den Tag gelegt. Alle diese Merkmale weisen darauf hin, dass letzteres Bild auf einem Prototyp beruht, bei dem es sich möglicherweise um das v

Auktionsarchiv: Los-Nr. 319 -
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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